Verschlucken wir im Schlaf haufenweise Spinnen?

Autor: Andre Wolf

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Verschlucken wir im Schlaf haufenweise Spinnen?
Verschlucken wir im Schlaf haufenweise Spinnen?

Alltagsmythen auf dem Prüfstand! Obwohl… das hier ist eher ein Allnachtsmythos.

Für die meisten Menschen dürfte es eher eine gruselige Vorstellung sein: Man schläft gemütlich vor sich hin. Stundenlang. Den Mund dabei leicht geöffnet. Aus den dunklen Winkeln des Raumes krabbelt ein Opa Langbein nach dem anderen in Richtung unseres Betts, zielgerichtet auf unser Gesicht zu, mit dem Vorhaben, die Mundhöhle zu erobern.

Naja, nicht ganz so dramatisch, dennoch hält sich der Mythos, dass man im Schlafe im Laufe des Lebens eine große Anzahl von Spinnen verschlucken würde. Die Zahlen dazu variieren – wen verwundert es – was diesen Mythos weiter unterstreicht.

Es ist in der Tat ein Mythos

Nein, diese ganze Geschichte über Spinnen in Mündern ist eine reine Legende. Natürlich kann man nicht einen Zufall ausschließen, aber davon kann man nicht auf eine Allgemeingültigkeit schließen.

In seinem Artikel „Verschluckt jeder Mensch im Lauf seines Lebens 50 Spinnen im Schlaf?“ in der Zeit hat der Autor Christoph Drössler diese Legende genauer angeschaut und mehrere Argumente aufgeführt, warum man verschluckte Spinnen doch eher ausschließen kann. Er führt an, dass Menschen für Spinnen eher uninteressant und keine Beute sind. Da ein Mensch sich auch im Schlaf bewegt und Geräusche macht, dürfte das ebenso abschreckend auf Spinnen wirken. Letztendlich sei auch der Reflex, etwas eher auszuspucken anstatt zu verschlucken, wenn es ungewollt im Mund landet, ausschlaggebend für eine Widerlegung der Legende. (Siehe hierzu auch den Artikel in der Zeit).

Das sagt Snopes

Unsere Kollegen von Snopes haben sich bereits 2014 genauer geschaut, woher diese Legende stammt. Snopes ist dabei der Ansicht, dass diese Legende besonders durch einen Artikel aus dem Jahr 1993 der Kolumnistin Lisa Holst Berühmtheit erlangte. Holst verfasste einen Text über die allgegenwärtigen Listen von „Fakten“, die seinerzeit per E-Mail kursierten und wie leicht sie von leichtgläubigen Empfängern als wahrheitsgetreu akzeptiert wurden.

Um ihren Standpunkt zu demonstrieren, bot Holst ihre eigene erfundene Liste von ebenso lächerlichen „Fakten“ an, darunter eben auch die zitierte Statistik über das Verschlucken von acht Spinnen pro Jahr durch den Durchschnittsmenschen, die sie aus einer Sammlung gängigen Irrglaubens entnahm, die 1954 in einem Buch über Insektenfolklore abgedruckt wurde. Ironischerweise hat Holsts Verbreitung dieser falschen „Tatsache“ dazu geführt, dass sie zu einer weit verbreiteten Fehlinformation geworden ist. (Siehe hierzu Artikel auf Snopes.com)

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