Die Nebenwirkungen der verschiedenen Impfstoffe waren von Anfang an Diskussionsthema. Und es gibt sie auch: Jeder, der sich impfen lässt, wird darüber auch ausführlich informiert.

Ein neues Video behauptet nun aber unter anderem, dass schwerwiegende Impfnebenwirkungen in Deutschland nicht registriert und gemeldet werden würden. Dies sei zu kompliziert, weswegen es häufig unterlassen würde.

Gem. § 6 Abs. 1 Nr. 3 ist jedoch zu melden, wenn auch nur der „Verdacht einer über das übliche Ausmaß einer Impfreaktion hinausgehenden gesundheitlichen Schädigung“ besteht.

Eine Nichtmeldung stellt gem. § 73 Abs. 1a Nr. 6 eine Ordnungswidrigkeit dar. Zudem besteht für die Patienten selbst die Möglichkeit, ihre Nebenwirkungen hier online zu melden. Die gemeldeten Nebenwirkungen werden regelmäßig vom Paul-Ehrlich-Institut in einem Bericht veröffentlicht.

Konkret wird als Nebenwirkung in einem Video auf YouTube ein vermeintliches Blutbild direkt nach einer Impfung gezeigt. Impfung, Blutentnahme fehlen – der Zuschauer muss darauf vertrauen, dass die Mikroskop-Bilder von roten Blutkörperchen in „Stechapfelform“ auch wirklich daher stammen.

Johannes Oldenburg, Direktor des Instituts für experimentelle Hämatologie und Transfusionsmedizin am Universitätsklinikum Bonn, schließt allerdings aus, dass die Aufnahmen von Blutproben nach einer COVID-Impfung stammen. (Quelle)

Diese Form ist nicht unbekannt:

Es gibt einige Krankheiten, die zu solchen roten Blutkörperchen führen können. Eine Assoziation mit der Impfung wurde bislang aber nicht gemeldet.

Im Video werden zudem weitere „ungewöhnliche“ Formen dargestellt, aber auch hier ist die Assoziation unklar. Oldenburg erklärt vielmehr, dass diese auch künstlich im Labor erzeugt werden können.

Die Behauptungen in dem Video sind also nicht nur nicht überprüfbar, sondern nach der aktuellen Datenlage zu den Nebenwirkungen der COVID-Impfung auch unwahrscheinlich.


Verweise:

Quelle: dpa / Experten messen gezeigten Blutproben keine Aussagekraft bei – Impfnebenwirkungen werden gemeldet und geprüft

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Autorin: Clara Grunwald

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