Die Behauptung

Bundeskanzler Scholz spricht von möglichen Angriffen auf die NATO und Deutschland, sodass der “dritte Weltrkrieg vor der Tür steht”.

Unser Fazit

Scholz‘ Aussagen stammen vom Katholikentag 2022, wo er klarstellt, dass Sanktionen für Russland und Unterstützung für die Ukraine essentiell sind, um demokratische Werte zu schützen. Vom 3. Weltkrieg hat er nicht gesprochen.

In einem kürzlich in sozialen Medien verbreiteten Videoausschnitt äußert sich Bundeskanzler Olaf Scholz zu möglichen großflächigen Angriffen auf das Territorium der NATO und Deutschlands.

Dieser Clip zeigt eine kurze Video-Sequenz und wird betitelt mit “Der 3. Weltkrieg steht vor der Tür”. In der Sequenz sieht man Olaf Scholz, wie er sagt: “,Wir bereiten uns darauf vor, dass ein großflächiger Angriff auf das Territorium der Nato und unseres Landes stattfindet. Damit das nicht passiert, müssen wir zeigen können, dass das nix wird, weil wir stark genug sind.“

3. Weltkrieg? Bundeskanzler Scholz zur Verteidigungsbereitschaft (Faktencheck)
3. Weltkrieg? Bundeskanzler Scholz zur Verteidigungsbereitschaft (Faktencheck)

Der Ausschnitt stammt von einem Podiumsgespräch beim Katholikentag am 27. Mai 2022 in Stuttgart. Der Sender Phoenix hat dazu einen längeren Ausschnitt auf YouTube veröffentlicht, in der die besagte Sequenz zwar nicht enthalten ist, aber den Kontext der Aussage verständlich macht (ca. ab Min. 09:00):

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Kontext des Videoausschnitts

Bundeskanzler Scholz diskutierte auf dem Podium die aktuellen geopolitischen Spannungen.. Dabei erwähnte er explizit keine unmittelbare Kriegsgefahr, sondern die Wichtigkeit der Stärke als präventives Mittel.

Weiterhin machte Scholz deutlich, dass der Konflikt in der Ukraine nicht nur ein regionaler Krieg sei, sondern auch ein Angriff auf grundlegende demokratische Werte und Prinzipien.

Scholz betonte hier, dass „Putin mit seinem zynischen, menschenverachtenden Krieg nicht durchkommen“ dürfe. Deshalb sei es wichtig, Hilfe zu leisten, Russland auch mit harten Sanktionen zu belegen, und auch Waffen zu liefern. Diese Maßnahmen seien notwendig, um Putin zu signalisieren, dass sein Vorgehen international nicht toleriert werde und Konsequenzen nach sich zieht.

“Der Krieg richtet sich nicht allein gegen die Ukraine, sondern gegen Werte und Überzeugungen, die uns als Gesellschaft verbinden, die ausmachen, wer wir sind: Demokratie, Freiheit, Gerechtigkeit, Menschenwürde“, so der Bundeskanzler.

Scholz‘ Dialog mit Putin

Während des Podiumsgesprächs gab Scholz Einblick in Gespräche mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Er beschrieb, wie er gegenüber Putin die Position vertrat, dass Grenzen nicht mit Gewalt verschoben werden dürfen. Scholz führte aus, dass eine solche Vorgehensweise zu endlosen Konflikten führen könnte, basierend auf historischen oder ethnischen Ansprüchen, und daher unzulässig sei.

Fazit – kein 3. Weltkrieg

Die Aussagen von Bundeskanzler Scholz beim Katholikentag verdeutlichen die Wichtigkeit der Verteidigungsbereitschaft und der Abschreckung im Kontext internationaler Sicherheit und geopolitischer Stabilität. Sie stellen ein Bekenntnis zu friedlichen Grenzen, demokratischen Werten und der Unterstützung der Ukraine in ihrem Widerstand gegen die russische Aggression dar. Mit keiner Silbe wurde ein 3. Weltkrieg erwähnt.

Quelle: Bundeskanzler.deswr.de

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