Ostsee und Nordsee: Phosphor statt Bernstein!


Autor: Tom Wannenmacher
Datum: 12. Oktober 2016

Vermeintlicher Bernstein führt zu schwersten Verbrennungen! Abermals erhielten wir unterschiedlichste Anfrage zu dem Thema: “Phosphor statt Bernstein an der Ost- und Nordsee”

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Das Thema wurde schon einige Male behandelt. An dieser Stelle dürfen wir eine Polizeimeldung veröffentlichen:

++WARNUNG AN DIE BEVÖLKERUNG++

Angeblicher Bernstein ist gefährlicher Phosphor – Polizei warnt vor schweren Verbrennungen

An den Stränden von Nord- und Ostsee wird derzeit immer wieder angeblicher „Bernstein“ gefunden. Doch es handelt sich um gefährlichen weißen Phosphor von Brandbomben aus dem Zweiten Weltkrieg. Die Polizei warnt nun vor schweren Verbrennungen. Weißer Phosphor ist hochgiftig; schon 50 mg sind für den Menschen tödlich. Der Tod tritt erst nach fünf bis zehn Tagen ein. Auch wird weißer Phosphor nur langsam ausgeschieden.

Phosphor ist von Bernstein optisch kaum, bzw. nicht zu unterscheiden! Jetzt wo es diese Woche bis zu 30°C warm werden soll kann sich das weiße Phosphor entzünden und es brennt sich mit knapp 1500°C durch die Haut.

Entdecken sie an den Stränden solche „Steine“, fassen sie diese bitte nicht an und Informieren direkt die Feuerwehr oder die Polizei über den Fund. Sorgen sie dafür das niemand in die nähe des Phophor’s kommt.

Die Chemiereste stammen von Brandbomben aus dem Zweiten Weltkrieg, in denen Phosphor als Brandmittel eingesetzt wurde. Viele dieser Bomben liegen heute auf dem Grund der Ostsee und beginnen mit der Zeit zu rosten. Dabei wird der giftige Stoff freigesetzt.

Polizei-Warnung! Gefährlicher Phosphor an deutschen Stränden

Funde am besten in Metallgefäß aufbewahren

Da selbst Experten nicht erkennen können, ob es sich bei einem Fundstück um gefährlichen Phosphor oder harmlosen Bernstein handelt, raten die Experten vom Kampfmittelräumdienst dazu, derartige Funde nicht am Körper oder in der Hand zu tragen, sondern möglichst in einem Metallgefäß zu transportieren. „Entzündet sich der Phosphor dann, kann man das Behältnis einfach abstellen und warten, bis er abgebrannt ist und von dem gefährlichen Stoff nichts mehr übrig bleibt, erklärt Kinast. Im Winter ist die Chance, auf Phosphor zu treffen, übrigens größer als während der Sommermonate. „Da Phosphor in der warmen Sonne schnell trocknet und sich dann entzündet, sind Funde in der kalten Jahreszeit etwas häufiger.“

Das Landeskriminalamt Schleswig-Holstein erklärt in einem Info-Flyer, wie mit Munitionsfunden am Strand umzugehen ist.

Im Ernstfall – im Wasser bleiben!

Gerät man mit brennendem Phosphor in Kontakt, sollte man sofort ins Wasser gehen und möglichst dort bleiben. Gleichzeitig müssen Feuerwehr und Notarzt informiert werden – es besteht akute Lebensgefahr! Wenn möglich, sollte man versuchen, im Wasser schnellstmöglich die Kleidung auszuziehen, um ein erneutes Entzünden später an Land zu verhindern. „Auch wenn es in dem Moment schwerfällt und man große Schmerzen hat, sollte man möglichst so lange im Wasser bleiben, bis die Rettungskräfte eingetroffen sind“, betont Oliver Kinast. Hat man keine Möglichkeit das Wasser zu erreichen, kann die Wunde mit nassem Sand abgedeckt werden. Eltern sollten mit ihren Kindern unbedingt über das Thema Phosphor am Strand sprechen. „Auch wenn das Risiko einer Verbrennung eher gering ist, ist es wichtig, möglichst viele Menschen für das Thema zu sensibilisieren“, so der Experte.

Quelle: Polizei Dein Partner / Gewerkschaft der Polizei

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