Stimmt nicht: „Hiermit entziehe ich Facebook, sämtlichen mit Facebook verbundenen Firmen…“

Autor: Tom Wannenmacher

Artikelbild: Shutterstock / Von klevo
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Widerruf auf Facebook posten? Aktuell kursiert eine gekürzte Version eines alten Kettenbriefs auf Facebook, der einen Widerruf zu einer angeblichen Facebook-Regel darstellt.

Und auch 2021 kursiert eine Version eines alten Kettenbriefs, der seit Jahren auf Facebook sein Unwesen treibt. Der Text lautet wie folgt:

„Hiermit entziehe ich Facebook, sämtlichen mit Facebook verbundenen Firmen und deren Drittdienstleistern oder irgendwelchen mit Facebook verbundenen Organisationen die Erlaubnis, meine Bilder, Informationen, Nachrichten oder Beiträge zu verwenden, zu kopieren oder ausserhalb meines persönlichen Profils zu kopieren, zu speichern, weiterzugeben oder anderweitig zu verwerten. Dies gilt für alle meine Posts, Videos und Bilder in der Vergangenheit, der Gegenwart als auch in der Zukunft. Mit dieser Erklärung gebe ich Facebook bekannt, dass es strengstens verboten ist, sämtliche Inhalte meines Profils zu kopieren, zu teilen oder etwaige Maßnahmen gegen mich, aufgrund dieses Profils und / oder seines Inhalts zu ergreifen oder gegen mich vorzugehen. Die Inhalte dieses Profils sind private und vertrauliche Informationen. Zuwiderhandlung oder Nichtbeachtung dieses Verbotes ist strafbar und wird rechtlich verfolgt werden.“

MIMIKAMA

Der Faktencheck

Ursprung dieser Meldung ist ein weitaus längerer und komplexerer Text. (Wir berichteten)

Die Quintessenz ist dabei immer dieselbe: „Morgen“ oder „heute“  soll eine neue Facebook-Regel zum Nachteil der Nutzer in Kraft gesetzt werden. Um sich dieser zu widersetzen, soll der Widerruf kopiert und neu gepostet werden. Nette Story, wäre sie nicht absolut frei erfunden!

Er stellt ein Konstrukt vieler verschiedener Kettenbriefe dar und existiert bereits in allen möglichen Varianten. Die oben gezeigten Statusbeiträge sind nicht mal ein Bruchteil der in Umlauf geratenen Versionen. Eine davon beinhaltet auch einen Teil mit dem Rom-Statut. Bei anderen geht es schlicht nur darum, dass Facebook quasi alle Rechte über das Profil übernehmen wird.

Egal welche Version du aber auf deinem News Feed entdeckst – sie sind allesamt nicht wahr.

Allein die vage Zeitangabe von „morgen und heute“ haut nicht ganz hin, denn der Text wird schon seit Jahren auf Facebook neu kopiert und immer wieder geteilt. Theoretisch müsste also bereits die letzten drei bis fünf Jahre alles von jedem, der damals diese „Erklärung“ eben NICHT gepostet hat, veröffentlicht worden sein… und was ist passiert? Genau, nichts!

Fazit

Sei unbesorgt, es gibt weder eine Frist, noch brauchst du einen Widerrufshinweis auf deinem News Feed zu veröffentlichen.

Egal in welcher Version – der Text ist ein hartnäckiges Kettenbriefkonstrukt, das falsche Informationen verbreitet. Denn „morgen oder heute“ wird auf gar keinen Fall alles öffentlich gepostet werden.

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