In den Jahren 2021 und 2022 wurde eine Frau aus Garrel Opfer eines sogenannten Love-Scam-Deliktes. Ihr wurde von einer Internetbekanntschaft vorgegaukelt, dass sie an einer Liebesbeziehung interessiert sei. Der Unbekannte gab vor, aus England zu kommen und nun einen Herzinfarkt erlitten zu haben. Er benötige Geld für die Behandlungskosten. Die Garrelerin überwies daraufhin immer wieder Geldbeträge in dem Glauben, dem Mann damit helfen zu können. Erst in den letzten Wochen bemerkte schließlich die Tochter der Betrogenen, dass es sich offensichtlich um ein falsches Spiel handelte. Die Tochter brachte den Fall ins Rollen.

Die perfide Vorgehensweise der Betrüger

Bei den sogenannten Love-Scam-Delikten geben sich Betrüger in sozialen Netzwerken oder auf Dating-Plattformen als Beziehungssuchende aus. Häufig verwenden sie dazu Profilbilder von echten Accounts oder erstellen gefälschte Fotos. Die realen Personen, deren Bilder verwendet werden, wissen oft nichts davon.

Die Betrüger bauen über Chatnachrichten und ggf. auch Anrufe eine intime Beziehung zu ihrem Opfer auf. Dabei verschicken sie unter anderem lange Liebesschwüre. Dann dauert es nicht mehr lange, bis die ersten Geldforderungen gestellt werden. Durch geschickte Gesprächsführung und das Spiel mit Emotionen wird Geld ergaunert. Oft geht es darum, Zug- oder Flugtickets bezahlen zu können, oder man befindet sich in einer Notsituation und benötigt finanzielle Unterstützung. Der Fantasie scheinen keine Grenzen gesetzt zu sein.

Opfer von Love-Scam-Delikten: Die Überwindung zur Anzeige

Für die Opfer kann dies – insbesondere über einen längeren Zeitraum – zu einem hohen finanziellen Verlust führen. Der emotionale Schaden kann aber noch viel größer sein.

Scham spielt beim Anzeigeverhalten oft eine große Rolle und es kostet die Opfer viel Überwindung, sich der Polizei oder anderen Vertrauenspersonen zu offenbaren. Doch es ist entscheidend, solche Betrugsfälle zu melden, um die Täter zur Rechenschaft zu ziehen und andere potenzielle Opfer zu schützen. Die Polizei verfügt über spezielle Abteilungen zur Bekämpfung von Cyberkriminalität und Love-Scam-Delikten.

Doch wie erkennt man diese Betrüger?

  • Sie nehmen Kontakt über soziale Netzwerke oder Dating-Portale auf oder schicken z.B. eine E-Mail mit einer Einladung zu einem Chat. In vielen Fällen möchten sie die Gespräche auf einem anderen Portal/Netzwerk fortführen.
  • Sie sprechen und schreiben meistens in gutem Englisch. Aber einige sprechen auch Deutsch.
  • Die abgebildeten Personen sind in der Regel attraktiv oder zeigen Personen in besonderen Berufen oder Positionen (Soldaten, Ärzte, Schauspieler pp.). Frauen sind oft nur leicht bekleidet.
  • Die Betrüger umgarnen das Opfer mit ausschweifenden Liebesbekunden und zeigen großes Interesse an der Person. Oftmals schmieden sie schnell Hochzeitspläne.
  • Sie geben vor, familiäre Probleme zu haben oder auf einer Geschäftsreise oder Abenteuerreise zu sein und dringend Geld zu benötigen, um Visa und/oder Flüge zu bezahlen. Auch andere Fantasiegeschichten kommen zum Einsatz, um nach Geld zu fragen bzw. dieses zu „leihen“.

Und was tun, wenn es schon zum Schadenseintritt gekommen ist?

  • Ignorieren Sie weitere Forderungen und lassen sie den Betrügern kein (weiteres) Geld zukommen.
  • Versuchen Sie, Überweisungen über die Bank zu stornieren.
  • Speichern Sie alle Mails und Chats als Beweismaterial.
  • Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.
  • Blockieren Sie den Kontakt!
  • Schämen Sie sich nicht und holen Sie sich ggf. Hilfe. Wenden Sie sich an Vertrauenspersonen.

Weitere Informationen finden Sie hier: https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/scamming/

Auch wir haben schon viele Male über das Love-Scamming berichtet. Weitere Artikel und Informationen dazu: HIER

Quelle:

Presseportal

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