Die Angst vor Datenverlust machte sich ein angeblicher IT-Experte und Betrüger zunutze.

Am Samstag klingelte in einem Haushalt das Telefon. Der Anruf kam aus Griechenland, mit der Ländervorwahl 030. Der Unbekannte gab sich als IT-Experte der Firma Microsoft aus und erklärte, dass der PC gehackt worden sei.

Durch den virenverseuchten Rechner drohe nun der Diebstahl sensibelster Kontodaten, so der Anrufer. Der angebliche Computerspezialist von „Microsoft“ bot an, das Problem per Fernwartung zu lösen und den Rechner gegen weitere Cyber-Angriffe zu schützen. Die Angerufene willigte ein und ermöglichte dem Betrüger über eine Fernwartungssoftware uneingeschränkten Zugang zu ihrem Rechner und damit zu den dort gespeicherten Daten, wie Kennwörter von E-Mail-Konten und Zugängen zum Onlinebanking oder zu Onlinehändlern.

Der Betrüger brachte die Nutzerin dazu, knapp 2.500 Euro per Onlinebanking auf ein Konto zu überweisen

Während er mutmaßlich den Rechner im Hintergrund von den Viren befreite, schaltete der angebliche IT-Experte zeitweise verschiedenste Fehlermeldungen und Warnungen auf den Bildschirm, die dem Opfer das Ausmaß des Cyber-Angriffes verdeutlichen sollten. Der Betrüger brachte die Nutzerin dazu, knapp 2.500 Euro per Onlinebanking auf ein Konto zu überweisen, angeblich um die Hacker in eine Falle zu locken. Zudem übermittelte sie ihm ihre Kreditkartendaten sowie weitere persönliche Daten. Hiernach kam es zu zwei Belastungen ihres Kreditkartenkontos von insgesamt 1.000 Euro.

Die Polizei empfiehlt misstrauisch zu sein, wenn ohne erkennbaren Anlass ein Anrufer dazu auffordert, den Zugriff auf seinen eigenen Computer zu gestatten oder nach Zugangsdaten von Onlinekonten oder Onlineshops fragt. Dabei ist es egal, ob es sich um einen angeblichen Mitarbeiter der Firma Microsoft oder eine andere beliebige Person handelt.

Geben Sie niemals sensible Daten am Telefon preis und suchen Sie keine dubiosen Internetseiten zur Installation unbekannter Programme auf. Sollten Sie trotzdem in diesem Zusammenhang einmal angerufen werden, legen Sie einfach auf!

Quelle

Polizeipräsidium Mittelhessen
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