Eigentlich war doch alles gut: Wer einen blauen Haken auf Twitter neben dem Namen hatte, war ein verifizierter Account. Also ein echter Prominenter, Politiker oder Unternehmen. So ein Haken war nicht leicht zu bekommen, umso wertvoller war er. Doch dann kam Elon Musk und machte den Haken mit seiner Taktik, dass man ihn bald kaufen kann, vollkommen sinnlos. Doch nun kommt ein grauer Haken für bisher verifizierte Nutzer dazu.

– UPDATE vom 09.11.2022: 18:44 Uhr –

Oder doch nicht: „I just killed it“, lässt Elon Musk auf Twitter einen Nutzer wissen, dessen grauer Haken wieder verschwunden ist.

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„Bitte beachtet, dass Twitter in den kommenden Monaten viele dumme Dinge machen wird.“ Was funktioniert, werde beibehalten, anderes nicht“

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 „Es gibt keine heiligen Kühe in Twitters Produktentwicklung mehr“, twittert Produktchefin Esther Crawford.

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„Elon ist bereit, viel auszuprobieren. Vieles wird scheitern, einiges erfolgreich sein.“ Ziel sei eine erfolgreiche Mischung erfolgreicher Änderungen, die langfristig für ein gesundes und wachstumsstarkes Geschäftsmodell sorge.

-UPDATE ENDE-

Aus Blau wird Grau

Elon Musk bekam viel Kritik dafür ab, den vertrauten blauen Haken nun käuflich für alle zu machen: Für 7.99 Dollar im Monat kann man sich künftig einige Vorteile kaufen, wie beispielsweise weniger Werbung und bevorzugte Anzeige bei den Antworten, und obendrauf den blauen Haken, der jetzt eigentlich nur noch den Nutzen hat, allen zu zeigen, dass man Musk Geld zahlt.

Nun wird aber auch ein grauer Haken ausgerollt, der im Profil und unter dem Namen einiger Nutzer zu sehen ist, die bereits von Twitter in der Vergangenheit verifiziert wurden. Zum jetzigen Zeitpunkt sind diese also quasi doppelt verifiziert, bis der blaue Haken wegfällt, falls sie nicht die Gebühr dafür bezahlen wollen.

So hat beispielsweise die Politikwissenschaftlerin Natascha Strobl für sie selbst überraschend nun einen grauen Haken:

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Auch einige Nachrichtenagenturen, Zeitungen und einige Künstler haben den grauen Haken:

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Der graue Haken zieht ein

Bei anderen bekannten Accounts, wie beispielsweise dem der Human Rights Watch oder dem Bundesamt für Migration, sogar bei dem hauseigenen Twitter Verified-Account, fehlt der graue Haken zum jetzigen Zeitpunkt (noch) – oder bekommen ihn vielleicht gar nicht.

Nicht alle Blauen bekommen den Grauen

Wie Twitter-Mitarbeiterin Esther Crawford tweetete, werden nicht alle verifizierten Accounts mit blauem Haken auch einen grauen Haken bekommen:

Laut Crawford werden „Regierungskonten, Handelsunternehmen, Geschäftspartner, große Medien, Verlage und einige Personen des öffentlichen Lebens“ den grauen Haken bekommen – man darf sich als Noch-Besitzer eines blauen Hakens nicht zu früh freuen.

Fazit

Twitter hat damit quasi mit einem schlechtsitzendem Pflaster ein Problem gelöst, dass es selbst geschaffen hat: Das Problem, dass nun nicht mehr klar ist, welche Accounts echt sind. Einige Blauhaken-Besitzer benannten sich aus Scherz in „Elon Musk“ um und wurden daraufhin prompt von der Plattform verbannt – Elon Musk versteht anscheinend nur Scherze, die er selbst macht und nicht gegen ihn gerichtet sind.

Ob ein grauer Haken in Zukunft beantragt werden kann, ist noch vollkommen unklar, insbesondere da Musk die Belegschaft ohnehin stark ausgedünnt hat.

Auch interessant: Seit Elon Musk Twitter übernommen hat, wird viel darüber gesprochen, was sich beim Mikrobloggingdienst zum Thema Redefreiheit und Zensur ändern wird.
Hat ein Tagesschau-Korrespondent wirklich Twitter-User mit Ratten verglichen?

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2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)