In den letzten Monaten tauchten immer wieder Medien Informationen über verschwundene Waffen bei Polizei und Bundeswehr auf.

Wo sind diese Waffen? Genau das wird gerade in einer Aktion vor dem Kanzleramt in Berlin thematisiert. diese Aktion, die angeblich im Namen des Militärischen Abschirmdienstes MAD gestartet wurde, fragt danach, wo die verschwundenen Waffen sind.

Gleichzeitig wurde eine symbolische Rückgabestelle vor dem Kanzleramt eingerichtet, die optisch ein wenig wie ein Altkleidersammelcontainer aussieht. Zu dieser Aktion vor dem Kanzleramt gibt es auch eine Webseite (hier). Auf dieser Webseite liest man:

Deine Waffe – Deine Verantwortung
Der MAD sucht auf Weisung der Ministerin derzeit Waffen, Munition und Sprengstoffe, die in allen Truppenteilen entwendet worden sind. Für jeden Hinweis, der zur Ergreifung der Täter oder zum Auffinden der gestohlenen Ausrüstung führt, zahlen wir 1.000 Euro.

Handelt es sich hierbei tatsächlich um eine offizielle Aktion der Regierung und der Bundeswehr? Gehen wir in einem kurzen Faktencheck nach, was hinter dieser Aktion steckt.

Faktencheck „Wo sind unsere Waffen?“

Man bekommt recht schnell heraus, dass hinter der Aktion mit dem Titel „“Wo sind unsere Waffen?“ das Zentrum für politische Schönheit steht. Bei dem Zentrum für Politische Schönheit handelt es sich um eine Gruppe von Aktionskünstler. Wir haben bereits in der Vergangenheit über diese Gruppe berichtet (siehe hier). Das Zentrum für Politische Schönheit schreibt auf Facebook:

BREAKING: Waffen-Rückgabestation vor dem Bundeskanzleramt eingerichtet! +++ Die Verteidigungsministerin sichert Angehörigen der Bundeswehr, die Kriegsgerät zuhause vergraben haben, bei Rückgabe bis 31. Oktober Straffreiheit zu! +++ Die Waffenabgabe erfolgt anonym. +++ Wir wollen unsere Waffen wiederhaben.

http://unsere-waffen.de

Das Bundesministerium der Verteidigung hat mit dem Militärischen Abschirmdienst (MAD), in Zusammenarbeit mit dem Kampfmittelräumdienst des Landes Berlin, eine Kriegswaffen-Rückgabestation direkt vor dem Bundeskanzleramt installiert. Vor Ort können Pistolen, Gewehre, Munition, Handgranaten, Sprengstoff und andere Kampfmittel aller Klassen anonym eingeworfen werden.

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Mit dieser Aktion, die sowohl online als auch offline stattfindet, will die Gruppe auf die verschwundenen Waffen bei Polizei und Bundeswehr aufmerksam machen, und vor allem welche Gefahren durch diese großen Mengen an verschwundene Waffen und Munition entstehen kann. Das Zentrum für politische Schönheit greift hier Zahlen aus einer Veröffentlichung der Tagesschau auf. Darin lautet es:

Unabhängig von den mehr als 60.000 Schuss Munition, die bei der Bundeswehr insgesamt fehlen und über die nun die „Welt“ berichtet, ist darüber hinaus auch unklar, wo 62 Kilogramm Sprengstoff und 48.000 Schuss Munition aus den KSK-Beständen geblieben sind.

Wohin die Munition, der Sprengstoff und die Waffen verschwunden sind, bleibt weiterhin offen.

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