Eine besonders heimtückische Form von Cyberkriminalität, die vor allem auf Jugendliche abzielt, ist der Sextortion-Betrug. Dabei drohen Kriminelle damit, intime Bilder oder Videos der Opfer öffentlich zu machen, wenn ihren Forderungen nach mehr Bildmaterial, sexuellen Gefälligkeiten oder Geld nicht nachgekommen wird.

Meta, das Unternehmen hinter Plattformen wie Facebook und Instagram, hat in Zusammenarbeit mit dem National Center for Missing & Exploited Children (NCMEC) und Thorn, einer gemeinnützigen Organisation, die sich dem Schutz von Kindern widmet, wichtige Schritte unternommen, um diesen Bedrohungen entgegenzuwirken und junge Menschen und ihr Umfeld zu stärken.

Screenshot Meta
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Erweiterung von „Take It Down“ für globalen Zugriff

Take It Down„, ein Programm zur Bekämpfung der Verbreitung intimer Bilder ohne Zustimmung, ist ein Vorzeigeprojekt in dieser Initiative. Ursprünglich nur auf Englisch und Spanisch verfügbar, wird die Plattform nun in zahlreiche weitere Sprachen und Länder ausgeweitet. Dies ermöglicht es Millionen weiteren Jugendlichen weltweit, proaktiv zu handeln und die Kontrolle über ihre intimen Bilder zurückzugewinnen. Die Nutzung der Plattform ist denkbar benutzerfreundlich gestaltet: Jugendliche können einen einzigartigen Hash-Wert ihres Bildes oder Videos generieren und einreichen, ohne dass die sensiblen Daten ihr Gerät verlassen müssen. Partnerunternehmen wie Meta können dann anhand dieses Hash-Wertes Kopien des Bildes im Internet identifizieren und entfernen.

Es gibt mehrere Möglichkeiten, „Take It Down“ zu nutzen, um intime Bilder zu finden und zu entfernen oder zu verhindern, dass sie überhaupt verbreitet werden:

  • Jugendliche unter 18 Jahren, die befürchten, dass ihre Inhalte online gestellt wurden oder werden könnten
  • Eltern oder vertrauenswürdige Erwachsene im Namen eines Jugendlichen
  • Erwachsene, die sich um Bilder sorgen, die von ihnen aufgenommen wurden, als sie noch unter 18 waren.
  • „Take It Down“ wurde entwickelt, um die Privatsphäre und den Datenschutz junger Menschen zu respektieren. Um den Prozess zu starten, können Jugendliche die Website http://TakeItDown.NCMEC.org besuchen und den Anweisungen folgen, um ihrem Bild oder Video einen einzigartigen Hash – einen digitalen Fingerabdruck in Form eines numerischen Codes – zuzuweisen.
  • Die Jugendlichen müssen nur den Hash übermitteln, nicht das intime Bild oder Video selbst, das ihr Gerät niemals verlässt. Sobald der Hash bei NCMEC eingereicht wurde, können Unternehmen wie Meta Kopien des Bildes aufspüren, diese entfernen und helfen, zukünftige Veröffentlichungen durch Personen, die damit drohen, zu verhindern.

Neue Ressourcen für Jugendliche, Eltern und Lehrer

Neben der technischen Lösung spielt die Aufklärung und Sensibilisierung eine entscheidende Rolle im Kampf gegen Sextortion. Meta und Thorn haben daher ein umfassendes Informationsangebot entwickelt, das Jugendlichen, ihren Eltern und Lehrern hilft, Sextortion zu erkennen, sich davor zu schützen und im Fall der Fälle angemessen zu reagieren. Diese Ressourcen sind Teil des erweiterten Stop-Sextortion-Portals und umfassen praktische Tipps sowie Kontaktinformationen für Hilfsangebote.

