Ein Foto von zwei Patienten führt nun zu Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaft.

Die Bild-Zeitung veröffentlichte einen Bericht, in dem ein Foto von zwei Patienten zu sehen war. Diese waren nur mit Windeln bekleidet und lagen teils auf dem Boden neben ihren Matratzen, die wohl als Bett dienen.

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Sachverhalt wird geprüft

Bei eine Medienauswertung, die laut Oberstaatsanwalt Baumert täglich stattfindet, wurde die Staatsanwaltschaft Wuppertal auf dieses Foto aufmerksam, wie die Westdeutsche Zeitung berichtet.

Dadurch ausgelöst wird nun der Sachverhalt geprüft und im Falle von entsprechenden Anhaltspunkten ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Es handelt sich hier um den Verdacht der fahrlässigen Körperverletzung, berichtet Radio Wuppertal. Auch der Urheber des Fotos – laut Bild: „Privat“ – werde derzeit befragt.

Stellungnahme des Krankenhauses zu diesem Foto

Vanessa Kämper, Sprecherin des Petrus-Krankenhauses, erklärt zu dieser Situation:

„Patienten in geriatrischen Fachbereichen weisen, etwa durch dementielle Veränderungen, oft eine hohe Sturzgefährdung auf. Da gleichzeitig häufig eine Desorientierung sowie ein ausgeprägter Bewegungsdrang vorliegt, besteht die zusätzliche Gefahr, dass sie ihre Bettgitter überwinden und aus dem Bett stürzen.“

Darum werden Matratzen auf den Boden gelegt, die den Patienten als Bett dienen. Dies mag ungewöhnlich und auf einige Menschen verstörend wirken, jedoch sind die Patienten dadurch geschützt, sollten sie aus dem Bett stürzen. Außerdem lassen sich so „freiheitsentziehende Maßnahmen (Fixierungen) verhindern“ und ist laut Kämper „aus pflegefachlicher Sicht korrekt.“

In eben diesem Fall, zu dem auch das Foto gehört, war mit den Angehörigen abgesprochen, dass hier die Maßnahme einer Bodenlagerung nötig wäre, gab die Klinik gegenüber Radio Wuppertal an.

Warum sind die Patienten auf dem Foto fast nackt?

Auch hier kann Vanessa Kämper aufklären:

„Für Laien wirkt es, ohne den Hintergrund zu kennen, sicher ebenfalls erschreckend, wenn sie geriatrische Patienten unbekleidet vorfinden. Diese sind jedoch kognitiv oft beeinträchtigt und haben einen ausgeprägten Bewegungsdrang, wodurch sie auch dazu neigen, sich selbst zu entkleiden.“

Die Pflegekräfte vor Ort sind für mehrere Patienten zuständig, sodass sie nicht permanent in einem Zimmer sein können. So kann es durchaus vorkommen, dass Besucher ihre Angehörigen oder andere Patienten unbekleidet oder zum Teil entkleidet vorfinden.

Auch im Fall des Patienten auf dem Foto gab die Klinik als Erklärung dessen Gesamt-Verfassung an. Demente Menschen würden sich des Öfteren selbst ihrer Kleider entledigen.

Quelle: Westdeutsche Zeitung / Radio Wuppertal
Artikelbild: Screenshot Bild

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