Thema Anschläge, Foto: Weixlbaumer; Hinweis: Die Wiedergabe des Bildes dient zur Auseinandersetzung mit dem Thema.
Thema Anschläge, Foto: Weixlbaumer; Hinweis: Die Wiedergabe des Bildes dient zur Auseinandersetzung mit dem Thema.

Da haben wir den Beweis: Flüchtlinge sind nur hier, um Anschläge zu verüben. Oder steckt etwas ganz anderes hinter dieser Aussage, die man in einer Zeitung lesen kann?

Für viele Menschen steht es fest: Flüchtlinge aus dem Nahen Osten sind nur nach Europa gekommen, um hier Anschläge zu verüben oder gar einen Bevölkerungsaustausch zu planen.

Zu dieser Idee muss man sich lediglich unsere Artikel zum Thema „Migrantenwaffe“ anschauen. Um den Begriff Migrantenwaffe gibt es natürlich verschiedene Verschwörungsmythen. Ein Mythos spricht hier von Migrantenarmeen, die in unterirdischen Behausungen und Bunkern darauf warten würden, einen Angriffsbefehl zu bekommen.

[mk_ad]

Dieser Mythos spricht nicht von einem, drei oder 70 Migranten, sondern von zehntausenden Flüchtenden, die angeblich in diesen unterirdischen Behausungen warten würden, um Anschläge zu verüben. Soviel dazu, mehr kann man in diesem Artikel hier lesen.

An dieser Stelle wollen wir jedoch auf den Zeitungsartikel zurückkommen. In diesem Artikel befindet sich ein Foto, unter dem man lesen kann: „Die Kinder im Flüchtlingsheim üben schon fleißig die ersten Anschläge.“

Thema Anschläge, Foto: Weixlbaumer; Hinweis: Die Wiedergabe des Bildes dient zur Auseinandersetzung mit dem Thema.
Thema Anschläge, Foto: Weixlbaumer; Hinweis: Die Wiedergabe des Bildes dient zur Auseinandersetzung mit dem Thema.

Anschläge in den Flüchtlingsheimen?

Der Faktencheck gestaltet sich an dieser Stelle recht einfach. Das Foto selbst ist schon ein paar Jahre alt und hat natürlich nichts mit terroristischen Anschlägen zu tun. Mit einem Anschlag ist hier der Tasten Schlag auf einem Klavier gemeint.

Wir sehen hier ein Foto aus einem Flüchtlingsheim und Kinder die vor einem solchen Klavier stehen. Das Foto, sowie die Beschreibung zu dem Foto, haben in der Vergangenheit schon die Runde gemacht und wurden auf verschiedenen Webseiten thematisiert (vergleiche hier und hier). So liest man in den Yahoo-Nachrichten vom 6. September 2016:

Im oberösterreichischen Örtchen Lambach wünschten sich Flüchtlingskinder ein Klavier. Ein großzügiger Musikprofessor, der zugleich im Gemeinderat sitzt, spendierte den Kindern das begehrte Instrument. Ein schönes Thema für die Lokalpresse, die allerdings bei der Berichterstattung deutlich weniger Fingerspitzengefühl bewies, als die Kleinen beim Musizieren.

[mk_ad]

Der Text erschien laut Yahoo-Nachrichten in der BezirksRundschau Oberösterreich, der Text wurde Online bereits recht zeitnah in “Die Kinder im Flüchtlingsheim sind begeistert vom neuen Instrument” verändert (vergleiche). Das Bild trägt die Anmerkung „Foto: Weixlbaumer“. Insofern darf man die Beschreibung des Bildes ruhig mit einem Augenzwinkern hinnehmen.

Warum taucht dieser Screenshot exakt nach 4 Jahren wieder auf Facebook auf? Wahrscheinlich dürfte die Erinnerungsfunktion (On This Day) auf Facebook dafür gesorgt haben, dass der Screenshot für verschiedene Personen wieder sichtbar und neu geteilt wurde.

Das dürfte ebenso interessieren

Regenbogenfahne zerrissen: Anti-Corona-Demo in Wien. Zerrissene Regenbogenfahne sorgt für Kritik: Nicht nur in Berlin gibt es Demonstration gegen die Coronamaßnahmen, sondern auch in Wien. Mehr dazu HIER.

Unterstützen

FAKE NEWS BEKÄMPFEN

Unterstützen Sie Mimikama, um gemeinsam gegen Fake News vorzugehen und die Demokratie zu stärken. Helfen Sie mit, Fake News zu stoppen!


Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Mehr von Mimikama

Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!

Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.