Im Februar 2019 wurde bekannt, dass der russische Rüstungskonzern Kalaschnikow, Lieferant von Infanteriewaffen für die russischen Bodentruppen, eine Drohne verkauft, die eine kleine Sprengladung in sich trägt, sich selbstständig ein Ziel aussuchen kann, sich dann auf dieses Ziel stürzt und dann sich und das Ziel zerstört: quasi eine „Kamikaze-Drohne“, die unter dem Radar herkömmlicher Luftabwehrsysteme durchschlüpfen kann.
Überreste dieser Drohnen wurden nun offenbar in der Ukraine gefunden.

Die „Kamikaze-Drohne“

Das Unternehmen Kalaschnikow hatte die Drohne mit dem unspektakulären Namen KUB-BLA auf der Internationalen Ausstellung für Waffen und militärische Ausrüstung IDEX-2019 in Abu Dhabi vorgestellt. Sie hat eine Nutzlast von drei Kilogramm, eine Flugzeit von 30 Minuten, eine Höchstgeschwindigkeit von 130 Kilometern pro Stunde und eine Spannweite von 1,2 Metern. Bei der Nutzlast handelt es sich in der Regel um eine hochexplosive Ladung.

Nach Angaben von Kalashnikov greift KUB-BLA Ziele an, nachdem die Koordinaten in die Drohne eingegeben wurden. Alternativ kann sie ein Ziel auf der Grundlage eines in das Kontrollsystem hochgeladenen Bildes angreifen. Die Bediener können beispielsweise das Bild eines Militärfahrzeugs in die Drohne laden, diese sucht dann selbstständig nach ähnlich aussehenden Fahrzeugen und stürzt sich auf sie.

Die Fotos der Drohne

Exakt diese Drohnen werden nun offenbar von Russland in der Ukraine eingesetzt. Mehrere Fotos auf Telegram und Twitter zeigen Überreste der Drohnen.

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Die Echtheit der Fotos wurden von offiziellen Stellen noch nicht bestätigt, bisher gibt es auch noch nicht allzu viele Fotos der Drohnen, sodass bis zum jetzigen Zeitpunkt nur klar ist, dass sie offenbar in geringer Zahl eingesetzt wurden. Der Einsatz der Drohnen stünde auch im Einklang mit der veränderten Strategie Russlands angesichts des unerwartet starken ukrainischen Widerstands, so Samuel Bendett, Experte für das russische Militär bei der Denkfabrik CNA.

Bendett bezweifelt auch, dass die KI-Techniken der Drohne in der Ukraine zum Zuge kommen. „Wenn die menschlichen Bodentruppen mit ihrer ausgefeilten Informationsbeschaffung nicht wirklich verstehen können, was am Boden passiert, wie soll es dann eine Drohne können?“, so der Experte.

Zachary Kallenborn, Mitglied des National Consortium for the Study of Terrorism and Responses to Terrorism (START), gibt zu bedenken:
Die Vorstellung von einem Killerroboter, bei dem künstliche Intelligenz mit Waffen verschmolzen wird, ist da, und sie wird eingesetzt“.

Quelle: Wired

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