Sexualisierte Gewalt gegen Kinder ist ein tiefgreifendes und alarmierendes Problem, das häufig im engen Bekannten- und Familienkreis stattfindet. Die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und dem Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM) initiierte Kampagne „Schieb den Gedanken nicht weg!“ will dafür sensibilisieren und Handlungsmöglichkeiten aufzeigen. Diese Initiative ist besonders wichtig, da Missbrauch in der Familie oder im nahen Umfeld häufig unentdeckt bleibt, wie die FORSA-Umfrage und die Polizeiliche Kriminalstatistik 2022 belegen.

Kindesmissbrauch im nahen Umfeld

Ein entscheidender Aspekt ist die Nähe des Täters zum Opfer. Die Polizeiliche Kriminalstatistik 2022 zeigt, dass in 52% der Fälle der Täter oder die Täterin dem Kind bekannt war. Diese Zahlen unterstreichen die Notwendigkeit, auf das Problem aufmerksam zu machen, da diese Nähe oft dazu führt, dass Missbrauch nicht erkannt oder gemeldet wird.

Kampagne „Schieb den Gedanken nicht weg!“

Die Kampagne will einen Perspektivwechsel erreichen. Sie betont, dass sexualisierte Gewalt auch in der eigenen Familie oder im eigenen Umfeld stattfinden kann. Die Initiative betont die Bedeutung der Verantwortung und Aufmerksamkeit von Erwachsenen. Durch die Bereitstellung von Informationsmaterialien in verschiedenen Sprachen werden Erwachsene ermutigt, aktiv zu werden und nicht wegzuschauen.

Hilfe bei Verdacht auf Kindesmissbrauch

Die Kampagne gibt auch konkrete Handlungsempfehlungen. Sie macht deutlich, dass Erwachsene durch ihr Wissen, ihre Offenheit, ihre Aufmerksamkeit, ihr Vertrauen und ihr Handeln etwas bewirken können. Beratungsstellen, Fachdienststellen der Polizei und andere Angebote stehen zur Unterstützung bereit.

Fragen und Antworten:

Frage 1: Was kann ich als Einzelperson tun, um sexuellem Missbrauch vorzubeugen?
Antwort 1: Informieren Sie sich über die Anzeichen von Missbrauch, seien Sie aufmerksam in Ihrem Umfeld, sprechen Sie offen über das Thema und vertrauen Sie den Aussagen der Kinder. Zögern Sie nicht, Hilfe zu suchen und Anzeige zu erstatten, wenn Sie einen Verdacht haben.

Frage 2: Warum ist es so schwierig, Missbrauch in der Familie zu erkennen?
Antwort 2: In familiären Strukturen sind die Täter oft eng mit den Opfern verbunden, was das Erkennen und Melden von Missbrauch erschwert. Zudem herrscht oft Schweigen aus Scham oder Angst vor Konsequenzen.

Frage 3: Was bietet die Kampagne „Schieb den Gedanken nicht weg“?
Antwort 3: Die Kampagne bietet Aufklärungsmaterial, sensibilisiert für das Thema, regt zum Perspektivwechsel an und stellt Informationen in verschiedenen Sprachen zur Verfügung.

Frage 4: Was sind Anzeichen für sexuellen Missbrauch von Kindern?
Antwort 4: Anzeichen können Verhaltensänderungen, Rückzug, Angstsymptome, ungewöhnliches Interesse an sexuellen Themen oder körperliche Anzeichen sein. Wichtig ist, aufmerksam zu sein und Veränderungen ernst zu nehmen.

Frage 5: Wo finde ich Hilfe bei Verdacht auf sexuellen Missbrauch?
Antwort 5: Es gibt zahlreiche Beratungsstellen, spezialisierte Polizeidienststellen und Online-Portale, die Unterstützung und Beratung anbieten. Wichtig ist, aktiv zu werden und professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Fazit

Die Kampagne „Schieb den Gedanken nicht weg!“ leistet einen wichtigen Beitrag zur Sensibilisierung und Prävention von sexuellem Kindesmissbrauch. Durch Aufklärung und die Bereitstellung von Ressourcen betont sie die Verantwortung von uns Erwachsenen, aktiv zu werden und Kinder zu schützen. Jeder Einzelne kann etwas bewirken. Informieren Sie sich, sprechen Sie darüber und handeln Sie, wenn nötig.

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Quelle: polizei-beratung.de, nicht-wegschieben.de, Infomaterial zur Kampagne „nicht-wegschieben.de“

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