Als Arbeitgeber getarnt, locken die Betrüger Arbeitssuchende mit fingierten Stellenanzeigen an. Sie werben bei geringem Aufwand mit flexiblen Arbeitszeiten, besten Verdienstmöglichkeiten, Home-Office Möglichkeiten, und erwarten zudem keine besonderen Qualifikationen oder Zertifikate.

Ihr Ziel sind die persönlichen Daten der Interessenten, vor allem die Bankinformationen. Damit versuchen die Betrüger, die Bewerber geschickt in ihr Geldwäsche-System einzubinden.

Stellenanzeigen, die in die Kriminalität führen

Der erste Schritt ist, die Bewerber, unter dem Vorwand, die eigenen Angaben zu verifizieren, darum zu bitten, ein neues Bankkonto zu eröffnen. Anschließend erhält der Bewerber den Auftrag zu „Testzwecken“ eine von den Betrügern erhaltene Zahlung an andere, meist ausländische Konten, weiterzuleiten. Damit die Arbeitssuchenden mitspielen und nicht skeptisch werden, dürfen sie einen Teil des Überweisungsbetrages als „Lohn“ behalten. Damit macht sich der Bewerber selbst zum Kriminellen und ihm droht eine Strafverfolgung aufgrund des Verdachts der Geldwäsche. In anderen Fällen stellen die Bewerber ihr bereits bestehendes Bankkonto zur Verfügung. Das Prinzip bleibt hierbei dasselbe.

Damit nicht genug stehlen manche Betrüger mit den sonstigen Daten wie Name, Geburtstag, Bild etc. im nächsten Schritt die Identität des Opfers. Im Namen der Bewerber bieten die Betrüger im Internet Waren an, die gar nicht existieren, kassieren das Geld und liefern die bezahlte Ware nie aus. Auch hier droht dem Bewerber eine Strafanzeige wegen des Verdachts des Betrugs.

„Gefälschte Stellenanzeigen wirken auf den ersten Blick seriös und sind von echten Jobangeboten kaum zu unterscheiden. Lassen Sie sich nicht blenden! Teilen Sie im Internet generell keine sensiblen Informationen mit Unbekannten.“

Laura-Christin Brinkmann, Pressesprecherin der Polizeidirektion Osnabrück

Um dem Geschehen entgegenzuwirken, hat die „Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes“ eigene falsche Stellenanzeigen auf eBay geschaltet. Ist das Interesse der Bewerber geweckt, werden sie im Anzeigetext vor solchen falschen Stellenanzeigen gewarnt und erhalten Tipps, wie sie sich vor Online-Betrügern schützen können.

Die Polizei gibt folgende Tipps:

  • Teilen Sie im Internet keine sensiblen Informationen mit Unbekannten
  • Werden Sie bei reinem Kontakt via E-Mail oder Messenger-Dienst skeptisch. Seriöse Unternehmen kommunizieren selten nur auf dem
    schriftlichen Weg.
  • Eröffnen Sie auf Anfrage von Dritten keine neuen Konten
  • Prüfen Sie, ob die einstellende Firma bzw. der Jobvermittler wirklich existiert; ist der Arbeitsauftrag seriös, sinnvoll und logisch?
  • Hören Sie auf ihr Bauchgefühl, je verlockender ein Angebot ist, desto misstrauischer sollten Sie sein.
  • Erstatten Sie Anzeige!
  • Wählen Sie im Notfall die 110 (Deutschland) oder 133 (Österreich)!

Quelle: Presseportal

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