Doktorarbeit: Sind Atemmasken gesundheitsschädlich?
Eine Doktorarbeit aus 2005, die eindeutig beweisen soll, dass Atemmasken gesundheitsschädlich sind!
Erst vor wenigen Tagen haben wir einen Artikel zu dem Thema: „Sind Atem-Masken, besonders für Kinder, gefährlich (CO2)?“ veröffentlicht. In unserem Artikel galt es abzuklären, ob diese Behauptungen – es gab mehrere – als irreführend einzustufen sind, oder nicht. (Verweis)
Zu demselben Thema gibt es nun eine Dissertation, die im Jahre 2004 bei der Technischen Universität München eingereicht und durch die Fakultät für Medizin am 11.05.2005 angenommen wurde, die ebenfalls die Runde auf Facebook, WhatsApp und Co. macht.
Es handelt sich dabei um eine Dissertation von Frau Ulrike Butz, die eindeutig beweisen soll, dass Atemmasken gesundheitsschädlich seien, da die CO2-Konzentration im Blut ansteige und dass auch die Viruslast durch das Wiedereinatmen der eigenen Atemluft ansteige (Verweis). Bei dieser Dissertation handelt es sich um ein Dokument mit 55 Seiten.
Hinweis: Ja es stimmt, dass die Aufnahme von CO2 zwar etwas erhöht ist, aber das mit der Feuchtigkeit ist eher weniger nachvollziehbar, denn die Feuchtigkeit – vor allem, wenn man viel mit Maske spricht – nicht in die Lunge in einem problematischen Ausmaß wandert (da ist z.B. ein Rauchen millionenfach schädlicher, denn da sammelt sich hingegen wirklich was in der Lunge, dass alles andere als gesund ist, aber das ist ein anderes Thema…). CO2 ist ein sehr flüchtiges Gas, welches durch eine solche Maske definitiv nicht aufgehalten wird. Steigt die CO2 Sättigung im Körper, steigt der Atemantrieb. Bei hohen CO2 Konzentrationen im Körper würden wir Atemnot bekommen und spätestens dann die Maske ablegen.
Auf Seite 41 bekommt man dann jenen Inhalt zu lesen, der sinngemäß auf Facebook und Co. immer wieder geteilt wird. Dieser lautet:
In der vorliegenden Studie wurde die Hypothese der Akkumulation von CO2 bei der Verwendung von chirurgischen Operationsmasken bewiesen. Die Akkumulation führte zu einer verstärkten Rückatmung von CO2 und dies führte wiederum zu einem signifikanten Anstieg von CO2 im Blut der getesteten Probanden.
Die Messzeit von 30 Minuten und der bestehende Versuchsaufbau führten zu keiner signifikanten Steigerung der Atmung im Sinne einer kompensatorischen Hyperventilation. Es darf jedoch angenommen werden, dass die Effekte in der täglichen Klinikroutine ausgeprägter ausfallen würden: Die Operationsmasken werden häufig sehr viel länger getragen als dies in der vorliegenden Studie geschah. Des weiteren wurde die Studie an normal atmenden Personen im Ruhezustand gemessen. Bei körperlicher Arbeit und psychischer Anspannung wird die Atmung aktiviert, was zu einer stärkeren Rückatmung von CO2 und wiederum zu einer Erhöhung der CO2-Konzentration im Blut des OP-Personals führen könnte.
Eine Änderung der Blutgase kann Ursache eingeschränkter kognitiver Fähigkeiten sein.
Würde man sich jedoch die Mühe machen und zwei Seiten weiter, also auf Seite 43 blättern und weiterlesen, dann würde man die „Zusammenfassung“ der Dissertation zu lesen bekommen, und hier steht wiederum:
Eine kompensatorische Erhöhung der Atemfrequenz oder ein Abfall der Sauerstoffsättigung wurde dabei nicht nachgewiesen.
Fazit
Das Fazit der Doktorarbeit ist quasi die Zusammenfassung auf Seite 43. In dieser steht, dass eine kompensatorische Erhöhung der Atemfrequenz oder ein Abfall der Sauerstoffsättigung dabei nicht nachgewiesen wurde; damit heben sich quasi die Aussagen auf Facebook und Co. wieder auf.
„Die Akkumulation von Kohlendioxid (22,49 mmHg, STEV 2,30) unter jeder untersuchten chirurgischen Operationsmaske erhöhte den transkutan gemessenen Kohlendioxid-Partialdruck (5,60 mmHg, STEV 2,38). Eine kompensatorische Erhöhung der Atemfrequenz oder ein Abfall der Sauerstoffsättigung wurde dabei nicht nachgewiesen.“
und
„Da Hyperkapnie verschiedene Hirnfunktionen einschränken KANN, soll diese Studie Hersteller von chirurgischen Operationsmasken aufrufen, Filtermaterialien mit höherer Permeabilität für Kohlendioxid zu verwenden. Dies sollte dazu führen, dass eine verminderte Akkumulation und Rückatmung von Kohlendioxid bei medizinischem Fachpersonal gewährleistet wird. Solange muss der Einsatzbereich der OP-Masken kritisch diskutiert und definiert werden, um unnötige Tragezeiten zu vermeiden.“
Ergo: man könnte die Masken optimieren und optimieren und optimieren, aber es leidet niemand darunter, wenn diese so bleiben wie sie sind.
Artikelbild: Shutterstock / Von Maridav
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