Gefilterte Nachrichten im Messenger finden

App soll laut Patent Standortdaten und Inhalte aus persönlichen Nachrichten verwenden

Der Social-Media-Riese Facebook will gezielte Werbung innerhalb von Chats seiner Nachrichten-App Facebook Messenger platzieren. Ein neu veröffentlichtes Patent des Unternehmens sieht vor, dass die Anwendung sowohl die Standortdaten als auch die Inhalte privater Nachrichten verwendet, um personalisierte Anzeigen zu erstellen.

Werbung dank persönlicher Daten

„Wenn diese Inhalte mitgelesen und ausgewertet werden, können Unternehmen unser Privatleben für Analysen und Profiling verwenden. Das ist besonders gravierend, wenn beispielsweise aus persönlichen Nachrichten der Gesundheitszustand ermittelt wird. Es geht hier nicht einfach nur darum, bessere Werbung zu bekommen, sondern dass wir die Hoheit über das eigene Leben verlieren“,

warnt Datenschutzexperte Georg Markus Kainz vom Verein quintessenz im Interview mit pressetext.

Bis jetzt waren Anzeigen nur im Hauptmenü des Facebook-Messengers möglich, doch das Patent beschreibt, wie diese nun auch innerhalb von privaten Gesprächen auftauchen könnten. So würde die App auf Basis von Standortdaten der Nutzer sowie Inhalten aus ihren Chats personalisierte Werbung als Plug-in zwischen die Nachrichten schieben.

Wenn beispielsweise ein Nutzer den Grand Canyon in einer Nachricht erwähnt, könnte eine Anzeige für Postkarten von der Sehenswürdigkeit auftauchen. Befindet sich ein User am Grand Canyon, könnte der Messenger das sehen und ebenfalls entsprechende Werbungen senden.

Patent weist auf Zukunftspläne hin

Das Patent wurde laut einem „Mashable“-Bericht bereits vor vier Jahren angemeldet, jedoch erst jetzt öffentlich gemacht. Im Mai 2019 hat das US-Patentamt dem Patentantrag stattgegeben. Ein Facebook-Sprecher meinte allerdings, es gäbe momentan keine Pläne, die Idee tatsächlich umzusetzen.

„Wir suchen oft Patente für Technologien, die wir nie einsetzen. Patentanmeldungen sollten nicht als Hinweis auf künftige Pläne gesehen werden“,

heißt es.

Kainz ist von dieser Aussage nicht überzeugt:

„Alleine, dass Facebook daran denkt, diese Maßnahme umzusetzen, zeigt, dass sie in ihren Produktideen liegt. Man sollte nicht glauben, dass sie es nicht tun, bloß weil sie es bis jetzt nicht getan haben.“

Momentan stehe Facebook durch die öffentliche Diskussion unter Druck. Würde die Öffentlichkeit allerdings nicht mehr auf Facebook und deren Einstellungen zur Privatsphäre achten, könnte der Social-Media-Gigant die Chance nutzen, doch Werbungen in Chats zu platzieren.

Quelle: pressetext


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