Vermeintlicher Amazon-Kundendienst verschickt betrügerische Mails zu Kundenprämienprogramm.

LeserInnen melden unserem Contentpartner von SaferInternet eine E-Mail, die angeblich vom Amazon-Kundendienst stammt. Tatsächlich stecken Kriminelle dahinter. Diese behaupten, Ihnen ein Geschenk zusenden zu wollen, dass Sie im Zuge eines Kundenprämienprogramms erhalten haben. Zuerst müssen Sie aber Ihre Angaben überprüfen. Achtung: Wer den Anweisungen der Kriminellen folgt, landet auf einer nachgeahmten Media Markt Webseite, auf der Kreditkartendaten abgegriffen werden.

Haben Sie eine E-Mail von einer „Christine Hertz“ erhalten, die sich als Amazon-Kundendienst ausgibt? Wenn ja, sollten Sie die E-Mail lieber ignorieren.

Was steht in der E-Mail?

Folgende E-Mail verschicken die BetrügerInnen derzeit wahllos an zahlreiche potenzielle Opfer:

Betreff: RE: Ihre Rückerstattung – Vorname Nachname – Gemeinde

Hallo Vorname Nachname,Wir haben unsere Kundendatenbank überprüft und festgestellt, dass Sie Ihr Paket gemäß unserem Kundenprämienprogramm nie erhalten haben – Wir entschuldigen uns für diese Unannehmlichkeiten.
Wir möchten Ihnen umgehend ein Ersatzpaket zusenden. Das Geschenk wird gesendet an: Straße Nummer – Gemeinde – Postleitzahl.Überprüfen Sie Ihre Angaben direkt, indem Sie auf diesen Link klicken. Bitte tun Sie dies innerhalb der nächsten 8 Stunden, da der, Link danach nicht mehr gültig ist.
Aufrichtig,
Christine Hertz | Kundendienst [email protected]
75775 – CEDEX SALZBURG
Support: @amazon.supp

Die Absenderin dieser E-Mail ist unseres Wissens immer „Christine Hertz“. Sollten Sie also eine Mail von einer „Christine Hertz“ erhalten, gilt es skeptisch zu sein.

Im Gegensatz zu vielen anderen betrügerischen E-Mails, werden die EmpfängerInnen hier mit vollem Namen angesprochen. Auch die genaue Adresse ist den Kriminellen bekannt. Das ist für viele EmpfängerInnen besonders einschüchternd. Leider ist der Handel mit persönlichen Daten aber nichts Ungewöhnliches. Durch vorhergehende Phishing-Attacken ist es für Kriminelle sehr leicht an Ihre Daten zu kommen. Auch Daten-Leaks bei anderen Unternehmen können dazu führen, dass Ihre Daten abgegriffen und weiterverkauft werden.

Wohin führt der Link?

Ganz einig, welches Unternehmen bei dieser Betrugsmasche nachgeahmt werden soll, sind sich die Kriminellen anscheinend nicht. Denn wer auf den Link in der Amazon-Mail klickt, landet auf einer nachgeahmten Media Markt Webseite. Das mag verwirren. Zweifel an der Echtheit des Gewinnspiels, versuchen die BetrügerInnen jedoch zu beseitigen, indem sie auf dieser Webseite nochmal die Namen der GewinnerInnen, inklusive Adresse auflisten.
Hinter den verpixelten Textteilen verbergen sich Vorname, Nachname und Wohnort der angeblichen GewinnerInnen.
Hinter den verpixelten Textteilen verbergen sich Vorname, Nachname und Wohnort der angeblichen GewinnerInnen.

Im nächsten Schritt müssen ein paar Fragen zu Media Markt beantwortet werden, um den Gewinn – in diesem Fall ein iPhone 12 – auswählen zu können. Anschließend müssen Sie nur noch Ihre Daten bekannt geben und Versandkosten von etwa 2 Euro per Kreditkarte bezahlen.
Hier sollten Sie Ihre Daten lieber nicht angeben!
Hier sollten Sie Ihre Daten lieber nicht angeben!

ACHTUNG! Die Kreditkartendaten landen direkt in den Händen der Kriminellen und können von diesen missbraucht werden.

Wie können Sie den Betrug erkennen?

  • Inhalt der E-Mail überprüfen: Bevor Sie vor Freude über den Gewinn rasch auf den Link klicken und Ihre Daten eingeben, sollten Sie kurz überlegen, ob die Behauptungen überhaupt Sinn machen. Bestellen Sie überhaupt oft bei Amazon? Haben Sie an einem Kundenprämienprogramm teilgenommen oder eine E-Mail mit Informationen dazu erhalten? Im Zweifelsfall schreiben Sie den Amazon-Kundendienst direkt über deren offizielle Webseite an und fragen Sie nach, was es mit der E-Mail auf sich hat.
  • E-Mail-Adresse überprüfen: Auch wenn die E-Mail immer von einer „Christine Hertz“ stammt, scheint die E-Mail-Adresse sich von Mail zu Mail zu unterscheiden. In keinem Fall lautet diese aber „[email protected]“ wie im Text der Mail angegeben, sondern zum Beispiel „[email protected]“, „[email protected]“ oder „[email protected]“. Keine dieser E-Mail-Adressen wird von Amazon verwendet.
  • Web-Adresse überprüfen: Das Gleiche gilt für die Web-Adresse. Fahren Sie mit der Maus über den Link in der E-Mail, um die richtige Web-Adresse zu sehen. Auch hier zeigt sich, dass diese weder etwas mit Amazon noch mit Media Markt zu tun hat.

Was können Sie tun, wenn Sie Ihre Kreditkartendaten bereits eingegeben haben?

Kontaktieren Sie Ihr Kreditkarteninstitut und schildern Sie Ihre Situation. Womöglich ist es notwendig Ihre Kreditkarte sperren zu lassen, damit keine unberechtigten Abbuchungen vorgenommen werden können.


Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


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