Warum das nicht immer ungefährlich ist und was sich besser eignet, erklärt die Verbraucherzentrale Bremen. Entschlacken, Entwässern oder Abnehmen – Verpackungen von Tees werben mit einer Vielzahl von Versprechen.

„Die Werbung mit dem Begriff ‚Detox‘ ist unzulässig, Hersteller verwenden aber ähnliche Bezeichnungen wie ‚d-tox‘ oder ‚freetox‘, die bei Verbraucherinnen und Verbrauchern die gleichen Erwartungen wecken können“, sagt Annabel Dierks, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bremen.

Heilerde oder Kräuter wie Brennnessel und Minze sollen diese Versprechen einhalten. Und auch Superfoods wie Gojibeeren oder Acaibeeren und Obst- und Gemüseextrakte bewirken angeblich wahre Wunder.

„Die Aussagen zur Entgiftung sind jedoch wissenschaftlich nicht haltbar. Eine Ansammlung von Giftstoffen oder ‚Schlacken‘ lässt sich im Körper von gesunden Menschen nicht nachweisen“, erklärt Annabel Dierks.

Nur bei wenigen Krankheiten sind derartige Probleme möglich. Bei einer bewussten und abwechslungsreichen Ernährung sind die Aufnahmen von Schad- und Giftstoffen eher niedrig und daher ist von keiner Gefahr für die Gesundheit auszugehen. 

„Entgiften“ – nicht immer harmlos

Der Körper ist in der Lage, die meisten Giftstoffe auszuscheiden und dies auch sehr zuverlässig. Vor allem über Leber und Niere werden aufgenommene Giftstoffe wieder abgegeben. Tees zur angeblichen Entgiftung tun häufig, vor allem eines: Entwässern.

„Dies kann sogar problematisch sein, denn mit der ganzen Flüssigkeit scheidet der Körper auch vermehrt Mineralstoffe aus, was über einen längeren Zeitraum zu Störungen des Elektrolyt-Haushalts führen kann“, erklärt Annabel Dierks.

Zudem können die Wirkungen von Medikamenten durch Pflanzenextrakte abgeschwächt oder verstärkt werden.

5 Tipps, um weniger Giftstoffe aufzunehmen

Um den Körper zu entlasten, ist es sinnvoller, gar nicht erst so viele Giftstoffe aufzunehmen. Fünf Tipps für Alltag sind daher:

  • Verzicht auf Nikotin und Alkohol
  • Gemüse und Obst saisonal und regional einkaufen und gründlich waschen, beziehungsweise schälen, das reduziert die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln
  • Wenig Innereien und Raubfische wie Thunfisch und Schwertfisch verzehren, da sie Nitrit, Nitrosamine und hohe Gehalte an Schwermetallen enthalten können
  • Speisen beim Backen, Rösten und Toasten nur vergolden, nicht verkohlen, um den Acrylamidgehalt zu reduzieren
  • Vorsicht bei Nahrungsergänzungsmitteln aus dem nicht europäischen Ausland – hier werden immer wieder erhöhte Schadstoffgehalte nachgewiesen  

Quelle: Verbraucherzentrale Bremen

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