Die Behauptung

In einem Facebook-Post und einem Blog-Artikel wird fälschlicherweise behauptet, eine von Olena Selenska gegründete Stiftung vermittle Kriegskinder an Pädophile in Europa.

Unser Fazit

Die Vorwürfe gegen die Stiftung der ukrainischen First Lady beruhen auf unbewiesenen Behauptungen und Fehlinformationen. Es gibt keine stichhaltigen Beweise für die Anschuldigungen.

Desinformation und Falschmeldungen finden besonders in Zeiten von Konflikten und Unsicherheit einen fruchtbaren Nährboden. Die Anschuldigungen gegen die Stiftung von Olena Selenska, der First Lady der Ukraine, zeigen, wie schnell sich unbegründete Vorwürfe in sozialen Netzwerken verbreiten können. Olena Selenska gründete die Stiftung im September 2022 mit dem Ziel, vom Krieg betroffenen Kindern zu helfen. Kürzlich kursierten jedoch Gerüchte, die Stiftung sei in Kinderhandel und Pädophilie verwickelt. Solche Behauptungen sind nicht nur haltlos, sondern auch gefährlich, weil sie das Vertrauen in humanitäre Organisationen untergraben und die Gesellschaft weiter polarisieren.

Worum geht es eigentlich?

Im Zentrum der Kontroverse stehen ein Facebook-Post und ein Blog-Artikel, in denen ohne jegliche Beweise behauptet wird, die von Olena Selenska gegründete Stiftung würde Kriegskinder aus der Ukraine nach Deutschland, Großbritannien und Frankreich bringen, um sie dort an Pädophile zu vermitteln.

Screenshot auf Facebook der falschen Behauptung
Screenshot auf Facebook der falschen Behauptung

Quelle dieser Anschuldigungen ist ein maskierter Mann, der in einem inzwischen von YouTube entfernten Video (hier archiviert) vorgibt, für die Stiftung zu arbeiten. Für diese Behauptungen gibt es keinerlei glaubwürdige Beweise oder nachprüfbare Fakten.

Unsere Einschätzung zu den Vorwürfen gegen die Stiftung

Die Vorwürfe gegen die Stiftung erweisen sich bei näherer Betrachtung als haltlos. Die Geschichte scheint aus dem Nichts aufgetaucht zu sein, mit zweifelhafter Herkunft und der klaren Absicht, die Stiftung in ein schlechtes Licht zu rücken. Ein wichtiges Indiz für die Fragwürdigkeit der Behauptungen ist die Tatsache, dass der Text des Facebook-Posts und des Blog-Artikels ungenau kopierte Übersetzungen enthält, was auf eine schnelle und ungenaue Verbreitung der Geschichte hindeutet.

Die Fakten

Eine detaillierte Untersuchung der Vorwürfe zeigt, dass die Beweise entweder gefälscht oder völlig haltlos sind. Der angebliche Insider konnte nicht verifiziert werden und die Anschuldigungen basieren größtenteils auf einem Video, das gegen die Richtlinien von YouTube verstößt. Darüber hinaus gibt es keine weiteren Beweise, die die Behauptungen stützen könnten. Die Stiftung und ihre Aktivitäten sind transparent und zielen darauf ab, Kindern in Not zu helfen, nicht sie zu gefährden.

Fragen und Antworten:

Frage 1: Wer steckt hinter den falschen Anschuldigungen gegen die Stiftung von Olena Selenska?
Antwort 1: Die falschen Anschuldigungen stammen von einem unbekannten maskierten Mann, dessen Behauptungen durch keinerlei Beweise gestützt werden.

Frage 2: Was bedeuten die falschen Übersetzungen in dem Facebook-Post und dem Blog-Artikel?
Antwort 2: Sie deuten darauf hin, dass die Geschichte möglicherweise hastig und ohne sorgfältige Überprüfung der Fakten verbreitet wurde.

Frage 3: Wurden ähnliche Falschbehauptungen auch in anderen Zusammenhängen aufgedeckt?
Antwort 3: Ja, ähnliche unbegründete Anschuldigungen wurden bereits gegen Prominente und Organisationen erhoben und widerlegt.

Frage 4: Warum sind solche falschen Anschuldigungen besonders in Kriegszeiten gefährlich?
Antwort 4: Sie können das Vertrauen in wichtige humanitäre Hilfsaktionen untergraben und die Gesellschaft weiter spalten.

Frage 5: Was kann der Einzelne tun, um sich vor Desinformation zu schützen?
Antwort 5: Kritisch bleiben, Quellen überprüfen und Informationen aus verlässlichen, seriösen Medien beziehen.

Fazit

Die Vorwürfe gegen die Stiftung der ukrainischen First Lady basieren auf unbewiesenen Behauptungen und zeigen, wie Desinformation genutzt wird, um Organisationen zu diskreditieren. Gerade in Konfliktzeiten, in denen Desinformation weitreichende Folgen haben kann, ist es wichtig, kritisch zu bleiben und Informationen aus verlässlichen Quellen zu beziehen.

Mimikama-Tipp

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Quelle: dpa-factchecking

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