Im Moment macht ein Artikel auf Facebook die Runde in dem steht, dass angeblich Pflegebedürftige Platz für Asylwerber machen müssen!
Doch stimmt das wirklich?

Nein! Das Pflegeheim wurde wegen Unwirtschaftlichkeit geschlossen und es wurde über eine EVENTUELLE NUTZUNG ALS ASYLBEWERBERHEIM diskutiert!

Liest man aber NUR die Überschrift, dann wird der Anschein erweckt, als müssen nun 75 Pflegebedürftige aus dem Pflegeheim (Marie-Schlei-Haus) ausziehen, damit Asylbewerber einen Platz bekommen.

Der Statusbeitrag sieht so aus:

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Folgt man dem Link, dann steht hier bei der “Morgenpost.de”

Pflegebedürftige müssen Platz für Asylbewerber machen

Aus dem Pflegeheim „Marie Schlei“ in Berlin-Reinickendorf soll ein Asylbewerberheim werden. 75 Menschen müssen bis Ende März ausziehen.

Die Aufregung bei den Nachbarn des Pflegeheims „Marie Schlei“ in Berlin-Wittenau (Bezirk Reinickendorf) ist groß. Sie fürchten, dass in das siebengeschossige Haus schon sehr bald Asylbewerber einziehen – und dadurch die Ruhe in der nahen Einfamilienhaussiedlung gestört wird. Auch die Angehörigen der pflegebedürftigen Menschen in der Einrichtung am Eichborndamm 124 sind empört. Sie fühlen sich überrumpelt.

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10. Februar 2013

Warum dieser Artikel es erst jetzt auf Facebook schafft ist nicht zu erklären, denn der Bericht stammte aus dem Jahre 2013 (Februar 2013). Daher nun eine chronologische Betrachtung.

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Stimmt das, was hier steht?

Liest man NUR die Überschrift, dann wird der Anschein erweckt, als müssen nun 75 Pflegebedürftige aus dem Pflegeheim (Marie-Schlei-Haus) ausziehen, damit Asylbewerber einen Platz bekommen.

Dass es sich hier um eine Schließung aus wirtschaftlichen Gründen handelt, wird in keiner Weise angedeutet, es wird lediglich angeführt, wie die Gebäude nach der Schließung genutzt werden könnten. Nochmal deutlich:

Es gab keine Ausquartierung aufgrund der Unterbringung von Asylbewerbern, sondern eine Schließung aufgrund von Unwirtschaftlichkeit.

14. Februar 2013

Die “Berliner Woche” schreibt am 14.02.103  dazu:

AWO gibt Pflegeheim auf – Marie-Schlei-Haus war unwirtschaftlich

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Hintergrund der beabsichtigten Nutzungsänderung ist, dass das Marie-Schlei-Haus nicht wirtschaftlich ist. Als in der BVV der Piraten-Verordnete Benjamin Adamski fragte, seit wann dem Bezirksamt die finanzielle Notlage des Heims bekannt sei, antwortete Sozialstadtrat Andreas Höhne (SPD): „Gefühlte Jahrzehnte.“ Laut Höhne lag die Auslastung des Hauses in den vergangenen zehn Jahren nie über 65 Prozent. Um ein Heim wirtschaftlich führen zu können, müsse der Betreiber jedoch dauerhaft auf 85 bis 90 Prozent kommen.

Weiters…

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Ursache der Schieflage ist offenbar die bauliche Beschaffenheit des Gebäudes. Lange konnten nur unattraktive Vier-Bett-Zimmer angeboten werden. Doch auch nach einem Umbau zu Zwei-Bett-Zimmern mit eigener Nasszelle, in den der Hauseigentümer Petrus-Werk 2,5 Millionen Euro investierte, habe sich die Auslastung nicht verbessert. Zudem geriet der Betreiber des Marie-Schlei-Haues, das AWO Ida-Wolff-Geriatriezentrum Neukölln gGmbH, mit dem AWO-Landesverband in die Insolvenz. Der Insolvenzverwalter hat den Mietvertrag mit dem Petrus-Werk gekündigt. Jetzt sollen die rund 80 verbliebenen Bewohner wie Mitarbeiter über das AWO-Pflegenetz bis zum 31. März in andere Einrichtungen vermittelt werden.

Bezirksamt und AWO diskutieren nun über eine eventuelle Nutzung des Marie-Schlei-Hauses als Asylbewerberheim.

Quelle und Verweis: http://www.berliner-woche.de/nachrichten/bezirk-reinickendorf/wittenau/artikel/12127-marie-schlei-haus-war-unwirtschaftlich/

Dezember 2013

Neue Notunterkunft eröffnet  – Rund 100 Flüchtlinge wohnen jetzt in ehemaligem Bürohaus

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Die Flüchtlinge können in Deutschland beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) politisches Asyl beantragen. Die Berliner Filiale des Bamf sitzt in Spandau. Die Flüchtlinge, die nach Berlin kommen, verteilt der Senat nach einem bestimmten Schlüssel über die Bezirke. In Reinickendorf gibt es noch zwei Heime: das Marie-Schlei-Haus für besonders schutzbedürftige Flüchtlinge an der Oranienburger Straße 285 und die Unterkunft am Eichborndamm 124. Der Bezirk hat die Aufgaben, die Nachbarschaft zu informieren, Einschulungsuntersuchungen der Kinder zu organisieren und für Impfschutz und Schulplätze zu sorgen.

Weitere Informationen:

AWO Refugium für besonders schutzbedürftige Flüchtlinge : Marie-Schlei-Haus

Das Marie-Schlei-Haus wurde im April 2013 eröffnet und das gesamte Haus ist barrierefrei. Es ist die erste Einrichtung für besonders schutzbedürftige Flüchtlinge in Berlin.
Quelle: http://www.awo-mitte.de/index.php/marie-schlei-haus

 


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