Verbraucherzentrale rät Betroffenen von Smishing-Angriffen, sich gegen Telefonkosten wegen massenhaft versendeter SMS zu wehren.

Bei der Verbraucherzentrale Hamburg melden sich zurzeit vermehrt Opfer von Smishing-Angriffen. Manche erhielten Rechnungen von bis zu 700 Euro für automatisch versendete SMS.

Gegen solche Forderungen von Mobilfunkunternehmen sollte man sich wehren, raten die Verbraucherschützer. Denn die SMS wurden nicht von den Betroffenen selbst, sondern von einer Schadsoftware verschickt.

SMS im Sekundentakt versendet

„Wir konnten heute ein Paket nicht zustellen. Bitte besuchen Sie…“ oder „Ihr Paket hat Verspätung. Jetzt Lieferung bestätigen…“ lauten die Texte der Mitteilungen, denen ein Link folgt. Klickt man darauf, wird eine Schadsoftware auf dem Smartphone installiert, die SMS im Sekundentakt verschickt. – Wir haben berichtet. 

„Ohne SMS-Flatrate kann das teuer werden“, warnt Julia Rehberg von der Verbraucherzentrale Hamburg.

Zwar würden die Telefonfirmen zeitnah die SIM-Karte sperren, doch für alle bis zu diesem Zeitpunkt versandten Nachrichten werden teilweise Entgelte von mehreren hundert Euro berechnet.

Forderungen nicht hinnehmen

Manche Unternehmen beharren laut Verbraucherzentrale auf Zahlung von mindestens 100 Euro oder mehr.

Verbraucherschützerin Rehberg rät: „Wer aufgrund eines Smishing-Angriffs eine hohe Rechnung von seinem Mobilfunkanbieter erhält, sollte diese nicht einfach begleichen, sondern sich wehren.“

Ein Einzelverbindungsnachweis helfe zu belegen, dass das Versenden der SMS automatisch im Sekundentakt erfolgte.

Wollen Mobilfunkunternehmen die Gebühren der verschickten SMS als Schadensersatz geltend machen, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher schuldhaft gehandelt haben und der Anbieter muss den entstandenen Schaden nachweisen.

„Für die Berechnung des Schadens kann angesichts zahlreicher Flatrate-Modelle am Markt jedoch nicht das vereinbarte Entgelt pro SMS zugrunde gelegt werden“, so Rehberg.

Unterstützung von der Verbraucherzentrale

Auf der Internetseite der Verbraucherzentrale Hamburg finden Ratsuchende unter der URL www.vzhh.de/paket-sms weitere Informationen zum Thema und einen Musterbrief für die Korrespondenz mit Anbietern. Betroffene können unter [email protected] oder Tel. (040) 24832-107 auch einen Termin für ein kostenpflichtiges Beratungsgespräch vereinbaren.

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Quelle: Verbraucherzentrale Hamburg

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