Wie besorgt man Fake-Shops eine große Reichweite? Richtig, man bewirbt diese auf Facebook.

Fake-Shops zu allen möglichen Produkten gibt es schon seit längerem. Diese Webshops fallen dadurch auf, dass sie sehr hohe Rabatte auf hochwertige Produkte aufweisen. Wer in diesen Webshops etwas bestellt, ist meist nicht nur allein das Geld los, sondern hat gleichzeitig auch die eigenen Kreditkartendaten an die Betreiber dieses Fake-Shops gegeben.

Und nun sind Facebook-Seiten aufgefallen, die in Statusmeldungen auf Fake-Shops verlinken und deren Produkte bewerben. Eine dieser Facebook-Seiten trägt den Namen von Mon Magic und verweist auf einen Fake-Shop, der angeblich Makita Produkte verkauft.

Screenshot Mimikama.at
Screenshot Mimikama.at

Ruft man die Seite auf, wird man bereits mit einem roten Banner begrüßt, das mit Rabatten um 80% wirbt. Und schaut man sich die einzelnen Artikel an, findet man auch bei diesen durchgängig Dumpingpreise vor. Hier lohnt es sich durchaus, Preisvergleiche anzustellen. Kein Händler kann es sich leisten, sein gesamtes Sortiment mit Preisreduktionen von bis zu –90% zu “verscherbeln”.

Ebenso ist die Webadresse sehr auffällig, denn in der angekündigten Facebook Vorschau handelt es sich noch um eine .de Adresse, am Ende stellt sich jedoch heraus, dass man auf eine völlig andere Webseite geleitet wird.

Screenshot Mimikama.at
Screenshot Mimikama.at

Fehlendes Impressum

Ein seriöser Händler sollte auch unbedingt ein Impressum auf der Webseite anbieten, um das Unternehmen dahinter transparent zu machen. Wenn man nicht weiß, mit wem man es zu tun hat, dann sollte man auch kein Geld überweisen. In den meisten Fällen sind dann nämlich nicht nur die Kreditkartendaten weg, sondern auch das Geld.

Anschrift, Kontaktdaten und evtl. eine gültige Umsatzsteueridentifikationsnummer bei Webshops aus der EU sollten Pflicht sein, um nachzuprüfen, ob es sich um einen echten Händler handelt. Wer jedoch nicht mehr preisgibt, als das Versprechen, ein super tolles weltberühmtes Onlineunternehmen zu sein, der hat kein Vertrauen verdient.

Kreditkarte!

Bei eingeschränkten Bezahlmöglichkeiten sollten alle Alarmglocken schrillen. Wer ausschließlich Kreditkartenzahlungen im Voraus akzeptiert, macht sich sehr verdächtig. Und auch wenn verschiedene Bezahlmöglichkeiten abgebildet sind: Kommt es bei der Bezahlung plötzlich zu technischen Schwierigkeiten und wird man zu einer Kreditkartenzahlung quasi gezwungen, sollte man den Bezahlvorgang sofort abbrechen.

Dieser Trick wird sehr gern benutzt, um an die Bankdaten zu gelangen, mit denen die Betrüger dann selbst auf Shoppingtour gehen.

Makita Deutschland warnt ebenso

Makita Deutschland wurde vor wenigen Tagen ebenso in Kenntnis gesetzt, sodass sie auf ihrer Facebook-Seite eine Warnung veröffentlicht haben:

!ACHTUNG !

Liebe Makita-Fans,
in den letzten Tagen wurden wir häufig über Fake-Shops informiert, die sich als offizieller Makita Webshop bezeichnen und Makita Werkzeug zu besonders günstigen Preisen anbieten. Die Makita Werkzeug GmbH steht in KEINER Verbindung zu diesen Websites und wir raten von einem Einkauf bei solchen gefälschten Online-Shops ab. Bitte informiert euch vor dem Kauf oder fragt gerne bei uns nach.
Um einen offiziellen Makita Händler zu finden, steht ebenfalls unsere Händlersuche zur Verfügung: https://www.makita.de/service/haendlersuche/

Liebe Grüße
euer Makita Team

Facebook

Mit dem Laden des Beitrags akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Facebook.
Mehr erfahren

Beitrag laden

Ich bin auf einen Fake-Shop hereingefallen – Was kann ich tun?

Die Verbraucherzentrale rät allen Opfern zu folgenden Maßnahmen:

  • Wer schon Geld überwiesen hat, sollte umgehend seine Bank auffordern, die Zahlung rückgängig zu machen. Wenige Stunden nach einer Onlinebestellung ist dies meist noch möglich. Bei anderen Zahlungsarten wie dem Lastschriftverfahren kann die Zahlung noch bis zu acht Wochen nach Einzug rückgängig gemacht werden. Auch hierzu muss man sich an seine Bank wenden.
  • Alle Belege für die Online-Bestellung sollten gesammelt und gesichert werden. Dazu gehören Kaufvertrag, Bestellbestätigung, E-Mails und ein Screenshot des Angebots.
  • Rechtlich handelt es sich bei einer solchen Vorgehensweise um Betrug. Betroffene können die ausgedruckten Unterlagen von der nächstgelegenen Beratungsstelle ihrer Verbraucherzentrale prüfen lassen und Strafanzeige bei der Polizei stellen. Dies ist auch online möglich.

Hinweis: Cyberkriminelle sind leider oft schwer strafrechtlich zu verfolgen, vor allem wenn sich diese im Ausland befinden. Stellen Sie trotzdem eine Strafanzeige! So kann zumindest eine Löschung der Fake-Seite vorangetrieben werden!

Unterstütze jetzt Mimikama – Für Wahrheit und Demokratie! Gründlicher Recherchen und das Bekämpfen von Falschinformationen sind heute wichtiger für unsere Demokratie als jemals zuvor. Unsere Inhalte sind frei zugänglich, weil jeder das Recht auf verlässliche Informationen hat. Unterstützen Sie Mimikama

Mehr von Mimikama

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)