QAnon-Inhalte haben sich "verflüchtigt"
Artikelbild: Mimikama

Eine aktuelle Studie zeigt ein Abflauen von QAnon-Begriffen im Internet. Große Plattformen setzten verschärfte Maßnahmen gegen die Verbreitung von QAnon-Verschwörungstheorien.

Die für die QAnon-Verschwörungstheorie typischen Schlagworte und Slogans haben sich aus dem Internet weitgehend „verflüchtigt“. Das besagt eine auf „Medium“ veröffentlichte Studie von The Atlantic Council’s Digital Forensic Research Lab (DFRLab) .

Strengere Regeln und Moderation in den großen sozialen Medien haben demnach Wirkung gezeigt. Zwar taucht QAnon-Sprache nun häufiger auf alternativen Plattformen wie Parler auf, doch im Vergleich zur einstigen Reichweite auf Facebook, Twitter und Co ist das eher ein Sturm im Wasserglas.

Abflauen schon 2020

Das DFRLab hat für den Zeitraum vom 1. Januar 2020 bis 1. April 2021 mithilfe verschiedener Quellen analysiert, wie oft 13 gängige QAnon-Schlagworte und -Slogans wie „Pizzagate“ oder „Great Awakening“ online auftauchen. Insgesamt waren es über 40 Mio. Nennungen im Beobachtungszeitraum und anfangs stets über 100.000 pro Tag.

Auf dem Höhepunkt war QAnon-Gerede online Anfang Juni 2020, als der damalige US-Präsident Trump öffentlich damit liebäugelte, angesichts der Proteste nach dem Tod von George Floyd das Militär einzusetzen.

Über den Sommer 2020 blieben QAnon-Begriffe noch gängig, doch im weiteren Jahresverlauf nahm die Verschwörungssprache ab. Selbst am US-Wahltag, dem 3. November, gab es nur eine leichte Spitze.

Das dürfte damit zusammenhängen, dass Unternehmen wie Google, Facebook und Twitter damit angefangen hatten, gegen die Verbreitung von QAnon-Verschwörungstheorien vorzugehen.

Kapitol-Crash

Eine letzte große Spitze im Auftauchen von QAnon-Begriffen gab es laut DFRLab-Analyse vor dem Kapitol-Sturm am 6. Januar dieses Jahres.

Danach verschärften Mainstream-Plattformen ihr Vorgehen gegen Verschwörungsideologen, Twitter etwa verbannte zeitnah zehntausende Accounts. Bereits Anfang Februar 2021 fielen die noch vor einem halben Jahr so gängigen Slogans online nur noch in der Größenordnung von 10.000 Mal pro Tag.

Anhänger der Bewegung haben aber offenbar nicht wie befürchtet alternative Plattformen im Sturm erobert. In den Tagen unmittelbar nach dem Kapitol-Sturm gab es laut Analyse kurz eine Spitze von QAnon-Slogans, vor allem auf Parler. Zwar fallen diese Begriffe jetzt öfter, doch noch immer nicht annähernd so oft wie auf mittlerweile QAnon-armen Mainstream-Plattformen.

Das DFRLab betont jedoch, dass das mit einer Selbstzensur zusammenhängen könnte, indem die Verschwörungstheoretiker bekannte Slogans meiden. Zudem konnte mit Telegram ein bei QAnons beliebter Dienst mangels verfügbarer Daten nicht in der Analyse berücksichtigt werden.

Zur Analyse auf „Medium“: https://medium.com/

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Quelle: Pressetext


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