Drittanbietersperre – Lösung für Abofallen auf dem Smartphone? In der heutigen digitalen Welt, in der sich ein Großteil unseres Lebens über das Smartphone abspielt, sind Abofallen eine ständige Bedrohung. Diese unsichtbaren Gefahren lauern in Apps, auf Websites und in Werbebannern, bereit, mit einem unachtsamen Fingertipp Abonnements auszulösen, die dann über die monatliche Telefonrechnung abgebucht werden. Die Tücke dieser Fallen liegt in ihrer Unscheinbarkeit und der Leichtigkeit, mit der Nutzerinnen und Nutzer in sie tappen können.

Grafik: Marktwächter Digitale Welt - So funktioniert Clickjacking
Grafik: Marktwächter Digitale Welt – So funktioniert Clickjacking

Mobilfunkbetreiber und Regulierungsbehörden haben Maßnahmen ergriffen, um dem entgegenzuwirken. Eine der wirksamsten Vorkehrungen gegen ungewollte Abonnements ist die Drittanbietersperre. Sie ermöglicht es den Konsumentinnen und Konsumenten, die Abrechnung von Drittanbieterdiensten über ihre Mobilfunkrechnung zu blockieren. Diese im Telekommunikationsgesetz verankerte Maßnahme bietet einen soliden Schutz vor ungewollten Kosten. Die Einrichtung einer solchen Sperre ist bei den meisten Anbietern unkompliziert und kann oft online oder telefonisch erfolgen.

So funktioniert der Schutzmechanismus

Das Prinzip der Drittanbietersperre ist einfach: Sie verhindert, dass Zahlungen für Dienste, die nicht direkt vom Mobilfunkanbieter stammen, über die Telefonrechnung abgerechnet werden. Dies umfasst eine breite Palette von Diensten, von In-App-Käufen bis hin zu Abonnements, die durch das versehentliche Antippen von Werbebannern ausgelöst werden können. Diese präventive Maßnahme ist besonders wichtig, da die Mechanismen von Abofallen immer ausgefeilter werden. So nutzen Betrüger beispielsweise Techniken wie das „Clickjacking“, bei dem die eigentliche Funktion eines Buttons verschleiert wird, um den Nutzer unbewusst ein Abo abschließen zu lassen. (siehe obere Grafik).

Grafik: Verbraucherzentrale NRW
Grafik: Verbraucherzentrale NRW

Alternativen und Herausforderungen

Trotz der Einführung des Redirect-Verfahrens durch die Netzbetreiber, das die Nutzer vor dem Abschluss eines Abonnements auf eine Warnseite umleitet, bleibt die Drittanbietersperre ein unverzichtbarer Schutz. Denn nicht alle Betrugsversuche können durch die Umleitung verhindert werden und Betrüger finden immer wieder neue Wege, die Sicherheitsmaßnahmen zu umgehen. Ein weiterer Vorteil der Drittanbietersperre ist, dass sie keinen Einfluss auf die Nutzung anderer Zahlungsmethoden wie Kreditkarte oder Lastschrift hat, die weiterhin für Einkäufe innerhalb von Apps genutzt werden können.

Fragen und Antworten zur Drittanbietersperre

Frage 1: Was genau ist eine Drittanbietersperre?
Antwort 1: Diese Sperre ist eine Sicherheitsmaßnahme, die verhindert, dass Zahlungen für Dienste Dritter über die Mobilfunkrechnung des Nutzers abgewickelt werden.

Frage 2: Wie kann ich eine Drittanbietersperre einrichten?
Antwort 2: Die Einrichtung einer Drittanbietersperre kann in der Regel direkt über den Mobilfunkanbieter erfolgen, entweder online, telefonisch oder mit Hilfe eines Musterbriefs.

Frage 3: Schützt die Drittanbietersperre vor allen ungewollten Abos?
Antwort 3: Die Drittanbietersperre bietet zwar einen wirksamen Schutz vor vielen ungewollten Abos, ist aber kein Allheilmittel gegen alle Formen von Betrug.

Frage 4: Was kann ich tun, wenn ich bereits Opfer einer Abofalle geworden bin?
Antwort 4: In diesem Fall sollten Sie versuchen, die Zahlung zu stoppen und sich sowohl bei Ihrem Mobilfunkanbieter als auch beim Drittanbieter zu beschweren. Möglicherweise haben Sie Anspruch auf Rückerstattung.

Frage 5: Kann ich bestimmte Dienste von der Sperre ausnehmen?
Antwort 5: Ja, in vielen Fällen kann die Drittanbietersperre so konfiguriert werden, dass bestimmte vertrauenswürdige Dienste weiterhin über die Mobilfunkrechnung abgerechnet werden können.

Fazit

Die Drittanbietersperre ist eine wichtige Sicherheitsmaßnahme gegen die zunehmende Gefahr von Abofallen. Sie ist einfach einzurichten und bietet einen effektiven Schutz, ohne die Nutzung legitimer Dienste einzuschränken. Angesichts immer neuer Betrugsmethoden ist es jedoch wichtig, wachsam zu bleiben und sich über aktuelle Sicherheitstipps zu informieren.

Quelle: checked4you.de

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