Fake-Shop bietet Produkte von „Paul & Shark“


Autor: Kathrin Helmreich
Datum: 16. Juli 2018

Fake-Shop bietet Produkte von "Paul & Shark"
Fake-Shop bietet Produkte von "Paul & Shark"

Der Webshop von Paul & Shark Deutschland? Wohl kaum. Dieser Fake-Shop missbraucht einen Markennamen für Betrugszwecke.

Sie schießen wie Pilze aus dem Boden um nach kurzer Zeit wieder zu verschwinden – gefälschte Online-Shops, die das Corporate Design namhafter Hersteller von Kleidung oder Technik stehlen.

Meist sind die Shops so gut gemacht, dass sie auf den ersten Blick täuschend echt wirken, bei anderen gibt es jedoch sehr offensichtliche Hinweise, wenn man weiß, worauf man achten muss.

Wir erhielten Anfragen zu diesem Online-Shop, der Designerkleidung von Paul & Shark anbietet. Zu erreichen unter der Adresse pointomatic.de:

Hochwertige Designerkleidung zum kleinsten Preis. / Screenshot by mimikama.org
Hochwertige Designerkleidung zum kleinsten Preis. / Screenshot by mimikama.org

Was macht den Online-Shop verdächtig?

Auffällig ist, dass jeder Artikel im Preis reduziert wurde. Normalerweise bieten seriöse Online-Shops nicht alle Waren zu Dumpingpreisen an. Wirtschaftlich gesehen wäre dies auch eine Katastrophe, denn wie sollen diese Stattpreise hochwertiger Markenkleidung ein gewinnbringendes Geschäft versprechen?

Außer, es gibt die Ware gar nicht. Wer nichts zum verschicken hat, dem entstehen keine Kosten…

Nach einem Impressum sucht man vergebens. Auch gibt es keinen Punkt für die AGB. Möchte der Anbieter lieber anonym bleiben, sollte man misstrauisch werden. Ein seriöser Verkäufer hat nichts zu verbergen, schon gar kein Designer.

Unter dem Punkt Datenschutzbedingungen begegnet man der nächsten Ungereimtheit:

Geklaute Datenschutzbedingungen? / Screenshot by mimikama.org
Geklaute Datenschutzbedingungen? / Screenshot by mimikama.org

Die Webadresse lautet pointomatic.de – Wieso also geht es hier plötzlich um eine Webseite namens radioicelive.de? Die Datenschutzbestimmungen könnten also durchaus kopiert worden sein. Die Seite radioicelive.de gibt es jedoch nicht (mehr).

Nichtdestotrotz hat sie nichts in den Datenschutzbestimmungen einer anderen Seite verloren.

Sieht man sich die weiteren Rubriken an, zum Beispiel Preise und Versand wird man aber plötzlich mit einem Text in sehr gebrochenem Deutsch konfrontiert:

Rechtschreibfehler bzw. schlechte Übersetzungen könnten ein Hinweis auf einen Fake-Shop sein. / Screenshot by mimikama.org
Rechtschreibfehler bzw. schlechte Übersetzungen könnten ein Hinweis auf einen Fake-Shop sein. / Screenshot by mimikama.org

Auszug aus dem Text:

… Wir sind ein professionelles Online-Händler und kooperieren mit EMS Ausdruck langfristiger, Versand bestellen und Lieferung direkt an Ihre door.Please sicherzustellen, dass Sie zu Hause, wenn die Pakete angekommen wird.
Alle Pakete werden in einem zweiten Feld geschickt werden! …

Seriös geht anders

Will man Ware bestellen, muss man sich registrieren. Kommt es zur Bezahlung, steht natürlich nur per Kreditkarte zur Auswahl:

Bezahlen kann man nur per Kreditkarte. / Screenshot by mimikama.org
Bezahlen kann man nur per Kreditkarte. / Screenshot by mimikama.org

Kein gutes Zeichen. Denn hier ist nicht nur das Geld weg, sondern der Betrüger ist im Besitz der Kreditkartendaten des Opfers und kann nun selbst auf große Shoppingtour gehen.

Fake-Shop-Opfer sind nicht wehrlos

Die Verbraucherzentrale rät, umgehend seine Bank aufzufordern, die Zahlung rückgängig zu machen, sollte man bereits Geld an einen Fake-Shop überwiesen haben.

Kreditkarte sofort sperren lassen.

Wenige Stunden nach einer Onlinebestellung ist dies oft noch möglich.

Bei anderen Zahlungsarten kann eine Zahlung noch bis zu acht Wochen nach Einzug rückgängig gemacht werden. Inwieweit dies gilt, weiß die jeweilige Bank.

Grundsätzlich sollten sämtliche Belege von Online-Bestellungen gesammelt und gesichert werden. Dazu gehören Kaufvertrag, Bestellbestätigung, E-Mails und ein Screenshot des Angebots.

Betroffene können die ausgedruckten Unterlagen in der Beratungsstelle der Verbraucherzentrale NRW prüfen lassen und Strafanzeige bei der Polizei stellen.

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