Die Behauptung

Ein umlaufendes Karnevalsfoto soll einen Mottowagen eines Rosenmontagszuges zeigen, wo die Grünen kritisiert werden.

Unser Fazit

Das Bild wurde verfälscht, um die Grünen statt der AfD zu zeigen. Ursprünglich zielte der Karnevalswagen auf die rechtsextreme Entwicklung der AfD ab.

Karneval, ein Fest der Satire und des Spottes, nutzt oft die Freiheit der Narren, um scharfe Kritik an politischen und gesellschaftlichen Zuständen zu üben. So entstand Aufregung um ein Foto eines Karnevalswagens, der vermeintlich die Grünen in ein faschistisches Licht rücken sollte. Doch die Wahrheit hinter dem Bild ist eine andere. Tatsächlich zielte der Mottowagen, der in sozialen Medien geteilt wurde, ursprünglich auf die AfD ab und nicht auf die Grünen. Die Manipulation des Fotos verfälscht die Intention des Künstlers und den Kontext des Karnevalsumzugs, um politische Narrative zu verdrehen.

Um was geht es eigentlich?

In den sozialen Medien kursiert ein Foto eines Karnevalswagens, das angeblich die Grünen kritisiert. Das Bild zeigt Figuren, die einen schleichenden Wandel hin zum Faschismus darstellen sollen.

Screenshot soziale Medien des manipulierten Fotos
Screenshot soziale Medien des manipulierten Fotos

Doch in Wahrheit wurde das Foto manipuliert. Ursprünglich stellte der Wagen auf dem Düsseldorfer Rosenmontagszug 2016 die AfD dar, symbolisiert durch die Verwandlung der Parteifarbe von Blau zu Braun – eine Anspielung auf die nationalsozialistische Vergangenheit Deutschlands.

Screenshot des Originals aus dem Jahr 2016
Screenshot des Originals aus dem Jahr 2016

Unsere Bewertung zum manipulierten Foto

Das manipulierte Foto steht exemplarisch für die gezielte Fehlinformation innerhalb politischer Debatten. Durch solche Verfälschungen wird versucht, die öffentliche Meinung zu beeinflussen und politische Gegner unberechtigt in Misskredit zu bringen. Die ursprüngliche Darstellung des Wagens als Kritik an der AfD und deren Entwicklung hin zu rechtsextremen Positionen wird durch die Manipulation vollständig entstellt.

Fakten zum manipulierten Karnevalsfoto

  • Ursprung der Darstellung: Der Mottowagen, entworfen von Jacques Tilly, zog ursprünglich 2016 durch Düsseldorf und kritisierte die AfD.
  • Manipulation und Verbreitung: Das Foto wurde nachträglich bearbeitet, um die Kritik scheinbar auf die Grünen umzulenken und verbreitete sich ab dem 9. Februar 2024 in sozialen Medien.
  • Verfassungsschutz und AfD: Die AfD steht zunehmend im Blickfeld des Verfassungsschutzes, wobei Teile der Partei als gesichert rechtsextrem eingestuft werden. Diese Entwicklung bestätigt die ursprüngliche Intention des Karnevalswagens und unterstreicht die Bedeutung der Wachsamkeit gegenüber politischen Extremismus.

Fragen und Antworten zum manipulierten Karnevalsfoto:

Frage 1: Was zeigt das manipulierte Karnevalsfoto tatsächlich?
Antwort 1: Das manipulierte Foto zeigt ursprünglich einen Mottowagen, der die AfD kritisiert, nicht die Grünen.

Frage 2: Wofür steht die Farbänderung von Blau zu Braun auf dem Wagen?
Antwort 2: Die Farbänderung symbolisiert die befürchtete Entwicklung der AfD von einer politischen Partei zu einer, die rechtsextreme Positionen vertritt.

Frage 3: Warum wurde das Foto manipuliert?
Antwort 3: Das Foto wurde manipuliert, um falsche Narrative zu verbreiten und politische Gegner unberechtigt zu diskreditieren.

Frage 4: Welche Rolle spielt der Verfassungsschutz bei der Bewertung der AfD?
Antwort 4: Der Verfassungsschutz stuft Teile der AfD als gesichert rechtsextrem ein, was die Kritik am politischen Kurs der Partei unterstreicht.

Frage 5: Was lehrt uns der Umgang mit solchen manipulierten Bildern?
Antwort 5: Der kritische Umgang mit Informationen in sozialen Medien ist essenziell, um Fehlinformationen zu erkennen und zu entlarven.

Fazit zum manipulierten Karnevalsfoto

Das manipulierte Karnevalsfoto ist ein Beispiel für die gezielte Verbreitung von Fehlinformationen in politischen Debatten. Durch die Verfälschung der ursprünglichen Botschaft des Mottowagens wird versucht, die öffentliche Wahrnehmung zu beeinflussen und politische Gegner zu diskreditieren. Es unterstreicht die Notwendigkeit einer kritischen Medienkompetenz und der Überprüfung von Quellen, insbesondere in Zeiten politischer Polarisierung.

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Quelle: dpa-factchecking

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