Jeder kann Opfer eines Phishing-Versuchs werden.
Jeder kann Opfer eines Phishing-Versuchs werden.

Hier erfährst Du Schritt für Schritt, was Du tun kannst, solltest Du in eine fiese Phishing-Falle getappt sein.

Stell Dir vor, Du erhälst eine E-Mail Deines Kreditkartenunternehmens, in der steht, dass Du Dein Konto neu verifizieren musst, da dessen Sicherheit aufgrund betrügerischer Handlungen nicht mehr gewährleistet werden kann. Über einen Button sollst Du auf die Webseite des Kreditkartenunternehmens weitergeleitet werden und dort deine persönlichen Daten erneut eingeben.

Stell dir vor: Diese E-Mail ist gar nicht von Deinem Kreditkartenunternehmen – sondern  ein betrügerischer Trick. Du hast deine persönlichen Zugangsdaten sowie Kreditkarteninformationen an einen Betrüger geschickt, der Deine Daten nun weiterverkaufen oder selbst nutzen könnte.

Diese Methode nennt man Phishing. Der Begriff wird vom englischen Wort „fishing“ abgeleistet und bedeutet „angeln“. Die Betrüger werfen einen Köder aus (in unserem Fall ein vorgetäuschter Grund für die erneute Verifizierung des Kontos). Beißt das Opfer an, werden die Daten abgefischt.

Der Köder kann auf verschiedene Arten ausgeworfen werden: Neben E-Mails kann das Opfer auch eine SMS erhalten oder wird über Messenger-Dienste kontaktiert.

Mehr Informationen zum Begriff findet Ihr unter

Was ist eigentlich Phishing? und
Was ist eigentlich Spear-Phishing?

Das Verfahren, willkürlich ausgewählte Menschen in der Masse anzuschreiben, ist relativ ineffizient. Daher tendieren die Betrüger immer mehr dazu, die gefälschten Schreiben zu personalisieren – oder gezielt Informationen auf dem Schwarzmarkt einzukaufen und die  Fake-Schreiben entsprechend anzupassen. Auch bei den gefälschten Webseiten werden Betrüger zunehmend kreativer: Sie bedienen sich beispielsweise ähnlich aussehender Schriften, sodass der Unterschied zum Original anhand der Adresszeile nicht mehr sichtbar ist.

Hinweis: Um Opfer einer Phishing-Attacke zu werden, muss das Endgerät nicht zwingend von einem Virus befallen sein! Phishingversuche können auch unternommen werden, wenn der Computer virenfrei ist!

In den vergangenen Jahren wurden zunehmend personalisierte Schreiben verschickt, da willkürlich ausgewählte Empfänger anzuschreiben relativ ineffizient ist. Auch die gefälschten Webseiten sind zum Teil sehr professionell und bis ins letzte Detail durchdacht. Zudem bedienen sich die Betrüger ähnlich aussehender Schriften, sodass der Unterschied zum Original anhand der Adresszeile nicht sofort auffällt.

Schritt für Schritt:

Was tun im Worst Case: Ich habe meine Daten übermittelt!

Grundsätzlich kann eine Sicherheitssoftware präventiv helfen!

Bei aller Vorsicht kann es dann und wann natürlich trotzdem vorkommen, dass man Opfer einer Phishing-Attacke wurde und seine persönlichen Daten ungewollt Dritten preisgegeben hat.

Wichtig ist dann: Nicht in Panik geraten, aber unverzüglich handeln!

Damit Du im Fall der Fälle weißt, wie im Ernstfall vorzugehen ist, folgt hier unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Nimm unverzüglich Kontakt mit dem Unternehmen auf, für das Deine persönlichen Benutzer- oder Login-Daten geklaut wurden. Bitte telefonisch beim Kundendienst um Sperrung Deines Accounts. Speziell bei Banken ist rund um die Uhr eine Sperr-Hotline erreichbar, die genau für solche und ähnliche Fälle existiert. Schildere Deinen Fall, und umgehend wird Dein Account bzw. Benutzerbereich mit den alten Login-Daten nicht mehr erreichbar sein.
  2. Melde Dich beim Benutzerkonto an und prüfe, ob Du Dich noch einloggen kannst. Ist dies noch möglich, gehe umgehend zu dem Bereich, in dem Du Deine aktuellen Login-Daten ändern kannst. Lege ein neues Passwort fest und ändere, wenn möglich, auch den Benutzernamen und die hinterlegte Kontaktadresse.
  3. Kontrolliere umgehend, ob bereits Kontoänderungen oder Transaktionen vorgenommen wurden, denn meist sind Kriminelle sehr schnell. Überprüfe, ob beispielsweise Waren gekauft oder Abbuchungen vorgenommen wurden, für die Du selbst nicht verantwortlich bist. Sollte dies der Fall sein, informiere sofort den Kundenservice des jeweiligen Anbieters.
  4. Dokumentiere alle Auffälligkeiten. Fertige Screenshots an, drucke Kontoauszüge und die Phishing-Mail aus bzw. leite die E-Mail an das Unternehmen weiter, in dessen Namen die Internetkriminellen die Phishing-Mail versendet haben.
  5. Kontaktiere einen auf Internetbetrug spezialisierten Rechtsanwalt, schildere ihm Deinen Fall und reiche alle Dokumente ein, die mit dem Betrug in Zusammenhang stehen. Du solltest den Anwalt auch dann kontaktieren, wenn du bis dato noch keinen Schaden verzeichnen konntest.
  6. Eine 2-Faktor-Authentifizierung (sofern angeboten) verhindert Zugriffe auch dann, wenn Betrüger durch Phishing an die Zugangsdaten gelangt sind.

Übrigens gibt es auch beim Phishing Hoffnung, dass gestohlene Gelder (beispielsweise beim Onlinebanking) von den Banken ersetzt werden. Grundlage dafür bildet das Bürgerliche Gesetzbuch. Nach § 675u BGB sind Zahlungsdienstleister verpflichtet, bei nicht autorisierten Zahlungsvorgängen die entwendeten Zahlungsbeträge zu ersetzen. Allerdings gilt dies nur, wenn der Betroffene seiner Sorgfaltspflicht nachgekommen ist. Weitere Informationen zur Rechtsgrundlage im Schadensfall findest Du hier.


Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


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