Fake-News nicht erkannt
Fake-News nicht erkannt

Fake-News? Falle ich nicht drauf rein! Erkennt man doch sofort. Auch auf Phishing oder sonstigem Gedöns im Internet falle ich nicht herein.

Ja, solche Sätze liest man immer wieder. Wir sind ja alle soooo medienkundig und immun gegen Fake-News. Wir haben ja alle die Cyberweisheit mit Löffeln gegessen und kennen uns voll aus.

Dumm sind ja immer nur die anderen. Die fallen auf Falschmeldungen herein. Und wer behauptet, dass ich auf eine Falschmeldung hereingefallen bin, der will doch nur die Schuld von sich schieben. Arme Würstchen.

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Auf Fake-News fällt man nicht herein? Falsch gedacht, denn das Problem liegt darin, dass man es zumeist gar nicht bemerkt, wenn man auf etwas hereinfällt, da es schlichtweg keine spürbare Konsequenz hat.

Natürlich fällt man auf Falschmeldungen herein. Es gibt verschiedene Gründe, warum man auch Falschmeldungen vollen Glauben schenkt. Beispielsweise dann, wenn man aufgrund persönlicher Meinungen gegenüber einem Thema bereits Vorurteile oder eine bestimmte Neigung hat. In dem Zusammenhang mit Social Media wird da gerne mal der Begriff „Bias“ verwendet.

In diesen Fällen trifft eine Fake-News auf eine vorgefasste Meinung. Wer nicht kritisch gegenüber der eigenen Meinung ist, wer nicht zulässt, dass auch eine andere Sichtweise stimmen kann, nimmt eine Falschmeldung entsprechend unkritisch zur weiteren Festigung der eigenen Meinung entgegen.

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So ist es generell, wenn man eigene Sichtweisen untermauern möchte, da wird jeder noch so kleine vermeintliche Beweis genutzt, um das Fundament zu stärken. Und genau dann kann es passieren, dass jemand schlichtweg nicht bemerkt, wenn eine Falschmeldung auftaucht. So wie im folgenden Beispielfall.

Armin Wolf und das Buch: Fake-News!

Es geht um einen gesponserten Beitrag auf Facebook und den österreichischen Nachrichtenmoderator Armin Wolf. Auf Facebook ist jüngst folgender Beitrag aufgetaucht (falls noch vorhanden, dann hier):

Armin Wolf Fake-News
Armin Wolf Fake-News

Um es deutlich zu sagen: Armin Wolf hat rein gar nichts mit diesem Beitrag oder dem Link zu einem Buch, welches da verkauft werden soll, zu tun. Es handelt sich hierbei um eine krasse Verkürzung der Drei-Schritt-Methode von kommerziellen Fake-News (Beschreibung hier).

Was ist da geschehen? Man hat aus dem Drei-Schritt-Modell schlichtweg den sog. Fabricated Content, also den pseudojournalistischen Mittelteil entfernt und lockt über einen Köder auf Social Media direkt in ein Provisionsprogramm. Kurz gesagt: Hier soll etwas verkauft werden, aber der vermeintlich Werbende hat weder mit dem Produkt etwas zu tun und hat dieser Form der Werbung auch nie zugestimmt. Geld bekommt er schon gar nicht.

Merken das die NutzerInnen?

Nun kommen wir aber zu dem nächsten Problem: Abgesehen von der missbräuchlichen Nutzung des Bildes einer prominenten Person bemerken Viele gar nicht, dass sie hier einer Fake-News mit kommerziellem Zweck aufgesessen sind. Das zeigt ein Auszug aus den Kommentaren:

Fake-News nicht bemerkt
Fake-News nicht bemerkt.

Die Fake-News hat im Grunde erreicht, was sie wollte: Sie bleibt weitestgehend unbemerkt. Stattdessen entbrennt eine Diskussion um den Moderator. Das ist am Ende ein fatales Signal, denn es zeigt den Hinterleuten dieser Methode, dass sie einen gewissen viralen Erfolg haben.

Und uns bei Mimikama zeigt es, dass trotz großer Töne viele Menschen sich von Fake-News schlichtweg triggern lassen und gar nicht bemerken, wenn etwas falsch ist. Natürlich haben wahrscheinlich diese Menschen das dahinter verlinkte Buch nicht gekauft, dennoch hat das Posting auf Social Media sie dazu gebracht, über ein Thema zu diskutieren.

Prominente für Werbezwecke ausgenutzt.

Diese Methode ist nicht neu, wird jedoch ständig geschliffen. Gemeinsam mit SWR Marktcheck haben wir in einem Beitrag erklärt, wie dieser Betrug abläuft. In dem Beitrag hat sich auch Thomas Gottschalk geäußert, der ebenso für Fake-News Werbung herhalten muss. Hier der Beitrag vom 15. Oktober 2019:

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Merke also: Am gefährlichsten sind immer die Fake-News, die man gar nicht bemerkt, weil sie wunderbar in das eigene Weltbild passen. Einfacher wird es an dieser Stelle, wenn man grundsätzlich eigene Meinungen kritisch reflektiert.

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