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COVID-Pandemie, Hochwasser, Klimawandel… was fehlt uns eigentlich noch, außer einer Zombie-Apokalypse? Richtig, ein Asteroiden-Einschlag!

Und dieser Asteroiden-Einschlag soll auch recht bald erfolgen, wenn man einem Artikel glauben möchte: Bereits am 6. Mai 2022 könnte es zu einem Einschlag auf der Erde kommen, mit einer Wucht von 230.000 Tonnen TNT, also etwa das 15-fache der Hiroshima-Atombombe (siehe HIER).

Der Asteroid ist (medial) geschrumpft

Wenigstens im aktuellen Artikel der Seite „24Hamburg“ steht ein nahezu korrekter Fakt, denn der Durchmesser des Asteroiden beträgt keine rund 130 Meter (wie 2019 HIER und HIER behauptet wurde), teils beschrieben mit „so groß wie die Große Pyramide von Gizeh“.

Es sind auch keine 15 Meter, wie in dem Artikel geschrieben wird, doch der Wert ist wenigstens annähernd richtig: Es sind nur 0,013 Kilometer Durchmesser – also 13 Meter.

Der Durchmesser des Asteroiden
Der Durchmesser des Asteroiden, Quelle: NASA

Auch die European Space Agency (ESA) hat den Himmelskörper mit dem Namen „2009 JF1“ (er wurde 2009 entdeckt) verzeichnet (siehe HIER). Laut deren aktueller Daten wird der Asteroid erst am 10. Mai 2022 der Erde am nächsten sein – mit einem Abstand von 12.866.798 Kilometern – also rund 13 Millionen Kilometer, knapp die 34fache Entfernung des Mondes zur Erde.

Astronomisch ist dies trotzdem ein eher geringer Abstand, weswegen der Asteroid auch in der Risikoliste der ESA steht, jedoch nicht in der Prioritätenliste – denn die Wahrscheinlichkeit eines Einschlags liegt nur bei 0,026 Prozent.

Und wenn der Asteroid nun doch Kurs auf die Erde nimmt?

Die Möglichkeit besteht immer, da sich die Flugbahn eines Asteroiden leicht durch kleinste Einflüsse ändern kann. Was jedoch wie ein Nachteil klingt, kann auch zum Vorteil genutzt werden!

Kleinste Einschläge genügen bereits, um den Kurs eines Asteroiden zu ändern – und exakt das ist auch eines der Pläne der NASA. Einfach beschrieben gestaltet sich eine Asteroiden-Abwehr in einem Beispiel folgendermaßen:

  1. Ein erdnahes Objekt weicht von seinem Kurs ab und wird mit höherer Wahrscheinlichkeit die Erde treffen
  2. Es werden Anrufe bei Partnern getätigt und Gespräche mit prominenten Experten und Beratern weltweit geführt. Sobald bekannt ist, dass mehrere Städte in der Nähe von der folgenden Katastrophe betroffen sein würden, arbeiten Bundes- und Lokalregierungen zusammen und führen gemeinsam Beratungen durch, um die beste Vorgehensweise zu finden. Vertreter der USA nehmen am Forum der Vereinten Nationen teil, um eine internationale Reaktion zu koordinieren, falls der Asteroid groß genug ist, um Schäden in einem bewohnten Gebiet zu verursachen
  3. Astronomen verfolgen den Asteroiden weiterhin jede Nacht, da die Einschlagswahrscheinlichkeit weiter steigt. Das Asteroid Threat Assessment Project nutzt alle Software-Analysen in seinem Werkzeugkasten, um die Simulationen und Modellierungen zu erstellen, die erforderlich sind, um die potenziellen Gefahren bei einem Asteroideneinschlag zu berechnen
  4. Nach abschließenden Beratungen wird eine demokratische Einigung erzielt. Die sicherste Vorgehensweise ist der Start eines Raumschiffs und die Ablenkung des Asteroiden durch die Schwerkraft des Raumschiffs

Es muss auch nicht unbedingt ein Raumschiff sein, möglich ist auch der direkte Beschuss des Asteroiden mit einer Rakete, was natürlich ebenfalls genauestens berechnet werden muss, um die Situation nicht zu verschlimmern.

Fazit

Der Meteor, der am 15. Februar 2013 30 Kilometer über der russischen Stadt Tscheljabinsk explodierte, hatte etwa einen Durchmesser von 19 Metern, seine Sprengkraft entsprach etwa 500 Kilotonnen TNT. Der Asteroid „2009 JF1“ ist damit kleiner, könnte aber trotzdem enormen Schaden anrichten – wenn er denn überhaupt die Erde trifft, was zum jetzigen Zeitpunkt sehr unwahrscheinlich ist.

Artikelbild: Von IgorZh / Shutterstock.com
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