„Anti-Asipositas-Beauftragte“ – Fatshaming-Fake mit einer Grünen-Politikerin

Bereits seit März kursiert eine angebliche Pressemitteilung, laut der die Grünen-Politikerin Anja Stahmann das Amt der „Anti-Asipositas“ Beauftragten übernimmt. Der Screenshot ist jedoch ein reiner Fatshaming-Fake.

Autor: Ralf Nowotny

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Die Behauptung

Es wird behauptet, dass eine übergewichtige Grünen-Politikerin zur Beauftragten für übergewichtige Menschen berufen wurde.

Unser Fazit

Bei dem Screenshot handelt es sich um einen Fake, der einzig und allein darauf abzielt, sogenanntes Fatshaming, also als Lustig machen über übergewichtige Menschen, zu betreiben.

Bei politischen Schlammschlachten ist es sehr beliebt, auf das Aussehen von PolitikerInnen einzugehen – was zwar absolut kein Argument darstellt, aber das stört Freunde des eher seichten Humors nicht wirklich. Und wenn sich nicht wirklich etwas Brauchbares finden lässt, wird halt einfach ein Screenshot gefälscht und als „kein Fake“ dargestellt.
Ein gutes Beispiel dafür ist der angebliche Screenshot einer Pressemitteilung, laut dem die Grünen-Politikerin Anja Stahmann das Amt der „Anti-Asipositas“ Beauftragten übernehme. Doch es handelt sich um einen Fake, der nur dazu dient, sich über das Gewicht der Politikerin lustig zu machen (sogenanntes Fatshaming).

Der Fake

Nicht nur die Fans einer bestimmten Partei, sondern auch eine ihrer Abgeordneten posteten im März den gefälschten Screenshot, der sich immer noch verbreitet:

Die gefälschte Pressemitteilung
Die gefälschte Pressemitteilung, Quellen: Twitter, Facebook

Was soll Asipositas sein?

Bei „Asipositas“ handelt es sich um eine Verballhornung des Begriffs Adipositas (starkes Übergewicht durch eine chronische Erkrankung). Als Asipositas werden in der Umgangssprache fettleibige Personen in „bildungsfernen Gesellschaftsschichten“ genannt, deren Fettleibigkeit nicht auf einem Krankheitsbild, sondern auf übermäßiges Essen während des Schauens von Privatfernsehen beruht.

Es gibt weder die Pressemeldung, noch eine „Anti-Asipositas“ Beauftragte

„Asipositas“ ist also rein umgangssprachlich und somit sicherlich keine Bezeichnung für eine Stelle. Doch selbst, wenn man vermuten sollte, dass es sich um einen „zufälligen“ Rechtschreibfehler handelt und Adipositas gemeint ist, wird man nicht fündig: Eine solche Pressemitteilung gab es nie. Und selbst, wenn es sie gegeben hätte, müsste wenigstens irgendein Pressemedium darüber berichtet haben.

Die gefälschte Pressemitteilung kursiert nun schon seit knapp zwei Monaten, doch im Lebenslauf von Anja Stahmann hat sich auch nichts geändert: Seit August 2019 ist sie Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport.

Fazit

Bei dem gefälschten Screenshot handelt es sich um nichts weiter als Fatshaming: Es wird behauptet, eine übergewichtige Politikerin würde Beauftragte für Übergewichtige werden, was die „irre Politik“ der Grünen beweisen soll.
Die Fälschung beweist allerdings nur, dass der „Humor“ gewisser Leute eher unterirdisch ist.

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