Kelbi Schnabel, Senior Manager bei Thorn, sagte: „Unsere Zusammenarbeit mit Meta bei der Bereitstellung zielgerichteter und robuster Sextortion-Ressourcen hat die Bemühungen von Thorn im Kampf gegen Sextortion erheblich verstärkt. Unsere gemeinsame Initiative versetzt Eltern und Jugendliche bereits in die Lage, die Risiken zu verstehen und Maßnahmen zu ergreifen, was die Kraft gemeinsamen Handelns bei der Bewältigung komplexer Herausforderungen wie Sextortion beweist. Das Ergebnis unserer Zusammenarbeit unterstreicht die Bedeutung zugänglicher und umfassender Ressourcen im digitalen Zeitalter.”

Globale Kampagne zur Bewusstseinsschärfung

Um die Reichweite und Effektivität dieser Maßnahmen zu maximieren, startet Meta eine globale Kampagne, die sowohl Sicherheitsorganisationen als auch Kreative einbindet, um das Bewusstsein für Sextortion zu schärfen und Präventionsstrategien zu verbreiten. Zudem setzt Meta auf präventive Sicherheitsmaßnahmen in seinen Apps, wie beispielsweise Sicherheitshinweise bei potenziell betrügerischen Kontakten und strengere Einstellungen zum Schutz der Privatsphäre von Jugendlichen.

Fragen und Antworten zum Schutz vor Sextortion

Frage 1: Was ist Sextortion und wie verbreitet ist sie?
Antwort 1: Sextortion ist eine Form der Erpressung, bei der Täter mit der Veröffentlichung intimer Bilder oder Videos drohen, um von den Opfern Geld, weitere Bilder oder sexuelle Gefälligkeiten zu erpressen. Diese Form der Cyberkriminalität nimmt zu und betrifft vor allem Jugendliche und junge Erwachsene.

Frage 2: Wie funktioniert das „Take It Down“-Programm?
Antwort 2: Über das „Take It Down“-Programm können Jugendliche einen digitalen Fingerabdruck (Hash) ihrer intimen Bilder erstellen und einreichen, ohne dass das Bild selbst hochgeladen werden muss. Partnerunternehmen wie Meta nutzen diesen Hash, um Kopien des Bildes im Internet zu finden und zu entfernen.

Frage 3: Wie können Jugendliche, Eltern und Lehrer Sextortion vorbeugen?
Antwort 3: Wichtig sind Aufklärung über die Risiken, der verantwortungsbewusste Umgang mit persönlichen Daten im Internet, und das Wissen um Hilfsangebote. Meta und Thorn bieten umfangreiche Ressourcen und Tipps zur Prävention und Reaktion auf Sextortion.

Frage 4: Wie unterstützt Meta Jugendliche, die von Sextortion betroffen sind?
Antwort 4: Meta bietet nicht nur technische Lösungen wie „Take It Down“ an, sondern auch Aufklärungsmaterialien und Sicherheitshinweise in seinen Apps. Jugendliche werden aktiv auf Schutzmaßnahmen und Hilfsangebote hingewiesen.

Frage 5: Was kann die globale Gemeinschaft tun, um Sextortion zu bekämpfen?
Antwort 5: Neben der Nutzung von Programmen wie „Take It Down“ ist die internationale Zusammenarbeit von Organisationen, Unternehmen und Regierungen essenziell. Gemeinsame Anstrengungen in Aufklärung, Technologieentwicklung und Rechtsdurchsetzung sind notwendig, um Sextortion effektiv zu bekämpfen.

Fazit

Die Bemühungen von Meta, das „Take It Down“-Programm zu erweitern und in Zusammenarbeit mit Thorn neue Ressourcen zu schaffen, sind entscheidende Schritte im Kampf gegen Sextortion. Durch die Bereitstellung von Tools und Informationen, die Jugendliche befähigen, sich selbst zu schützen, und durch die Förderung eines globalen Bewusstseins für die Gefahren von Sextortion, setzen diese Initiativen neue Maßstäbe im digitalen Jugend- und Datenschutz. Es ist jedoch wichtig, dass diese Anstrengungen durch kontinuierliche Aufklärungsarbeit und die Entwicklung weiterer Schutzmechanismen ergänzt werden. Jeder kann einen Beitrag leisten, sei es durch die Förderung des Bewusstseins, die Unterstützung betroffener Jugendlicher oder die Teilnahme an Präventionsprogrammen.

Quelle: Meta

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