Ein Video soll zeigen, dass die Strahlung beim Klingeln eines Handys Stahlwolle in Brand setzen kann.

Ende Dezember erschien dieses Video auf Youtube und wirft seitdem Fragen auf:
Strahlt ein Handy wirklich so stark? Kann es mich dann auch in Brand setzen? Habe ich überhaupt Stahlwolle im Körper? Welche Erkenntnisse kann man aus dem vermeintlichen Experiment ziehen? Wie kommt man überhaupt auf diese Idee?

Um dieses Video handelt es sich:

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Nachdem die Stahlwolle kreisförmig angeordnet wurde, wird ein Smartphone in die Mitte gelegt und angerufen. Sekunden später sieht man kleine Flammen aus der Stahlwolle aufsteigen.

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Die Quelle

Das Video wurde von dem Youtube-Kanal „ViralVideoLab“ veröffentlicht, die im Header den Slogan „Too impossible to be real?“ haben, auf Deutsch: „Zu unmöglich, um wahr zu sein?„.

Diesen Slogan sollte man als kleinen Wink mit dem Zaunpfahl ansehen, denn die Videos des Kanals zeigen tatsächlich recht oft Dinge, die eigentlich zu unmöglich, aber wenigstens auch amüsant sind. 2018 beispielsweise veröffentlichten sie ein Video, in dem Ameisen im Kreis um ein Handy laufen, was wir allerdings als Fake deklarierten.

Doch vielleicht ist es bei diesem Video ja anders? Werfen wir mal einen genauen Blick auf das Video!

Die Zeitlupe

Youtube bietet einem praktischerweise die Möglichkeit, ein Video mit verminderter Geschwindigkeit abspielen zu lassen, was ein interessantes Detail in dem Stahlwolle-Handy-Video offenbart:

Die Flammen werden eingeblendet
Die Flammen werden eingeblendet

Die Flammen erscheinen quasi aus dem Nichts. In der Zeitlupe ist sichtbar, dass sie nicht etwa erst klein, dann größer werdend, aus der Stahlwolle flackern, sondern erst langsam eingeblendet werden und dann anfangen, zu flackern.
Im Bild links sieht man bereits die Flamme schwach, aber bereits in der Ausgangsgröße, im mittleren Bild die halbe Einblendung, im rechten Bild dann die voll eingeblendete Flamme.

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Der Versuch der Kollegen

Die Kollegen von Snopes wollten es noch genauer wissen und führten das Experiment selbst durch. Das bahnbrechende Ergebnis könnt ihr euch hier anschauen:

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Wie ihr seht, seht ihr nichts, das Experiment ist nicht nachvollziehbar.

Fazit

Der Name des Youtube-Kanals ist auch im buchstäblichen Sinne das Programm: Ein Labor für virale Videos. Kombiniert mit deren Slogan und der Videoanalyse sollte man die Videos nicht allzu ernst nehmen. Sie sind durchwegs amüsant, dabei wird aber auch viel digital getrickst!

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Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


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