Wissenschaftler aus Australien haben Social-Media-Postings in 113 Ländern analysiert.

Vor allem in Gesellschaften, in denen sie wirtschaftlich benachteiligt sind, nehmen Frauen sexy Selfies auf und veröffentlichen diese, um miteinander zu konkurrieren und sozial aufzusteigen. Das haben Forscher der australischen University of New South Wales (UNSW) ermittelt.

Globale Gültigkeit

Im Rahmen der Studie wurden mehrere zehntausend Social-Media-Postings in 113 Ländern analysiert.

„Üblicherweise gehen Psychologen davon aus, dass sich Frauen besonders mit ihrem äußeren Erscheinungsbild beschäftigen, wenn sie sich durch patriarchalen Druck dazu gezwungen fühlen – also dort, wo Frauen in Gesellschaften leben, in denen ihr Aussehen mehr wert ist, als ihre anderen Qualitäten. Für gewöhnlich lautet das Argument hier, dass Sexualisierung mit Ohnmacht einhergeht“, sagt die leitende Autorin, Khandis Blake, von der School of Biological, Earth and Environmental Sciences der UNSW.

Die Erkenntnisse gelten gleichermaßen in verschiedenen Ländern der Welt und selbst unter Berücksichtigung von Faktoren, die Verhaltensmuster beeinflussen können, wie beispielsweise die Bevölkerungsgröße, der Entwicklungsstand der Gesellschaft und der Internetzugang. Die Wissenschaftler sagen, dass die Ungleichheit der Gehälter Konkurrenzdenken und Statusängste bei Menschen jeder Herkunft schürt. Hierdurch erst werde ihnen bewusst, wo sie sich auf der sozialen Leiter befinden, und sie entwickeln den Wunsch, mehr verdienen zu wollen als die anderen.

Gehälterungleichheit

„Gehälterungleichheit ist ein Prädiktor für sexy Selfies und legt somit nahe, dass sexy Selfies Marker von sozialem Aufstieg unter Frauen sind. Hierdurch lassen sich Rückschlüsse auf wirtschaftliche Anreize der lokalen Gesellschaft ziehen“, unterstreicht Blake. Ihr Fazit auf Basis der neuen Erkenntnisse: „Ob wir das gut oder schlecht finden, in unserer heutigen Gesellschaft kann ein sexy Aussehen zu wirtschaftlichem und zu sozialem Erfolg führen.“

Die Wissenschaftler haben dasselbe Muster auch in anderen Bereichen gefunden, in denen Frauen bemüht waren, ihr äußeres Erscheinungsbild zu verbessern.

„Wir haben in mehr als 100 Wirtschaftszonen in den Vereinigten Staaten hinsichtlich der im Schönheitssalon oder Bekleidungsgeschäften getätigten Ausgaben herausgefunden, dass ungerechte Gehälterverteilungen ebenfalls diese Form der Investition vorhersagen“, schließt Blake.

Quelle: pte

Unterstütze jetzt Mimikama – Für Wahrheit und Demokratie! Gründlicher Recherchen und das Bekämpfen von Falschinformationen sind heute wichtiger für unsere Demokratie als jemals zuvor. Unsere Inhalte sind frei zugänglich, weil jeder das Recht auf verlässliche Informationen hat. Unterstützen Sie Mimikama

Mehr von Mimikama

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)