Achtung, Vorschussbetrug: Niemand hat Unmengen Geld zu verschenken!
Artikelbild: Facebook Screenshot

Immer wieder tauchen sie auf, mit höchst dramatischen und emotionalen Geschichten: Die Kriminellen, die hinter Vorschussbetrug stecken.

Vorschussbetrug begegnet uns bei Mimikama seit Jahren und in regelmäßigen Abständen. Überall im Internet werfen Betrüger ihre Köder aus und winken mit Unmengen Geld, das sie verschenken oder spenden möchten. Doch es hat sich nichts daran geändert, dass wohl niemand seinen Reichtum an wildfremde Personen verschenken möchte.

Wollen sie nicht?

Nein, wollen sie nicht. Es handelt sich dabei um Betrug, genauer: Vorschussbetrug oder auch „Scamming“. Permanent tauchen die Betrüger auf, sind auf sämtlichen Plattformen unterwegs, kontaktieren Nutzer via E-Mail, schicken Freundschaftsanfragen oder matchen einen sogar auf Dating-Plattformen.

Denn es gibt unterschiedliche Varianten.
Einmal sind es todkranke Personen, die niemanden sonst haben und daher ihr gesamtes Geld jemand Wildfremdes schenken möchten.
Dann wieder ist es der alleinstehende und natürlich gut aussehende Elite-Soldat mit schwieriger Vergangenheit, der sich nach ehrlicher Liebe sehnt und bereit ist, sich dafür überall auf der Welt niederzulassen.
Auch Kredit- oder Wohnungsangebote können zu Vorschussbetrug führen. Und dann gibt es auch noch richtig unschöne Scam-Versuche, die eindeutig unter Erpressung einzuordnen sind.

Zu den verschiedenen Varianten, denen man begegnen kann, haben wir einen Artikel verfasst. Diesen findest du HIER.

Kontakt durch die Betrüger

Zig-mal haben wir bereits vor dieser Art von Betrug gewarnt. Doch wir werden nicht müde, das immer wieder zu tun. Anlass dazu hat uns die Anfrage einer Nutzerin gegeben. Sie erhielt eine Freundschaftsanfrage, hatte diese angenommen und daraufhin kam gleich mal eine Nachricht über den Facebook-Messenger:

Screenshot Facebook Messenger
Screenshot Facebook Messenger

Da hat also jemand angeblich genau die Person gefunden, nach der sie/er gesucht hat. Eine schwere Krankheit, in diesem Fall Kehlkopfkrebs, bedeutet wohl den sicheren Tod. Doch da ist die Summe von 450.000 Euro, die diese Person noch jemandem schenken möchte. Einer Person, die an Gott glaubt.

Tragisches Schicksal, und dann noch so selbstlos an andere denken. Naja…

Wie in jedem Fall kehrt sich die Geschichte doch bald um. Am Ende sind es die Personen, die Geld verschenken wollen, die vorgeben, die große Liebe gefunden zu haben oder einen anderen Vorwand nutzen, um sich das Vertrauen der Opfer zu erschleichen, die dann Geld verlangen. Typischer und vorhersehbarer Ablauf bei Vorschussbetrug.
Auch dafür finden sie zig Erklärungen, sei es eine Vorauszahlung, um die Abhandlung durch einen Notar finanzieren zu können, sei es eine finanzielle Stütze in einer schwierigen Notsituation oder sei es auch durch Erpressung.

Wie handelt man richtig?

  • Suspekte Freundschaftsanfragen von Fremden nicht annehmen.
  • Bei Kontakten durch fremde Personen, die sehr schnell sehr vertrauensvoll schreiben, immer misstrauisch sein.
  • Niemals Geld an fremde Personen überweisen – vor allem nicht, wenn man sie im Internet kennengelernt hat.
  • Bei Vorauszahlungen generell Vorsicht walten lassen!
  • Angebote, die eigentlich zu schön sind, um wahr zu sein, sind es meist auch. Ein wenig Recherche, ob es vergleichbare Angebote von anderen Anbietern gibt, zeigt schnell, dass es sich meist um Betrug handelt.
  • Mails, Chatverläufe und andere Kommunikationen immer aufbewahren, speichern, Screenshots erstellen. Kommt es zu einem Betrug, kann man diese der Polizei vorlegen.
  • Fremden Personen generell nicht blind vertrauen! Immer versuchen, mehr über die jeweilige Person herauszufinden. Auch über die Rückwärtssuche von Bildern lässt sich oft feststellen, dass die Fotos geklaut sind.

Fazit

Es gibt vermutlich nicht das große Geld, die Riesen-Erbschaft, die Liebe des Lebens.

Und es ist, wie es ist. Kaum jemand möchte unbedingt sein Geld verschenken, noch dazu an jemanden aus dem Internet, den man nicht mal kennt.

Grundsätzlich gilt im Internet dasselbe wie auch auf der Straße. Oder würdet ihr einer fremden Person alles von euch erzählen, vertrauensvoll auf deren Geschichten eingehen, ihnen Geld geben, ohne die Personen zu kennen?

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Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


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