WhatsApp: Der Martinelli-Virus ist Humbug


Autor: Kathrin Helmreich
Datum: 13. August 2018

WhatsApp: Der Martinelli-Virus ist Humbug
WhatsApp: Der Martinelli-Virus ist Humbug

Erneut erreichen uns Anfragen zu einem Kettenbrief, der schon länger sein Unwesen treibt.

Es geht dabei um die Warnung vor einem Virus, der durch ein Video auf WhatsApp auf das Smartphone geschleust werden soll. Martinelli – so heißt dieser Virus – soll das Telefon hacken und die Schäden seien irreparabel. Dazu gibt es noch die Info, dass man ein WhatsApp Gold Update nicht anklcien solle.

Morgen soll ein Video auf WhatsApp kommen, genannt martinelli. Bitte nicht öffnen. Er hackt Dein Telefon und kann nicht mehr repariert werden. Auch WhatsApp Gold Updates nicht anklicken.
Kam gerade in den Nachrichten und wird als sehr ernst eingeschätzt. Bitte weiterleiten.

Was hat es mit dieser Warnung auf sich?

Gar nichts.

Denn es handelt sich um einen Kettenbrief. Genauer gesagt, um zwei verschiedene Behauptungen, die zu einer weiteren Behauptung mutierte.

Der Faktencheck

Wie Kollegin Beate bereits im April berichtete, wurde dieser zuerst millionenfach in Spanien, Italien und Großbritannien geteilt und danach ins Deutsche übersetzt und hierzulande in Umlauf gebracht.

Neu ist er also nicht, denn die spanische Polizei gab schon im Juli 2017 Entwarnung: a

Und was hat es mit WhatsApp Gold auf sich?

Die ganze Geschichte rund um den WhatsApp Gold Fall gibt es hier zu lesen.

Bei WhatsApp Gold handelte es sich um eine Fake-Version des Messengers WhatsApp. Bei dieser angeblichen Premium-Version sollten zahlreiche neue Features dabei sein, die WhatsApp selbst so nicht anbietet. Darunter u.a. neue Funktionen wie Video-Chats, selbst löschende Nachrichten uvm.

Das war natürlich Unsinn und führte in eine Nutzerfalle. Diese gerechtfertigte Warnung vor dem 2015er Gold hat nun eine Eigendynamik entwickelt und ist zu einem Dauerbrenner unter den Kettenbriefen mutiert.

Ergebnis:

Es gibt weder einen Virus, noch ein Video und die Updates zu WhatsApp Gold sind ebenfalls an den Haaren herbeigezogen.

Am besten man unterbricht die Kette, indem man die Nachricht nicht weiter teilt sondern löscht und den Absender darüber informiert, dass es sich um einen Kettenbrief handelt und es diesen Virus nicht gibt.

Trotzdem sollte man immer wachsam bleiben, was man über WhatsApp erhält. Auch wenn ein Freund oder Familienmitglied die Nachricht geschickt hat, sollte man nicht alles einfach wahllos anklicken oder weiterleiten.

Es gibt genug Phishingversuche, Datenklau und Trojaner, die auf diese Weise verschickt werden – doch der “Virus Martinelli” gehört nicht dazu.

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