Auch wenn die Kriminalität in Österreich bereits seit Jahren sinkt, verlagern Betrüger und Kriminelle ihr fieses Geschäft immer mehr ins Internet.

Verbrechen im Internet liegen im Trend: Delikte wie Erpressungsmails, Hacking und Online-Drogenhandel haben im Vergleich zum Vorjahr um satte 26% zugelegt – das zeigt die aktuelle Kriminalstatistik des Innenministeriums für das Jahr 2020.

Der klassische Einbrecher muss also zu Hause bleiben und nutzt die Pandemie schlussendlich doch noch für sich. Franz Ruf, Generaldirektor öffentlicher Sicherheit, erklärt, dass Cybercrime vor 10 Jahren noch ein Orchideenthema war. Die Zahlen heute sind jedoch erschreckend: Waren es damals noch ungefähr 4.000 Delikte, sind diese über die Jahre auf mehr als 35.950 Delikte angewachsen und zu einem Hauptthema geworden.

Aber nicht nur im Netz nimmt die Kriminalität zu, auch im Eigenheim steigt die Verbrecherrate beunruhigend.

Denn nicht für jeden ist das eigene Heim auch der sicherste Ort. Im Jahr 2020 sind mehr Menschen Opfer von häuslicher Gewalt worden als in den Jahren zuvor. Größenteils sind Frauen betroffen.

Jedoch ist der Zulauf in Frauenhäusern pandemiebedingt gering, so melden sich Betroffene vermehrt bei Hilfe-Hotlines. Insgesamt hat es vergangenes Jahr um die 13% mehr Fälle von häuslicher Gewalt gegeben als im Vorjahr.

„Wir glauben und gehen davon aus, dass die Dunkelziffer sehr hoch ist. Und dass sich viele Frauen einfach nirgendwo hinwenden, aus Angst, dass womöglich der Partner davon mitbekommt. Oder dass sie überhaupt gar keine Gelegenheit haben, hier sich Hilfe zu holen“,

erklärt Maria Rösslhumer vom Verein Autonome Öst. Frauenhäuser.

Betrug bei Sozialleistungen

Auch in der Sozialhilfe gab es einen hohen Anstieg an unrechtmäßigen Bezügen. Während der Pandemie hat der Betrug um 70% zugenommen, auch wenn die allgemeine Verbrechensrate in Österreich schon seit Jahren sinkt.

Insgesamt sind im letzten Jahr über 433.000 Kriminaldelikte angezeigt worden. Das sind um 11,3% weniger als noch 2019.

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Quelle: Glomex
Artikelbild: STEKLO / Shutterstock.com

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