Sie haben eine Zahlung über €176,00 EUR an Schmidt+Goerke GmbH gesendet

Autor: Andre Wolf

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In dieser Mail hat man nicht mit Details gespart, um dem Empfänger ein echt wirkendes Gebilde aufzubauen.

Mimikama: Warnung

Diese Art des Aufbaus ist mittlerweile schon mehrfach aufgetaucht und hat sich als gefährlich erwiesen: die Mail täuscht vor, eine Rechnung zu sein und informiert über eine stattgefundene Transaktion. Dabei bedient sie sich realer Elemente, wie z.B. echt exisiterenden Verkäufern, Artikeln und auch Summen.

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Der Inhalt dieser mail im Klartext:

29. November 2015 14:29:49 MESZ
Transaktionscode: 3GR757833E97289Q

Guten Tag, Berndt […]!

Sie haben eine Zahlung über €176,00 EUR an Schmidt+Goerke GmbH gesendet ([email protected]).

Es kann einige Minuten dauern, bis die Transaktion in Ihrem Konto angezeigt wird.


Händler
Schmidt+Goerke GmbH
[email protected]
Mitteilung an Händler
Sie haben keine Mitteilung eingegeben.

Lieferadresse
Berndt […]
Am Scheitenweg 3
40589 Düsseldorf
Deutschland
Versanddetails
Der Verkäufer hat noch keine Versanddetails angegeben.

Zahlung gesendet an [email protected]

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Unstimmigkeiten bietet diese Betrügermail in der Nennung der einzelnen Zahlen, denn hier werden unterschiedliche Größen verwendet. Was wir in einer vorherigen Version als Zufall angesehen haben, hat sich in dieser Mail jedoch bestätigt: der Name in der angeblichen Lieferadresse deckt sich mit dem realen Empfängernamen, jedoch ist die Lieferadresse eine Falsche. Dies soll wahrscheinlich den Charakter der “fehlerhaften Transaktion” unterstreichen und somit den (erfundenen) Fehler plausibler machen.

Auch in dieser Mail hat man sich Mühe gemacht: der Shop existiert tatsächlich und hat ebenfalls eine Warnung herausgegeben. Die Lieferadresse ist frei erfunden, wirkt jedoch echt. An dieser Stelle aufgrund dieser vielen Elemente die Wiederholung: diese Mail ist eine Fälschung!


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Phishing

Eine erste Stolperfalle für diese Mail gibt es nun, wenn man den eingefügten Link zur Stornierung aufruft: eine aktualisierte Schutzsoftware zeigt in diesem Moment eine entsprechende Warnung.

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Ohne Schutzmechanismen spielt der Phishingvorgang seine bis dato überzeugend wirkende Masche weiter ab und läßt den Empfänger in Richtung falle tappen. Auffällig auch hier die Konstruierte Adresse: “***-wwwpaypal-9e.com”. Hier kommen verschiedene Subdomains zum Einsatz!

Eine fingierte Seite öffnet sich, die sich auf den Inhalt der Mail bezieht und glaubhaft eine Stornierung darstellt.

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In ausführlicher Weise wird der Besucher über die Stornierung informiert und somit ein eine Pseudosicherheit aufgebaut. Dieser Phishingvorgang fällt nicht sofort mit Login-Formularen auf den Besucher, sondern konzentriert sich zunächst auf die Schaffung einer Vertrauensbasis.

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Wer nun an dieser Stelle meint, alle Daten geprüft zu haben und sich auf eine “Stornierung” einlässt, wird in die eigentliche Falle geleitet. Ein Loginbildschirm wartet, auf dem sogar bereits das Feld der E-Mail Adresse vorausgefüllt ist.

Man muss deutlich sagen: hier wurde mit einem hohen Maß an Details gearbeitet, um dem Empfänger eine vertrauenswürdige Umgebung zu erstellen.

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Was nun geschieht, ist der normale Ablauf. Anmeldedaten, Adressdaten und Bankdaten werden erhoben. Natürlich ist das eine Falle – die angegebenen Daten landen direkt in einer Betrügerdatenbank.

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Ebenso wird versucht, mit einer authentisch klingenden Mail den Besucher in Sicherheit zu wiegen. Die dargestellten Felder sollen nun verleiten, die eigenen Daten dort einzugeben, welche jedoch direkt in einer Betrügerdatenbank landen.

Allgemeine Phishingwarnung:

  • Phishing E-Mails versuchen grundsätzlich so auszusehen, als stammen sie von dem entsprechenden Unternehmen. Mit diesen versuchen Betrüger, an persönliche Daten zu kommen, vorzugsweise Bank- Kreditkarten oder sonstige Zahldaten.
  • Die eigentliche “Kunst” dieser Mails ist die Geschichte, mit welcher der Empfänger dazu verleitet werden soll, der E-Mail zu trauen und den eingefügten Link zu öffnen. Hier spielen Ausdruck, Grammatik und Rechtschreibung, sowie Plausibilität und auch Individualität eine sehr große Rolle. Speziell in der jüngeren Vergangenheit gab es zunehmend Mails, welche mit Individualität glänzten: die konnten den Empfänger mit korrektem Namen ansprechen und gaben auch tatsächliche Adress- und Personaldaten an.
  • Man kann jedoch generell beachten: Banken, Zahl- und Kaufportale fordern niemals mit Hilfe eines eingebauten Links zum Einloggen in das Konto auf! Zudem ist eine generische Anrede zwar immer ein Indiz für Phishing, eine vorhandene korrekte Anrede jedoch nicht der Beweis für die Echtheit einer Mail.
  • Niemals über einen Link einloggen, der per Mail gesendet wird, sondern immer die betreffende Seite per Hand in die Adresszeile des Browsers eintippen und dort einloggen. Sollten tatsächlich Ankündigungen des entsprechenden Dienstes vorhanden sein, werden diese dort angezeigt.Zusätzlich ist es nach Möglichkeit ebenso zu unterlassen, über öffentliche/fremde WLAN-Netze Bankgeschäfte zu tätigen, da man nie genau weiß, ob (und im Ernstfall von wem) diese Netze protokolliert werden.
  • Niemals reale Daten in die Formularfelder eintragen! Unter Umständen können die Daten sogar bereits während des Tippens an die Betrügerdatenbank weitergeleitet werden, ohne dass man mit “weiter” bestätigt.


Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.


2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstand durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


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