Manchen Leuten ist langweilig. Dann beschriften sie Geldscheine mit politischen Parolen. Hier war aber mal jemandem besonders langweilig: Er prägte eine Münze neu.

Es geht ja recht fix, einen Geldschein zu beschriften, wir berichteten auch 2015 bereits über jenes Hobby. In einem kurzen Video aber zeigt jemand die Entdeckung einer besonderen Münze:

Screenshot Facebook
Screenshot Facebook

In dem Video ist eine 50 Cent-Münze zu sehen, auf deren Rückseite sich der Druck „1 Reichsmark“ befindet, darüber ein Hakenkreuz-Emblem. Hier könnt ihr euch das Video anschauen:

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Ist die Münze echt?

Wird die Reichsmark wieder eingeführt? Sind 50 Cent jetzt 1 Reichsmark? Hat jene Facebookseite einen „Riesenskandal“ aufgedeckt? Sitzen Nazis in unseren Münzprägeanstalten?
Ja, die Münze ist echt. Zumindest war sie es einmal. Denn hier war wohl ein Hobbypräger am Werk!

Vergleichen wir doch mal Vorder- und Rückseite der Münze:

Screenshot mimikama.org
Screenshot mimikama.org

Beim Genauen Betrachten des Videos fällt auf, dass der Rand der Rückseite höher ist als der Rand der Vorderseite. Bei den normalen 50 Cente-Münzen ist dies nicht der Fall. Zudem sieht man auf der Vorserseite der Münze, dass das Münzinnere leicht erhaben ist, zwischen dem Rand der Münze und dem Inneren ein kleiner „Graben“ ist, während die Rückseite dies nicht aufweist.

Ein Hobbypräger

Anscheinend wünscht sich ein Hobbypräger das Dritte Reich zurück und hat sich das einiges kosten lassen. Die damalige Reichsmark hatte kein Hakenkreuz-Emblem, die Pfennigstücke aber und die 2 Mark- und 5 Markstücke schon. Zudem waren die Flügel des Adlers anders geformt. Somit hat sich da jemand anscheinend einen eigenen Prägestempel gefertigt.

Kann man das einfach so?

Technisch schon, aber natürlich sind solche Geldstücke dann nicht mehr gültig, dürfen also nicht in den Umlauf gebracht werden. Tatsächlich aber kann man sich aus dem Ausland bereits kleine Münzprägemaschinen ab 100 Dollar bestellen.

Screenshot mimikama.org
Screenshot mimikama.org

Dann benötigt man noch einen Prägestempel, der von einem befreundeten Schmied oder einer Firma gefertigt werden kann (wobei wir mal hoffen, dass keine seriöse Firma einen solchen Auftrag annehmen würde).

Hier hat also jemand Zeit und Geld investiert, um solche Münzen in Umlauf zu bringen. Wie häufig nun diese bisher aufgetaucht sind, ist unklar.

Klar ist jedoch, dass man sich mit dem Erstellen und Verbreiten dieser Münzen strafbar macht. Nicht nur, dass diese Geldstücke nicht mehr gültig sind, sondern auch wegen Verwendung des Hakenkreuzes.

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