Die Behauptung

Es verbreitet sich das Gerücht, die schottische Regierung habe die Begriffe „Mutter“ und „Vater“ als Hassrede deklariert.

Unser Fazit

Diese Behauptung ist falsch. Eine Empfehlung, andere Wörter als „Vater“ oder „Mutter“ zu verwenden, stammt von einer Wohltätigkeitsorganisation und nicht von der schottischen Regierung.

Die verbreitete Behauptung zu den Begriffen „Mutter“ und „Vater“

Es kursiert das Gerücht, die schottische Regierung habe die Wörter „Mutter“ und „Vater“ als „Hassrede“ eingestuft. Ein Screenshot eines Posts behauptet dies im Zusammenhang mit einem neuen Gesetz gegen Hassverbrechen in Schottland.

Screenshot Threads
Screenshot Threads (hier archiviert)

Die Fakten

Die Kontroverse um die Begriffe geht auf einen Leitfaden einer schottischen Wohltätigkeitsorganisation zurück, nicht auf ein Regierungsdokument. „Scotland’s International Development Alliance“, die Organisation hinter dem Vorschlag, setzt sich für eine inklusive Sprache ein, um Diskriminierung zu vermeiden und Respekt zu fördern. In ihrem Sprachleitfaden wird vorgeschlagen, geschlechtsneutrale Begriffe wie „parent“ oder „guardian“ („Eltern“ oder „Erziehungsberechtigte“) zu verwenden, um niemanden auszuschließen.

Tatsächlich hat das neue schottische Gesetz gegen Hassverbrechen, das ausführlich diskutiert wurde und sich mit Hassverbrechen aufgrund verschiedener Merkmale befasst, nichts mit der Einstufung der Wörter „Mutter“ oder „Vater“ als Hassrede zu tun. Dieses Missverständnis ist wahrscheinlich auf eine Fehlinterpretation oder falsche Darstellung sowie fehlende Informationen zurückzuführen. – Der Artikel, dessen Screenshot in sozialen Medien kursiert, stellt im Text klar, dass die Empfehlung von einer Organisation und nicht von der Regierung stammt. Doch dieser relevante Teil wird hier bei diversen Postings nicht abgebildet.

Weitere Erkenntnisse

Die Debatte über die Verwendung einer geschlechtergerechten Sprache ist Teil eines breiteren Diskurses über Inklusivität und Vielfalt. Solche Initiativen, auch wenn sie von Nichtregierungsorganisationen ausgehen, können oft zu Missverständnissen führen, insbesondere wenn sie in polarisierten oder politisierten Kontexten diskutiert werden. Es ist wichtig, die Quelle und die Intention hinter solchen Empfehlungen zu verstehen, bevor sie als faktischer Gesetzesinhalt missverstanden werden.

Fragen und Antworten

Frage 1: Wer hat die Verwendung der Begriffe „Eltern“ oder „Erziehungsberechtigte“ vorgeschlagen?
Antwort 1: Eine schottische Wohltätigkeitsorganisation, nicht die Regierung.

Frage 2: Werden die Begriffe „Mutter“ oder „Vater“ in Schottland rechtlich als Hassreden eingestuft?
Antwort 2: Nein, das neue Gesetz gegen Hassverbrechen bezieht sich nicht auf diese Begriffe.

Frage 3: Warum wurde vorgeschlagen, geschlechtsneutrale Begriffe zu verwenden?
Antwort 3: Um Inklusivität zu fördern und niemanden auszuschließen.

Frage 4: Was deckt das neue schottische Gesetz zu Hassverbrechen ab?
Antwort 4: Es befasst sich mit Hassverbrechen aufgrund von Rasse, Alter, Behinderung, Religion, sexueller Orientierung oder Transidentität.

Frage 5: Warum ist dieser Sprachleitfaden umstritten?
Antwort 5: Wegen der wahrgenommenen Auswirkungen auf traditionelle Familienkonzepte und der politischen Polarisierung des Themas.

Fazit

Das Missverständnis über die Sprachempfehlungen zeigt, wie wichtig es ist, Quellen sorgfältig zu prüfen und Informationen kritisch zu hinterfragen. Es ist wichtig, sich zu informieren und sich nicht durch Fehlinformationen polarisieren zu lassen. Leserinnen und Leser sollten sich über die zugrundeliegenden Fakten informieren und sich mit den Absichten hinter den Gesetzen und Empfehlungen auseinandersetzen.

Quelle: DPA

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Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)