Falsches Gewinnversprechen: Mann wurde Opfer eines Betrugs am Telefon!

Weil der Hausbank die ungewöhnlichen Kontobewegungen auffielen, konnte der Vermögensschaden für einen über 80 Jahre alten Mann zumindest verringert werden. Der Mann war Opfer eines Betrugs am Telefon.

Der Betrug begann bereits Anfang September. Telefonisch meldete sich mehrfach ein angeblicher Mitarbeiter eines Verlags und versprach dem Senioren einen Gewinn in Höhe von bis zu 142.000 Euro. Der Anrufer bezog sich auf bestehende Werbeetats namhafter Großfirmen. Er überzeugte sein Opfer letztlich von den notwendigen Investitionen in diverse Artikel und auch eine so benannte Auslösungszahlung, worauf sich der Mann einließ und was ihn mehr als 3000 Euro kostete.

Er bezahlte wie vereinbart zunächst einen Teil durch eine Überweisung. Bei einem Telefonat wegen des noch ausstehenden Restbetrags gelangte der Betrüger irgendwie an die Kontodaten seines Opfers und griff in der Folge mehrfach auf das Konto zu. Diese Kontobewegungen fielen dann der Hausbank auf, welche den Kunden informierte und sofortige Maßnahmen einleitete. Durch erfolgte Rückbuchungen rettete die Bank ihrem Kunden bereits mehrere Tausend Euro.

Die Geschichten der Betrüger am Telefon sind vielfältig. Die rhetorisch geschickten Straftäter wirken vertrauenswürdig und sie haben auf alle Fragen scheinbar plausible Erklärungen. Egal, ob Enkeltrickbetrüger, Schockanrufer, falsche Polizeibeamte, angebliche Mitarbeiter von irgendwelchen Unternehmen oder auch Gewinnmitteilungen übers Telefon – bei allen Anrufen geht es letztlich ums Geld. Der beste Schutz ist tatsächlich, bei unerwarteten Anrufen sofort aufzulegen, sobald es letztlich ums Geld geht.

Aus gegebenen Anlass warnt die Polizei nochmals vor Betrug am Telefon und gibt Tipps und Hinweise

  • Nur wer überhaupt spielt, könnte unter Umständen gewinnen. Wenn Sie also gar nicht gespielt haben, dann können Sie auch nicht gewonnen haben!
  • Seriöse Unternehmen knüpfen Gewinne definitiv nicht an Gebühren oder sonstige Kosten.
  • Geben Sie niemals Geld aus, um einen vermeintlichen Gewinn einzufordern. Überweisen Sie insbesondere kein Geld – erst recht nicht auf ausländische Konten. Wählen Sie keine gebührenpflichtigen Sondernummern (z.B. mit der Vorwahl 0900..,0180…, 0137….)
  • Kaufen Sie keine Gutscheine und übermitteln anschließend die Codes.
  • Drücken Sie an Ihrem Telefon keine Tastenkombinationen, wenn Sie dazu aufgefordert werden.
  • Notieren Sie die auf dem Display angezeigte Rufnummer! Rufen Sie die Nummer nicht zurück. Die Täter verwenden für ihre Anrufe eine spezielle Technik, die es ermöglicht, auf der Rufnummernanzeige der Telefone ihrer Opfer eine andere Nummer anzuzeigen, z. B. die Nummer einer Behörde oder der Polizei.
  • Werden Sie angerufen und sollten Sie tatsächlich an Gewinnspielen teilgenommen haben, dann stellen Sie gezielte Fragen. Fragen Sie nach Namen, Adresse und Telefonnummer der Verantwortlichen. Fragen Sie, um welche Art von Gewinnspiel es sich handelt und was Sie genau gewonnen haben!
  • Geben Sie niemals persönliche Informationen weiter: keine Telefonnummern, Adressen, Kontodaten, Bankleitzahlen, Kreditkartennummern oder Ähnliches!
  • Echte Gewinne kosten kein Geld!

Quelle

Polizeipräsidium Mittelhessen – Pressestelle Marburg-Biedenkopf

Lesen Sie auch: Falsche Gewinnversprechen mit Google Play-Karten

Unterstütze jetzt Mimikama – Für Wahrheit und Demokratie! Gründlicher Recherchen und das Bekämpfen von Falschinformationen sind heute wichtiger für unsere Demokratie als jemals zuvor. Unsere Inhalte sind frei zugänglich, weil jeder das Recht auf verlässliche Informationen hat. Unterstützen Sie Mimikama

Mehr von Mimikama

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)