Kurz vor dem Nachhausegehen von der Driving Range schlug hier ein Blitz in den Golfball ein. Doch es gibt Zweifel…

Ein sonniger Tag – Golf-Wetter für den 18-jährigen Tomas Gomez und seine Freunde. Sie waren am 28. Mai diesen Jahres zum Golfen auf der Driving Range bei „Topgolf“, einem Sportkomplex in San Antonio.

Das Wetter sollte sich allerdings ändern. In den letzten 30 Minuten ihrer Golfspielzeit begann es zu regnen, ein Gewitter zog auf.

Ein letzter Schlag

„Ich beschloss, einen letzten Schlag zu machen und dann zu gehen“, sagte Gomez in einem Telefoninterview mit KSAT. Gomez bat eine seiner Freundinnen, ihn dabei zu filmen.

Mit 88 mpH (etwas über 140 kmH) schlug Gomez den Golfball ab, als wenige Sekunden danach ein Blitz am Himmel auftauchte und in den Golfball einschlug.

 

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Mit dem Blitzeinschlag hörte man einen Knall. Gomez und seine Freunde liefen in die Anlage, um in Deckung zu gehen.

„Ich hörte den Donner und mein Instinkt war es, zu rennen. Es war alles verschwommen“, sagte Gomez. „Es hätte mich treffen können… es hätte jeden von uns treffen können. Es war eigentlich ziemlich beängstigend, nachdem ich eine Weile darüber nachgedacht hatte.“

Glücklicherweise wurde niemand verletzt, bestätigt Topgolf in seinem Instagram-Post.

War es tatsächlich der Golfball?

Natürlich wurde das Video in einigen Kommentaren als Fake bezeichnet. Jedoch war durch die Meldung von Topgolf das Geschehnis durchaus bestätigt worden.

Doch einige Experten wie beispielsweise John Jensenius, pensionierter Blitzschutzspezialist des Nationalen Wetterdienstes, vermuten, dass nicht der Golfball, sondern ein hoher Mast im Hintergrund vom Blitz getroffen wurde. Diese Zaunmasten seien auf dem Video wegen des starken Regens nicht zu sehen.

„Alles, was ich sehe, deutet darauf hin, dass der Blitz in etwas Großes, [ein] festes Objekt im Hintergrund einschlägt“, schrieb Jensenius. „Bilder von Topgolf zeigen hohe Masten, die die Anlage umgeben, was sehr wahrscheinlich ist, was getroffen wurde.“

Jensenius bemerkte, dass der Kontaktpunkt des Blitzes niedriger zu sein scheint als der Pfad, den der Ball zurücklegte.

Chris Vagasky, ein Meteorologe bei Vaisala, das ein globales Blitznetzwerk betreibt, geht auch von dieser Annahme aus und twitterte, dass wahrscheinlich der hintere Zaunmasten getroffen wurde und nicht der Ball.

„Die andere Sache dieser Geschichte ist, dass der Blitz sehr wahrscheinlich – NICHT – den Golfball traf und viel wahrscheinlicher einen der Pfosten am hinteren Zaun traf, aber aufgrund des Winkels des Videos und dem überwältigenden Licht des Blitzes ergibt sich eine kleine optische Täuschung.“

Maribeth Stolzenburg, eine Forschungsprofessorin für Physik an der Universität von Mississippi, wiederum glaubt, dass der Ball getroffen wurde. Sie denkt, dass sich der Beginn des Blitzes von der Wolke aus nach unten ausbreitete, und ein „Rückblitz“ vom Boden aus nach oben sprang. Der Golfball könnte so ein natürlicher Verbindungspunkt für den „Rückblitz“ gewesen sein.

Ob es nun der Golfball oder doch ein Zaunpfosten war, das Video bringt Gomez und seinen Freunden durchaus kurzen „Social Media-Ruhm“, sieht man so etwas doch nicht alle Tage.

Unabhängig davon hatten sie auf jeden Fall Glück, nicht direkt vom Blitzeinschlag betroffen zu sein.

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Quellen: KSAT, Washington Post

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