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Ein Tweet soll beweisen, dass Jörg Kachelmann den Klimawandel leugnen würde. Was ist dran?

Kachelmanns Arbeitsschwerpunkt liegt auf der Meteorologie. Wer seinem Account auf Twitter folgt, kann dies täglich nachvollziehen. Dabei geht es immer wieder um Wetter, Klima und das aktuelle Geschehen um beides. Überhaupt: Wetter und Klima, das sollte man nicht verwechseln.

Viele Menschen scheinen nicht zu wissen, dass Klima und Wetter zwei unterschiedliche Dinge sind, die jedoch eine Verwandtschaft aufweisen. Wetter bezeichnet das kurzfristige Verhalten der Atmosphäre, Klima bezeichnet das langfristige, durchschnittliche Verhalten der Atmosphäre. Merke: Klima erwartest du, Wetter bekommst du!

Und das ist auch der wesentliche, zu dem es bei einem von Kachelmanns Tweets eine Fehlinterpretation gab. Es geht dabei um einen Tweet, den er am 30. Juli 2018 auf Twitter veröffentlicht hat. Dieser Tweet hat sich auf den zu diesem Zeitpunkt sehr warmen Sommer in Deutschland bezogen:

Die globale Hitzewelle weltweit und gleichzeitig ist eine Lüge. Nimmt man die momentanen Temperaturen der gesamten Nordhemisphäre und vergleicht man (sie) mit der Referenzperiode 2000-2017 ist die durchschnittliche Abweichung über alles genau (Tusch) 0,0 Grad.

Kachelmann selbst klärt auf

Der Tweet ist echt. Gar keine Frage. Doch dieser Tweet wurde von vielen Nutzerinnen und Nutzern auf Social Media genutzt, um den menschengemachten Klimawandel zu leugnen. Das Problem: mit diesem Tweet hat Kachelmann sich nicht auf den menschengemachten Klimawandel bezogen, sondern auf einer in den Medien häufig getätigten falschen Darstellung der Hitzewelle im Sommer 2018 in Deutschland. Gegenüber der dpa spricht Kachelmann davon, dass viele Medien behauptet hätten, dass es auf der ganzen Erde im Sommer 2018 gleichzeitig zu heiß gewesen wäre. Das wiederum ist in seinen Augen falsch und sollte sein Tweet auch zeigen.

Der Tweet, welcher auf Social Media häufig genutzt wird, wird außerhalb seines Zusammenhangs entsprechend genutzt. Das hat Kachelmann selbst auch bereits so veröffentlicht. Er schreibt auf Twitter:

Mein Tweet von damals war sachlich korrekt und korrigierte die Falschmeldung, dass es auf der ganzen Welt überall heiss gewesen sei.

Ich habe ihn gelöscht, weil er ohne den Bezug missbräuchlich umgedichtet werden kann.

Kachelmann wiederum verweist als korrigierendes Element auf einen Artikel, in dem er über den menschengemachten Klimawandel spricht, er aber auch Kritik an der Darstellung übt:

Es klebt bei der Wetterlage kein Zettelchen am Regen, auf dem steht: ich schiffe jetzt nur wegen des Klimawandels. […] Es gibt auch kaum etwas Kontraproduktives, als ständig wissenschaftsfern zu erfinden, dass eine Wetterlage Klimawandel sei.

Aber auch:

Der menschengemachte Klimawandel ist eine Tatsache, das zeigen die steigenden Temperaturen, das Schmelzen der Gletscher und sämtliche wissenschaftlichen Erkenntnisse. Ihm ausschließlich mit extremen Ereignissen zu verknüpfen, erlaubt es den Idioten von der Gegenseite, in bestimmten Momenten zu sagen: „wo ist denn jetzt euer Klimawandel? Es schneit ja gerade.“

Quelle: Kachelmann Tweet vom 17. Juli 2021 (siehe hier).

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