Werfen Sie keine ungespülten Honiggläser in den Glascontainer!


Autor: Tom Wannenmacher
Datum: 11. Februar 2020

Werfen Sie keine ungespülten Honiggläser in den Glascontainer!
Werfen Sie keine ungespülten Honiggläser in den Glascontainer!

Aufgrund erneuter Anfragen, veröffentlichen wir an dieser Stelle nochmals unseren Faktencheck zu dem Thema: Werfen Sie keine ungespülten Honiggläser in den Glascontainer!

Es handelt sich dabei um folgende Aussage, die immer wieder in den Sozialen Medien geteilt wird:
„Bitte werfen Sie keine ungespülten Honiggläser in den Glascontainer ein! 
Die Honigreste können zur Verbreitung der bösartigen Amerikanischen Faulbrut auf heimische Bienen beitragen. Ca. 80 – 90 % des Importhonigs enthalten Sporen der Amerikanischen Faulbrut, die durch das Sammeln der Honigreste in den Gläsern durch Bienen auch auf unsere heimischen Bienenvölker übertragen werden können. Dies kann im schlimmsten Fall zu Totalverlusten der Bienenvölker führen.
Vielen Dank für Ihre Mithilfe!
Ihre heimischen Imker“

Die Aussage wird sehr oft in Form eines Sharepics geteilt:

Screenshot Facebook
Screenshot Facebook

Kann die amerikanische Faulbrut unseren heimischen Bienen wirklich gefährlich werden?

Vorweg: Bei der Aussage handelt es sich um keinen Fake. Die Warnung vor der amerikanischen Faulbrut ist nicht neu. Der Imkerverein Hauenstein schreibt bereits 2015:

Bei den vier akuten Fällen von Amerikanischer Faulbrut im Landkreis Waldshut im Mai 2015 wird in den Pressemeldungen immer wieder darauf hingewiesen, dass Importhonig eine sehr wahrscheinliche Ansteckungsquelle für diese Bienenseuche gewesen sein könnte. Je nach Herkunftsland kann Honig für Bienen tatsächlich hochinfektiös sein und eine Seuche auslösen. Nicht ganz geleerte und ausgespülte Honiggläser im Abfall (oder umweltbewusst im Glascontainer) stellen für heimische Bienen eine tödliche Bedrohung dar.

Was ist die amerikanische Faulbrut?

[mk_ad]

Die Webseite Gesunde Bienen schreibt hierzu:

Der Erreger der amerikanischen Faulbrut bildet sehr widerstandsfähige Sporen, die ausschließlich die Larven der Honigbiene über die aufgenommene Nahrung infizieren. Die Sporen gelangen mit dem Futter in den Mitteldarm, wo sie innerhalb von 24 Stunden zu Stäbchen auskeimen. Diese durchdringen dann das Darmepithel, um sich im übrigen Gewebe der Larve schnell zu vermehren. Die Brut stirbt darauf im Streckmaden- oder Vorpuppenstadium und somit in der gedeckelten Zelle ab. Eine wesentliche Infektionsquelle stellen auch fremde, insbesondere Importhonige dar, die an die Bienen verfüttert werden.

Man sollte also auf jeden Fall das Honigglas gründlich auswaschen, bevor man dieses in einen Wertstoffcontainer wirft!

Ergebnis:

Die Aussage ist kein Fake. Bienen können ihre Brut mit dem gesammelten Resthonig aus Importgläsern infizieren. Auch wenn der Verzehr von mit Faulbrutsporen kontaminiertem Honig für den Verbraucher nicht gefährlich ist, sollte man seine Honiggläser gründlich ausspülen, um das Sterben ganzer Bienenvölker zu verhindern.

Unterstützen

FAKE NEWS BEKÄMPFEN

Unterstützen Sie Mimikama, um gemeinsam gegen Fake News vorzugehen und die Demokratie zu stärken. Helfen Sie mit, Fake News zu stoppen!


Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.


2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Mehr von Mimikama

Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!

Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.