Niederknien gegen Rassismus: Auspfeifen oder unterstützen?
Autor: Andre Wolf
In einigen der ersten Spiele der EURO 2020 konnte eine bestimmte Geste beobachtet werden, die kontrovers diskutiert wird. Es geht um das Niederknien gegen Rassismus.
Die Spieler einiger Mannschaften haben sich vor Spielbeginn auf das Feld gekniet und somit eine Geste gegen Rassismus kundgetan. Die Symbolik des Niederkniens bezieht sich in ihrem Ursprung auf eine Solidarisierung mit der „Black Live Matters“ Bewegung.
Die Bedeutung dieser Geste bezieht sich jedoch mittlerweile allgemein als ein Zeichen gegen Rassismus. Interessant ist nun bei der Europameisterschaft, wie unterschiedlich diese Geste angewendet wird und auf welchem Protest sich stößt. Deutlich wurde dieser Kontrast bereits vor dem Spiel zwischen Belgien und Russland. Die belgischen Spieler kneten auf dem Platz, während die russischen Spieler an der Geste nicht teilnahmen.
Das soll jetzt an dieser Stelle gar nicht weiter bewertet werden. Zudem wurden die belgischen Spieler durch russische Fans ausgepfiffen. Aber auch vor dem Spiel zwischen England und Kroatien gab es ein kontrastreiches Verhalten.
Niederknien: Geste gegen Rassismus angebracht oder fehl am Platz bei der Euro 2020?
Das besonders interessante ist nun, wie unterschiedlich diese Geste von den verschiedenen Nationen interpretiert wird. Einerseits gibt es verschiedene Nationen, von denen die Geste abgelehnt wird. Hier wird argumentiert, dass es sich um eine politische Geste handeln würde, die gemäß den Statuten der UEFA generell nicht erlaubt sei.
Die UEFA hingegen spricht sich dafür aus, dass die Geste ein Zeichen gegen Rassismus sei, und somit durchaus erlaubt sein. Interessant wird daher werden, wie die einzelnen Mannschaften damit in den nächsten Tagen umgehen werden. Die Reaktionen Russlands und Ungarns waren bisher ablehnend.
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Aus einem Artikel der Sportschau kann man bereits entnehmen, dass Tschechien, die Niederlande und auch Kroatien angekündigt haben, die Geste nicht vor dem Spiel zu nutzen. Das bedeutet, nicht dass sie sich nicht gegen Rassismus einsetzen wollen, sondern dies auf andere Weise kundtun wollen. Es wird auch interessant werden, wie die einzelnen Fans damit umgehen, wenn Mannschaften vor dem Spiel auf dem Rasen Knien.
So wird sich auf mehreren Ebenen zeigen, wie Respekt, aber auch Toleranz und Symbolverhalten zum Ausdruck gebracht werden. Im Raum stehen Werte, aber auch Provokation und Konfrontation. Wird die EM am Ende auf der Metaebene auch ein politischer Wettkampf?
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