WhatsApp: Betrüger geben sich als Freundin in Hongkong aus


Autor: Ralf Nowotny
Datum: 8. Juni 2021

WhatsApp: Betrüger geben sich als Freundin in Hongkong aus
WhatsApp: Betrüger geben sich als Freundin in Hongkong aus

Viele WhatsApp-Nutzer bekommen derzeit Nachrichten einer angeblichen Freundin, die in Hongkong wohnt und nach Deutschland möchte.

Es passiert ja ständig (nicht): Man hat Kontakt mit einer chinesischen Frau, die zurück nach Hongkong zog, nun aber wieder nach Deutschland möchte. Zwar kann man(n) sich daran überhaupt nicht erinnern, aber egal: Sie sieht gut aus und schreibt höflich, also kann man doch darauf eingehen, oder? Falsch!

So sehen diese Nachrichten aus:

Die Nachrichten der "Freundin" in Hongkong
Die Nachrichten der „Freundin“ in Hongkong, Quelle: T-Online

Anscheinend wurde für die deutsche Version der Nachricht ein Übersetzungsprogramm verwendet, gut erkennbar an dem Wechsel zwischen „Du“ und „Sie“. Zur Kontaktaufnahme soll man auf die Nachricht antworten und eine Handynummer aus Hongkong zu den WhatsApp-Kontakten hinzufügen.

Was steckt hinter dieser Masche?

Die Möglichkeiten für Betrüger sind vielfältig, am Offensichtlichsten ist das sogenannte „Romance Scamming“, bei dem den Nutzern die große Liebe vorgetäuscht wird und nach einer Weile nach erst kleineren, dann größeren Geldsummen gefragt wird, um angeblich die Umzugskosten, den Flug und Verwaltungskosten bezahlen zu können.

Die Betrüger gehen dabei sehr geschickt vor: Es wird nie sofort nach Geld gefragt, stattdessen wird über Wochen und Monate ein scheinbares Vertrauensverhältnis aufgebaut, bis man glaubt, tatsächlich die große Liebe gefunden zu haben, für die man selbstverständlich das Konto plündert, um sie bei sich zu haben.

Auf keinen Fall reagieren!

Betrüger kommen üblicherweise durch geleakte Datenbanken oder schlicht und einfach durch automatisiertes Versenden an durch Zufall generierte Nummern an die WhatsApp-Nutzer.
Durch eine Antwort wird den Betrügern bestätigt, dass die Nummer existiert und aktiv ist, was vielerlei Möglichkeiten offenbart.

Beispielsweise kann die nun bestätigte Nummer für Ping-Anrufe verwendet werden (es wird nur 1x geklingelt, Nutzer ruft aus Neugier zurück und landet auf einer teuren, kostenpflichtigen Bandansage), auch Spam-Anrufe über vermeintliche gewonnene Gewinnspiele oder das Senden von schädlichen Links ist nun möglich.

Fazit

Es ist eigentlich ganz einfach: Wenn man eine Person nicht kennt, sollte man nicht reagieren, und in den obigen Fällen auch am besten gleich an WhatsApp melden und blockieren.

Die Masche wird auch in anderen Ländern durchgeführt, beispielsweise berichtet „The Independent“ (siehe HIER), dass Nutzer in Singapur mit exakt dem gleichen Text kontaktiert wurden, nur die Bilder der Frauen variieren.

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Quellen: T-Online, The Independent
Auch interessant:
Egal ob auf Sozialen Netzwerken wie Facebook oder Instagram, auf Online-Partnerbörsen oder einfach per Mail – immer wieder melden uns LeserInnen sogenannte Love- oder Romance-Scammer.
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