Jeder von uns wartet gelegentlich auf ein Paket, erledigt Bankgeschäfte oder hat Kinder, die vielleicht Hilfe brauchen. Cyberkriminelle haben diese alltäglichen Situationen als perfekte Gelegenheiten erkannt, um ihre Fallen zu stellen. Sie nutzen unsere Erwartungen, Ängste und Gewohnheiten aus, um uns dazu zu bringen, persönliche Informationen preiszugeben oder Geld zu senden.


Wenn erwartete Pakete zur Falle werden

Es beginnt mit einer harmlos klingenden SMS: „Ihr Paket ist unterwegs. Klicken Sie hier, um es zu verfolgen“. Doch hinter dieser einfachen Nachricht verbirgt sich eine raffinierte Falle. Betrüger versenden massenhaft SMS mit gefälschten Paketverfolgungslinks und richten sich dabei heimlich an Personen, die tatsächlich auf ein Paket warten. Die Dringlichkeit und Erwartung, die mit dem Erhalt eines Pakets einhergeht, wird so zum Werkzeug der Betrüger. Ein Klick und man landet auf einer gefälschten Website, auf der man zur Eingabe persönlicher Daten aufgefordert wird. (Beispiel)

Tipps: Wenn erwartete Pakete zur Falle werden

  1. Seien Sie skeptisch gegenüber unerwarteten SMS-Nachrichten: Vertrauen Sie keiner SMS, die Sie nicht erwartet haben, selbst wenn sie von einer Ihnen bekannten Nummer zu kommen scheint.
  2. Klicken Sie nicht auf unbekannte Links: Verfolgen Sie Ihre Pakete immer direkt über die offizielle Website oder App des Versandunternehmens.
  3. Geben Sie keine persönlichen Daten ein: Legitime Versandunternehmen werden Sie nie auffordern, persönliche Informationen über einen Link in einer SMS einzugeben.
  4. Überprüfen Sie den Absender: Manchmal kann ein genauer Blick auf die Nummer oder den Namen des Absenders Hinweise auf einen Betrug geben.
  5. Informieren Sie das Versandunternehmen: Wenn Sie eine verdächtige SMS erhalten, informieren Sie das Versandunternehmen. Sie können auch die örtliche Polizei oder die Verbraucherzentrale benachrichtigen.

Phishing-E-Mails im Namen der Bank

Sie erhalten eine E-Mail von Ihrer Bank. Darin werden Sie aufgefordert, eine kürzlich getätigte Transaktion zu bestätigen oder Ihre Kontoinformationen zu aktualisieren. Auch hier haben es die Betrüger auf Personen abgesehen, die kürzlich Bankgeschäfte getätigt haben. Sie nutzen unsere Aufmerksamkeit für unsere Finanzen aus, um uns auf gefälschte Websites zu locken, auf denen unsere sensiblen Daten abgefangen werden können. (Beispiel)

Tipps: Phishing-E-Mails im Namen der Bank

  1. Prüfen Sie die E-Mail-Adresse: Betrüger können den Anzeigenamen einer E-Mail leicht fälschen, aber die tatsächliche Adresse ist oft verdächtig.
  2. Klicken Sie nicht auf Links in E-Mails: Öffnen Sie Ihre Bank-Website immer direkt in Ihrem Browser.
  3. Verifizieren Sie die Anfrage: Rufen Sie Ihre Bank an oder besuchen Sie eine Filiale, wenn Sie eine verdächtige E-Mail erhalten.
  4. Verwenden Sie starke, einzigartige Passwörter: Verwenden Sie für Ihr Online-Banking ein starkes, einzigartiges Passwort und ändern Sie es regelmäßig.
  5. Verwenden Sie Zwei-Faktor-Authentifizierung: Wo immer es möglich ist, nutzen Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung für zusätzliche Sicherheit.

WhatsApp-Nachrichten von „Kindern in Not“

Eine WhatsApp-Nachricht von Ihrem Kind: Es ist in Not und braucht dringend Ihre Hilfe. Diese Betrugsmasche richtet sich vor allem an Eltern älterer Kinder. Der natürliche Schutzinstinkt der Eltern wird ausgenutzt, um sie dazu zu bringen, Geld zu schicken oder sensible Informationen preiszugeben. (Beispiel)

Tipps: WhatsApp-Nachrichten von „Kindern in Not“

  1. Überprüfen Sie die Telefonnummer: Wenn Ihr „Kind“ Sie von einer unbekannten Nummer aus kontaktiert, sollten Sie sofort misstrauisch sein.
  2. Rufen Sie Ihr Kind an: Bevor Sie irgendwelche Maßnahmen ergreifen, rufen Sie Ihr Kind auf seiner regulären Nummer an.
  3. Teilen Sie keine sensiblen Informationen: Geben Sie keine Konto- oder Kreditkartendaten über WhatsApp weiter.
  4. Melden Sie verdächtige Nachrichten: WhatsApp hat eine Meldefunktion für verdächtige Nachrichten.
  5. Sprechen Sie mit Ihren Kindern: Erklären Sie Ihren Kindern die Risiken und wie sie ihre Konten schützen können.

Schockanrufe und die Macht der Angst

Und dann gibt es noch die Schockanrufe: Ihr Familienmitglied hatte einen Unfall, wurde entführt oder befindet sich in einer anderen Notsituation. Diese Anrufe sollen Angst und Panik auslösen, um die Opfer zu überstürzten Handlungen zu verleiten, bevor sie die Möglichkeit haben, die Behauptungen zu überprüfen. (Beispiel)

Tipps: Schockanrufe und die Macht der Angst

  1. Bewahren Sie Ruhe: Lassen Sie sich nicht von Ihrem emotionalen Zustand überwältigen. Nehmen Sie sich einen Moment Zeit, um die Situation zu bewerten.
  2. Verifizieren Sie die Information: Bevor Sie handeln, verifizieren Sie die Informationen mit anderen Familienmitgliedern oder Freunden.
  3. Teilen Sie keine Informationen: Geben Sie dem Anrufer keine Informationen, insbesondere nicht über Ihre finanziellen Verhältnisse oder Kontodaten.
  4. Beenden Sie das Gespräch: Sie haben das Recht, ein verdächtiges Gespräch jederzeit zu beenden.
  5. Informieren Sie die Polizei: Wenn Sie glauben, dass Sie Ziel eines Schockanrufs geworden sind, informieren Sie die Polizei.

Fazit: All diese Betrugsmethoden nutzen unsere Gewohnheiten, Erwartungen und Ängste aus, um uns in die Falle zu locken. Sie erinnern uns eindringlich daran, wie wichtig es ist, stets wachsam zu sein und verdächtige Mitteilungen sorgfältig zu prüfen. Die Betrüger mögen raffiniert sein, aber wenn wir wachsam und vorsichtig sind, können wir ihre Fallen umgehen und sicher bleiben.

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Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)