Mit folgendem Titel: „Wie die Deutschen täglich bis zu 2000 € von der Ölkrise profitieren“ werden die Facebook-Beiträge geteilt.

Hier ein Screenshot solch eines Beitrages auf Facebook

Screenshot: Facebook mit „Wie die Deutschen täglich bis zu 2000 € von der Ölkrise profitieren“
Screenshot: Facebook mit „Wie die Deutschen täglich bis zu 2000 € von der Ölkrise profitieren

Profit wegen der Ölkrise?

Klickt man auf den Link in diesem Beitrag, gelangt man auf eine gefälschte Seite der BILD-Zeitung, kann man auch anhand der URL erkennen, i diesem Falle „smartenius.com…“ die von einer Folge von „Höhle der Löwen“ berichtet, die nicht ausgestrahlt werden dürfe.

MIMIKAMA

In diesem Bericht wird von einer einfachen Möglichkeit geschrieben, mit einer kleinen Investition von 250 Euro rasch Profit in 5- oder 6-stelliger Höhe zu schlagen. Funktionieren soll das mit einer Software, die in der „Höhle des Löwen“ vorgestellt worden wäre. Immer wieder wird zu einer anderen Webseite verlinkt, auf der eben diese Software zu finden sei. Folgt man diesem Link, darf man sich zuerst registrieren (Name, Mail-Adresse und Telefonnummer), um schließlich auf einer Bitcoin-Trading-Plattform zu landen.

Der Link ist übrigens sehr aufdringlich, immer und immer wieder im Text zu finden. Sämtliche andere Verlinkungen der gefälschten BILD-Seite wie beispielsweise „Impressum“, „Über“, „Datenschutz“, etc. führen ebenfalls zu jener Registrierung.

Was passiert bei einem Investment?

Wenn man den Anweisungen folgt und seine Daten angibt, kommt es Erfahrungsberichten nach zu einem Anruf, bei dem alles Weitere abgeklärt werden soll. Wer Geld investiert, fährt schnell die ersten Gewinne ein und wird mitunter zu weiteren Investments ermutigt, um schneller höheren Profit erzielen zu können.

Eine Auszahlung der Gewinne erweist sich später meist als unmöglich. Nutzer:innen berichten in diesem Zusammenhang von Geldforderungen, die notwendig seien, um die Auszahlungen einleiten zu können. Ein User gibt beispielsweise an, knapp 600.000 Euro auf dem Konto der Plattform zu haben. Für eine Übertragung der Profite sei aber noch eine Zahlung von knapp 10.000 Euro an die Plattform notwendig. Hier werden beispielsweise steuerrechtliche Vorgaben oder Ähnliches als Vorwand genutzt.

Wer den Aufforderungen nachkommt, verliert auch dieses Geld, denn die Gewinne existieren nicht. Vorsicht ist auch bei der Übermittlung von Ausweisdokumenten geboten, denn gelangen diese in die falschen Hände, können sie für weitere Verbrechen unter fremder Identität genutzt werden.

Was können Opfer tun?

An die unseriösen Plattformen überwiesenes Geld ist erfahrungsgemäß verloren. Wir raten daher, so schnell wie möglich Kontakt zur eigenen Bank aufzunehmen und eine Rückbuchung der Beträge einzuleiten. Die Chancen auf Erfolg sind dabei leider äußerst gering.

Fazit
Hier handelt es sich um einen Köder, der in eine Bitcoin-Falle führt. Die Ölkrise wird hier als Vorwand oder eben „Gelegenheit“ angeführt. Doch hier geht es einzig um Online-Handel mit binären Optionen – wobei hier viel Wissen und Erfahrung notwendig ist, um tatsächlich das große Geld zu machen. Zudem zahlen solche Plattformen die Gewinne nicht, selten oder nur teilweise an die Nutzer aus.

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Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)