Aktuelles Sicherheitsverfahren? Nein!

Autor: Andre Wolf

Vielmehr handelt es sich um eine aktuelle betrügerische Mail!

Der Absender dieser E-Mail gibt sich als „Commerzbank” aus und informiert die Empfänger über eine bevorstehende Aktualisierung des Sicherheitssystems. Das ist natürlich Unsinn, so eine Änderung steht nicht ins Haus. Es geht schlichtweg darum, mit dieser Geschichte die Empfänger auf eine Webseite zu locken, welche dem Onlinebanking der Commerzbank nachempfunden ist. Auf dieser Webseite befinden sich Formularfelder, in die persönliche Daten, Logindaten, aber auch weitere sensible Bankdaten eingetragen werden sollen.

Es handelt sich dabei um eine Phishingwebseite, zu welcher diese E-Mail als Köder dient. Man erkennt diese E-Mail an folgenden Elementen:

  • Betreff:  Aktuelles Sicherheitsverfahren
  • Argument: Umstellung auf das mTAN-Verfahren
  • Bearbeitungsgebühr über 39,99 Euro

Die E-Mail spricht ihre Empfänger mit vollem Namen an, ebenso wird das Corporate Design, sowie das Logo der Commerzbank missbräuchlich genutzt.

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Der Inhalt dieser E-Mail lautet im lesbaren Klartext:

Guten Tag [Empfängername],
als Bestandskunde der Commerzbank AG informieren wir Sie in dieser E-Mail über die bevorstehende Aktualisierung unseres Sicherheitssystems.
Auf Grund der kontinuierlich voranschreitenden Digitalisierung, sind wir bemüht, ebenfalls mit der Zeit zu gehen, um unseren Kunden stets die höchstmögliche Sicherheit zu garantieren. Die Umstellung auf das mTAN-Verfahren, sowie SmartSecure ermöglicht Ihnen ein sicheres und intuitives Internetbanking. Wir bieten Ihnen eine kostenfreie 48 Stunden Frist für das Mitteilen Ihrer Bestandsdaten. Sollten Sie sich zu einem späteren Zeitpunkt dafür entscheiden, werden wir die Überprüfung manuell durchführen und eine Bearbeitungsgebühr über 39,99 Euro von Ihrem Konto einziehen.
> Zum Formular
Wir bitten um Ihr Verständnis. Für Fragen nehmen Sie bitte Kontakt mit dem Kundenservice auf.
Mit freundlichen Grüßen,
Ihre Commerzbank AG

Das Feld mit der Aufschrift „> Zum Formular” verweist auf eine Phishingwebseite. Wir warnen:

Bitte auf dieser Webseite KEINE wahrheitsgemäßen Angaben machen. Diese Angaben landen direkt in den Händen von Betrügern, die damit einen wirtschaftlichen Schaden zu Ungunsten des Accountinhabers anrichten!

Schritt für Schritt: So gehst Du vor, wenn Du Opfer einer Phishing-Attacke wurdest!

Grundsätzlich kann eine Sicherheitssoftware präventiv helfen!

Bei aller Vorsicht kann es dann und wann natürlich trotzdem vorkommen, dass man Opfer einer Phishing-Attacke wurde und seine persönlichen Daten ungewollt Dritten preisgegeben hat. Wichtig ist dann: Nicht in Panik geraten, aber unverzüglich handeln! Damit Du im Fall der Fälle tatsächlich weißt, wie im Ernstfall vorzugehen ist, folgt hier unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung:

1. Nimm unverzüglich Kontakt mit dem Unternehmen auf, für das deine persönlichen Benutzer- oder Login-Daten geklaut wurden. Bitte telefonisch beim Kundendienst um Sperrung Deines Accounts. Speziell bei Banken ist rund um die Uhr eine Sperr-Hotline erreichbar, die genau für solche und ähnliche Fälle existiert. Schildere Deinen Fall und umgehend wird Dein Account bzw. Benutzerbereich mit den alten Login-Daten nicht mehr erreichbar sein.

2. Melde Dich beim Benutzerkonto an und prüfe, ob Du Dich noch einloggen kannst. Ist dies noch möglich, gehe umgehend zu dem Bereich, in dem Du Deine aktuellen Login-Daten ändern kannst. Lege ein neues Passwort fest und ändere, wenn möglich, auch den Benutzernamen und die hinterlegte Kontaktadresse.

3. Kontrolliere umgehend, ob bereits Kontoänderungen oder Transaktionen vorgenommen wurden, denn meist sind Kriminelle sehr schnell. Überprüfe, ob beispielsweise Waren gekauft oder Abbuchungen vorgenommen wurden, für die Du selbst nicht verantwortlich bist. Sollte dies der Fall sein, informiere sofort den Kundenservice des jeweiligen Anbieters.

4. Dokumentiere alle Auffälligkeiten. Fertige Screenshots an, drucke Kontoauszüge und die Phishing-Mail aus bzw. leite die E-Mail an das Unternehmen weiter, in dessen Namen die Internetkriminellen die Phishing-Mail versendet haben.

5. Kontaktiere einen auf Internetbetrug spezialisierten Rechtsanwalt, schildere ihm Deinen Fall und reiche alle Dokumente ein, die mit dem Betrug in Zusammenhang stehen. Du solltest den Anwalt auch dann kontaktieren, wenn du bis dato noch keinen Schaden verzeichnen konntest.

Übrigens gibt es auch beim Phishing Hoffnung, dass gestohlene Gelder, beispielsweise beim Onlinebanking, durch Banken ersetzt werden. Grundlage dafür bildet das Bürgerliche Gesetzbuch. Nach § 675u BGB sind Zahlungsdienstleister verpflichtet, bei nicht autorisierten Zahlungsvorgängen die entwendeten Zahlungsbeträge zu ersetzen. Allerdings gilt dies nur, wenn der Betroffene seiner Sorgfaltspflicht nachgekommen ist. Weitere Informationen zur Rechtsgrundlage im Schadensfall findest Du hier.

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