Facebook: „Ein Mordopfer spricht zu uns“


Autor: Tom Wannenmacher
Datum: 5. März 2019

Elin Theresa Krantz
Elin Theresa Krantz

Geschmack- und Respektlose Hetze auf Facebook!

Ein schreckliches Foto auf Facebook zeigt eine Frau, welche nackt am Boden eines Waldes liegt. Diese Frau wurde ermordet. Nun wird sie zur Schau gestellt. Uns kommt in der Redaktion wahrlich das Kotzen. Aber nicht weil wir uns zum wiederholten Male das Foto ansehen müssen, sondern weil man dieses Foto bzw. diese Frau abermals MISSBRAUCHT um HASS zu schüren!

Der Statusbeitrag wurde so aufgebaut, als würde sich die bereit tote Frau, die sich im Statusbeitrag Anne nennt, selbst zu Worte melden.

Der Statusbeitrag beginnt mit: “Ein Mordopfer spricht zu uns Hallo Freunde! Denkt ihr noch an mich ….Hallo Nicole, hallo Sven, hallo Bobo, hallo Beatrice und Vera, Mama und Paps, ich grüße euch alle! Ich bin’s, eure Anne. Ihr werdet mir nicht glauben, was mir letztens passiert ist: Ich bin gestorben, ja, ermordet wurde ich”  Den restlichen Wortlaut werden wir an dieser Stelle nicht mehr wiedergeben, da wir sonst selbst einen Verteiler darstellen würden! Es handelt sich um diesen Statusbeitrag:

Screenshot vom 5.3.2019 / Facebook / mimikama.org
Screenshot vom 5.3.2019 / Facebook / mimikama.org

Das stimmt nicht!

Es handelt sich hierbei nicht um eine “Anne” sondern um Elin Theresa Krantz die am 26. September 2010, also vor etwas mehr als 8 Jahren, ermordet wurde. Dem Mord ging eine Vergewaltigung voran.

Die Zeitung Göteborgs-Posten titelte am 28. September 2010:

[vc_message message_box_color=“grey“ icon_fontawesome=“fa fa-info“]

En 22-årig gift man som bott i Sverige i ett år – det är mannen som sitter anhållen misstänkt för mordet på 27-åriga Elin Krantz.
(Inhaltsgemäß: Ein 22-jähriger verheirateter Mann, der seit einem Jahr in Schweden lebt, ist der Mann, der wegen Verdacht des Mordes an  der 27-jährige Elin Krantz in Haft sitzt)

[/mk_info]

Der anfangs mutmaßliche Täter erwies sich auch als schuldig des Mordes und der Vergewaltigung. Bei dem Täter Ephrem Tadele Yohannes handelt es sich um einen bereits mehrfach vorbestraften Mann, der zunächst vorgab, zwei fremde Personen haben die Tat begangen, was sich jedoch nicht bewahrheitete.  Mit Hilfe einer Sicherheitskamera aus der Bahn, in der Krantz und Yohannes aufeinander trafen, konnte sichergestellt werden, dass er die junge Frau belästigte und beim Aussteigen bereits verfolgte.

16 Jahre Haft, 600.000 Kronen Schmerzensgeld und Abschiebung aus Schweden!

Im März 2011 wurde Yohannes verurteilt. Nach Angaben des Expressen.se wurde er zu sechzehn Jahren Haft, 600.000 Kronen Schmerzensgeld an die Familie Krantz und anschließender Abschiebung aus Schweden verurteilt. Die Abschiebung aus dem Grund, weil er in Schweden als Flüchtling aus Äthopien registriert war.

Die Bilder

Die Bilder wurden zur Ermittlung und Beweissicherung von der Polizei verwendet. Jedoch wurden diese, so erfährt man aus dem Onlineauftritt von “The Local” aus Schweden, sehr früh unerlaubt entwendet und auf einer Porno-Website veröffentlicht. Dabei geht es speziell um die Bilder, auf denen sie nackt zu sehen ist.]

Unterstützen

FAKE NEWS BEKÄMPFEN

Unterstützen Sie Mimikama, um gemeinsam gegen Fake News vorzugehen und die Demokratie zu stärken. Helfen Sie mit, Fake News zu stoppen!


Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.


2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Mehr von Mimikama

Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!

Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.