Eine solche Nachricht verbreitet sich derzeit wie ein Lauffeuer über WhatsApp und andere soziale Medien: Die Falschmeldung von CDs, gefüllt mit Koranversen und Liedern, die angeblich mit lähmenden Chemikalien behandelt wurden.

Diese Geschichte, obwohl bereits 2016 entlarvt, hat sich erneut in unsere digitalen Gespräche eingeschlichen, wodurch Furcht und Feindseligkeit geschürt werden. Aber wie kann eine widerlegte Falschmeldung solch eine Wiedergeburt erleben, und was sagt das über uns als Gesellschaft aus?

Der Ursprung: Zurück zum Anfang der Falschmeldung über vergiftete CDs

Die Geschichte der vergifteten Koran-CDs ist nicht neu. Sie tauchte zum ersten Mal im Jahr 2016 auf, als besorgte Bürger begannen, Warnungen über Social-Media-Plattformen und Messaging-Apps zu verbreiten. In diesen Nachrichten wurde behauptet, die CDs seien chemisch behandelt worden, um bei Berührung eine Atemlähmung auszulösen.

Trotz klarer Dementis von offizieller Seite und fehlender Beweise oder gemeldeter Vorfälle, z.B. von Krankenhäusern, zeigte diese Falschmeldung eine überraschende Resilienz. Die Algorithmen der sozialen Medien, die sensationelle Inhalte fördern, tragen ebenfalls zur Verbreitung bei.

Der Mechanismus einer Falschmeldung: Warum wir „Fake News“ glauben

Es ist wichtig, die Psychologie hinter Falschmeldungen zu verstehen. Menschen neigen dazu, Informationen zu glauben, die ihre bestehenden Überzeugungen bestätigen, ein Phänomen, das als Bestätigungsfehler („Confirmation Bias“) bekannt ist. Im Fall der vergifteten CDs könnte auch Fremdenfeindlichkeit eine Rolle spielen, indem irrationale Ängste vor dem „Anderen“ geschürt werden. Darüber hinaus führt der so genannte „Illusory Truth Effect“ dazu, dass Menschen dazu neigen, wiederholt dargebotene Informationen für wahrer zu halten.

Die wirklichen Opfer: Gesellschaftliche Folgen von „Fake News“

Falschmeldungen wie die über vergiftete CDs sind nicht harmlos. Sie schaffen ein Klima des Misstrauens, fördern die Feindseligkeit gegenüber Minderheiten und verbrauchen Ressourcen, da Polizei und andere Behörden auf diese Behauptungen reagieren müssen.

Kampf gegen Fake News: Verantwortung in der digitalen Informationslandschaft übernehmen

Als Nutzer sozialer Medien tragen wir eine gewisse Verantwortung für die Informationen, die wir weitergeben. Durch die Verbreitung falscher Informationen tragen wir zu einem Klima der Angst und Desinformation bei.

Es ist unsere Pflicht sicherzustellen, dass die Informationen, die wir verbreiten, korrekt sind, damit wir nicht Teil des Problems werden. Die Überprüfung von Fakten, die Suche nach mehreren Informationsquellen und das Hinterfragen sensationeller Behauptungen sind wichtige Schritte.

Fazit

Die Geschichte der vergifteten Koran-CDs, eine Falschmeldung, die seit 2016 kursiert, dient als warnendes Beispiel für die Macht der Desinformation im digitalen Zeitalter. Trotz fehlender Beweise und offizieller Dementis bleibt diese fiktive Erzählung in unserem kollektiven Bewusstsein verankert – ein Beleg für die tiefgreifenden psychologischen Mechanismen, die unser Verständnis von Wahrheit und Realität beeinflussen.

Im Kampf gegen Falschinformationen müssen wir alle eine aktive Rolle spielen, indem wir die Informationen, die wir online teilen, kritisch hinterfragen und uns für Wahrheit und Transparenz in unserer zunehmend vernetzten Welt einsetzen.

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